
Das Update zum Ukraine-Krieg vom 7. Juni

Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind zehntausende Menschen von Überschwemmungen betroffen. In der Großstadt Cherson stieg das Wasser nach Behördenangaben um mehr als zwei Meter. Rettungskräfte waren mit Booten in der Region unterwegs, um nach Menschen zu suchen, die möglicherweise auf den Dächern ihrer überfluteten Häuser auf Rettung warten.
Nach Angaben aus Moskau sind im russisch kontrollierten Teil der Region Cherson bis zu 40.000 Menschen von den schweren Überschwemmungen betroffen. Der Besatzungschef der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, sagte zudem, dass dort rund 100 Menschen von den Wassermassen eingeschlossen seien und gerettet werden müssten. Sieben Anwohner würden derzeit vermisst, rund 900 seien bereits in Sicherheit gebracht worden.
Noch immer sind viele Fragen offen, darunter auch, wie es zu dem Unglück kam. In diesem Artikel haben wir zusammengefasst, was bislang bekannt ist – und was nicht.
Der Tag: Der UN-Sicherheitsrat in New York ist nach den Geschehnissen am Dienstag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Kiew und Moskau beschuldigten sich dort gegenseitig, für die Sprengung des Staudamms verantwortlich zu sein. Die Ukraine zeigte sich überzeugt, dass Russland die Anlage, die es bereits seit Monaten besetzt hält, gezielt gesprengt habe – und zwar, um die ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. Zugleich betonte Kiew, dass die eigenen militärischen Pläne trotzdem umgesetzt werden könnten. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja behauptete, dass der Vorfall auf "vorsätzliche Sabotage Kiews" zurückzuführen sei.
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Die Lage: Was der russische Angriffskrieg in der Ukraine für das Klima bedeutet, das hat ein internationales Forscherteam berechnet und am Mittwoch bei UN-Verhandlungen in Bonn vorgestellt. Der „Fußabdruck“ des ersten Kriegsjahres sei mit dem Belgiens zu vergleichen, sagen die Expertinnen und Experten. Das heißt: Der Ukraine-Krieg hat in einem Jahr etwa so viele Emissionen verursacht wie ein Land wie Belgien im gleichen Zeitraum – nämlich rund 120 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen-Äquivalente.
Nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms werden die Folgen für die Umwelt deutlich: Die Felder im Süden der
Ukraine könnten sich bereits im nächsten Jahr in Wüsten verwandeln, sagte das ukrainische Agrarministerium.
Zehntausende Hektar argarwirtschaftliche Fläche wurde durch die Explosion des Staudamms überflutet, an anderen Orten wurden Feldbewässerungssysteme unterbrochen.
Die Region: Viele Menschen aus der Ukraine, die nach Deutschland fliehen, leiden unter Traumata des Krieges. Dass die Versorgung von Geflüchteten in Deutschland besonders schlecht ist, zeigt mein Kollege Philipp Nazareth. Er hat mit Therapeutinnen und Betroffenen in der Region Dillingen über die dortige Versorgungslage gesprochen.
Bild des Tages:

Bewohner werden aus einem überfluteten Viertel evakuiert. Bis Donnerstagmorgen werde das Wasser in der Region Cherson um einen weiteren Meter steigen, sagte der Sprecher der Militärverwaltung von Cherson, Olexander Tolokonnikow. Gleichzeitig sagte er, dass der Damm weiter breche und das Wasser noch weiter steigen könne.
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(mit dpa)
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