Hausärzte dürfen jetzt flexibler impfen, sie müssen nicht mehr auf Priorisierungsgruppen achten. Das klingt nach einem großen Durchbruch. Aber ist es das auch?
In Bayerns Hausarztpraxen gilt ab kommender Woche das, worauf viele gewartet haben: Die Priorisierung wird aufgehoben, jeder kann sich nun auf die Warteliste für einen Impftermin setzen lassen – unabhängig davon, ob er Vorerkrankungen hat oder einer besonders belasteten Berufsgruppe angehört. Das klingt nach einem großen Durchbruch – im Alltag ändert diese Regelung für den Einzelnen allerdings erst einmal wenig.
Denn auch wenn für die Hausärzte die offiziellen Priorisierungsgruppen nicht mehr gelten, so haben die Mediziner doch ihre eigenen Impfreihenfolgen – gestützt auf ihre fachliche Expertise und das Wissen über ihre Patienten. Eine Hausärztin kennt die Menschen, die in ihre Praxis kommen. Sie weiß, wen sie so schnell wie möglich immunisieren sollte – und wer es vertragen kann, noch auf eine Impfung zu warten.
Die Priorisierung bei Hausärzten wird aufgehoben
Ohne offizielle Priorisierung können Ärzte nun sehr gezielt auf ihre Patienten zugehen. Im besten Fall beschleunigt das die Impfungen in den Praxen – und davon haben letztlich auch alle etwas, die noch nicht an der Reihe sind.
Lesen Sie dazu auch: Vier Wege, wie man in Bayern an einen Impftermin kommt
Die Diskussion ist geschlossen.
Die Hausärzte sind doch jetzt schon, auch durch fehlenden Impfstoff, völlig überfordert mit der Impferei. Eine Freigabe der Priorisierung
wird das Chaos eher noch vergrößern als für Beschleunigung zu sorgen.
Auf der Homepage meines Hausarztes steht schon seit Wochen, dass man von telefonischen Nachfragen hinsichtlich einer Covid-Impfung absehen soll. Das spricht doch für sich. Beim Bobinger Impfzentrum hatte ich dann aufgrund meiner Priorisierung innerhalb
von zwei Tagen nach der Anmeldung den ersten Impftermin. So gehts auch.
Was bringt es, wenn den armen Ärzten die Türen von den Menschen eingerannt werden? Es wird nicht schneller gehen sondern alles noch komplizierter machen. Unsere Regierung hat in der Impfstoffbeschaffung kläglich versagt und das zieht sich durch wie ein roter Faden. Es kann nicht mehr verimpft werden als da ist.
Was nutzt es, wenn Hausärzte beim Impfen mehr Freiheiten bekommen und die Schnarchzapfen vom Gesundheitswesen und Politik unfähig sind das passende Serum in der benötigten Quantität und Qualität zu beschaffen?