Überraschend starke Unterstützung für Söder in CDU-Landesgruppen
Exklusiv Der Machtkampf zwischen Söder und Laschet wurde heute in der Fraktion ausgetragen - mit überraschend hoher Unterstützung für Markus Söder.
In der Unionsfraktion zeichnet sich eine überraschend starke Unterstützung unter den CDU-Landesgruppen für CSU-Chef Markus Söder als gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union ab.
Allein in der Landesgruppe Baden-Württemberg sprachen sich bei 20 Wortmeldungen 14 CDU-Bundestagsabgeordnete für Söder und nur sechs für CDU-Parteichef Armin Laschet aus, wie unsere Redaktion aus Unionskreisen erfuhr.
CDU/CSU-Fraktion: Starke Unterstützung für Söder
In der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen votierten unter den 23 anwesenden CDU-Abgeordneten neun Abgeordnete für Söder und sieben für Laschet, unter letzteren vor allem Spitzenfunktionäre der Partei.
In der CDU-Landesgruppe Brandenburg unterstützte nur ein Redner den CDU-Vorsitzenden – alle anderen Söder. Auch in der Landesgruppe Rheinland Pfalz sprachen sich fünf für den bayerischen Ministerpräsidenten aus und nur zwei für Laschet.
In der Landesgruppe Schleswig-Holstein gab es dem Bericht zufolge zehn Wortmeldungen, darunter neun für Söder und eine für Laschet.
CSU-Landesgruppe will für Markus Söder kämpfen
Aus den eigenen Reihen erhält Markus Söder ebenfalls hohen Zuspruch: Die CSU-Landesgruppe will nach den Worten ihres stellvertretenden Vorsitzenden Hans Michelbach in der Union für eine Kanzlerkandidatur des bayerischen Ministerpräsidenten kämpfen.
Die Chancen bei der Bundestagswahl seien für die Union mit Söder erheblich besser als mit dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet, sagte Michaelbach unserer Redaktion. „Das zeigen die Umfragen: Söder hat ein Potenzial, das von den Werten dreimal höher ist als das von Laschet“, betonte der CSU-Politiker. „Das muss in den Beratungen um den Kanzlerkandidaten der Union eine Rolle spielen“, forderte er.
„Markus Söder genießt sehr hohe Anerkennung und die Wähler räumen ihm hohe Qualitäten ein“, betonte der Mittelstandspolitiker. Dies gelte insbesondere für die Unionsanhänger. „Ich kenne die Stimmung an der Basis und in der Bevölkerung“, sagte Michelbach. Der CSU-Politiker forderte vor einer Entscheidung über den Spitzenkandidaten eine intensive Meinungsbildung in der Union.
Lesen Sie dazu auch:
Die Diskussion ist geschlossen.
Hoffentlich besinnt sich die CDU noch und bleibt bei einem Kanzlerkandidaten Laschet. Herr Laschet ist meiner Meinung nach ein sehr reflektierter Mensch und nicht so machtversessen. Die Coronazahlen belegen auch nicht dass Herr Söder besser wäre.
Bei den Corona-Zahlen hat der Eintrag aus dem Ausland sicherlich gewichtigen Anteil. In der EU sind aber Grenzschließungen schwierig, ganz besonders wenn sie von deutscher Seite verfügt werden. Als bei der ersten Welle die Tschechen die Grenzen zum Schutz ihrer Bevölkerung schlossen und die tschechischen Arbeitskräfte in Bayern übernachten mussten, wurde dies nach meinem Eindruck von der EU weniger kritisch kommentiert. Und Bayern hat nun eben 818 Kilometer Grenze zu Österreich und 357 Kilometer zu Tschechien; NRW dagegen „nur“ 99 km Grenze zu Belgien und 395 km zu den Niederlanden.
@ Helmut Eimiller:
Nach den Aussagen der Gesundheitsämter in Regen und anderen Grenzregionen waren die hohen Inzidenzen nicht auf die tschechischen Pendler zurückzuführen - die hatten nämlich Testpflicht.
@Martin G: In den Talkrunden hört man von den Fachleuten ausnahmslos, dass es kein gutes Datenmaterial zu den Wegen der Infizierung gibt. Tests und Testpflicht sind zwar sicherlich hilfreich, aber kein Allheilmittel. Selbst in Tübingen, gefühlt die Bundeshauptstadt für Corona-Testungen, steigen die Fallzahlen an.
@ Helmut Eimiller:
Also widersprechen Sie sich selber - Erst behaupten die Zahlen liegen an Tschechien und Österreich, dann sagen Sie es gibt dafür keinen Hinweis darauf. Was denn nun?
Zitat von der Faktenfinderseite des BR:
"Fazit
In bayerischen Testzentren nahe der Grenze, wo viele tschechische Pendler getestet werden, bewegt sich die Positiv-Rate bei Corona-Tests im bayerischen Durchschnitt von fünf bis sieben Prozent - oder liegt sogar darunter. Sie gibt also keinen Hinweis auf einen besonders hohen Einfluss der tschechischen Pendler auf das Infektionsgeschehen in der bayerischen Grenzregion."
Meine Meinung: Es gibt vielleicht einen Unterschied zwischen der Bevölkerung an der ehemaligen Zonengrenze / Ostdeutschland, und der in den westlichen Bundesländern mit Grenzen zu Risikogebieten.
Dann dürfen wir ja noch auf den ersten bayrischen Kanzler hoffen.
(Obgleich als Franke sollte er nicht solchen Lohn dafür einfahren, dass die Franken die von Alois Hundhammer und z. T. auch Hoegner(SPD) betriebene Eigenstaatlichkeit Bayerns abgelehnt haben.)