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Eisinsel : Trump düpiert Nato-Chef mit Grönland-Drohung

Eisinsel

Trump düpiert Nato-Chef mit Grönland-Drohung

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    US-Präsident Donald Trump bei seinem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte.
    US-Präsident Donald Trump bei seinem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Foto: Pool, AP/dpa

    Wie hältst Du es mit der Nato? Wenn der Generalsekretär der Allianz in diesen geopolitisch stürmischen Tagen in Washington mit dem US-Präsidenten zusammentrifft, geht es unterschwellig immer um die Frage, ob die USA noch immer loyal zu dem Verteidigungsbündnis stehen. Insoweit war der Besuch von Nato-Chef Mark Rutte im Weißen Haus ein kleiner Erfolg. Denn immerhin erneuerte Donald Trump seine Drohung, der Nato den Rücken zu kehren, nicht. Doch darüber redete nach dem Treffen kaum jemand, denn Trump düpierte Rutte mit seinem derzeitigen Lieblingsthema Grönland, genauer gesagt mit der Frage, wie Amerika sich der größten Insel des Planeten bemächtigen kann.

    Der Hausherr vermittelte seinem Gast seine explosiven Gedankenspiele zu der Eisinsel, die völkerrechtlich Bestandteil Dänemarks ist, in einem jovialen Plauderton: „Ich denke, es wird passieren“, sagte Trump am Donnerstag mit einem beiläufigen Unterton zu Rutte. „Wissen Sie, Mark, wir brauchen das für die internationale Sicherheit“, ergänzte der 78-Jährige beiläufig – als handele es sich um die Bestellung eines neuen Waffensystems und nicht um die Drohung mit einer Annexion.

    Mark Rutte vermied die Konfrontation

    Die Bilder des Treffens zeigen, dass der US-Präsident bei Mark Rutte mit seinen bei Licht betrachtet ungeheuerlichen Äußerungen zu einem Staatsgebiet, das zu einem Nato-Verbündeten gehört, einen Wirkungstreffer erzielt hatte. Doch dann sammelte sich Rutte: Er wolle die Nato in diesen Konflikt „nicht mit hineinziehen“, antwortete der frühere niederländische Regierungschef etwas gequält, um besänftigend hinzuzufügen, dass er die Einschätzung des Präsidenten über die Lage in der Arktis durchaus teilen würde: „Die Chinesen nutzen jetzt diese Routen. Wir wissen, dass die Russen aufrüsten. Wir wissen, dass wir einen Mangel an Eisbrechern haben.“ Tatsächlich hat Rutte einen Ruf zu verlieren. Gilt er doch seit der ersten Amtszeit des Republikaners als „Trump-Flüsterer“, als Mann, der zu dem US-Präsidenten einen guten Draht hat. Einen Zugang, mit dem Rutte gerne und oft kokettiert.

    In Grönland werden Trumps Äußerungen mit seismografischer Genauigkeit verfolgt. Laut Umfragen lehnen 85 Prozent der rund 57.000 Grönländer, die mehrheitlich auch eine Unabhängigkeit von Dänemark befürworten, Trumps Expansionspläne ab. „Genug ist genug“, sagte Múte B. Egede, der nach der verlorenen Wahl auf der größten Insel der Welt nur noch Ministerpräsident auf Abruf ist, zu Trumps aktuellen Drohungen.

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    1 Kommentar
    Wolfgang Schwank

    Bin gespannt, wie sich die Grönland-Frage noch entwickelt. Rutte hat es ja nun mit dem ersten offiziellen Kotau - vornehm umschrieben als Konfrontation vermeiden - vorgezeichnet. Noch spannender wird es wohl im Nahen Osten. Das Gaza-Resort Trump'scher Prägung soll wohl in ersten Ansätzen auf den Weg gebracht werden. Es werden schon die ersten ostafrikanischen länder angefragt (oder erpresst) zur Aufnahme der Palestinenser, die dahin umgesiedelt werden sollen. Ein perfider Plan dieses Rüpels und seines Komplizen Netanjahu, die Palestinenser umzusiedeln. Dazu liest man hierzulande, auch in unserer Heimatzeitungm nichts, man hört auch nichts von politischer Seite oder beispielsweise vom Zentralrat der Juden.

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