So stehen die Deutschen zu ihrer Bundeswehr
Plus Am Volkstrauertag wird der Gefallenen der Kriege gedacht. Lange haben die Deutschen mit allem Militärischen gefremdelt. Hat sich das durch die "Zeitenwende" geändert?
Der Tag, der in die Geschichtsbücher eingehen wird, war einer jener Spätwintertage, die sich nicht richtig entscheiden können, ob sie kalt oder warm sein wollen. 14 Grad zeigte das Thermometer am 24. Februar in München an, in der Nacht rutschte das Quecksilber ins Minus, um schließlich unter der 5-Grad-Marke zu verharren. Ein Temperatursturz, der in der Politik seine Verlängerung fand. Russland marschierte in die Ukraine ein. Krieg. Sanktionen. Energie-Angst. Aufrüstung. Zeitenwende. Und die bange Frage, wie dieses Jahrhundertereignis unser Land verändern wird. Wie es Gewissheiten pulverisiert und als unverrückbar geglaubte Einstellungen Stück für Stück verschiebt. Eine davon war die Einstellung der Deutschen zu allem Militärischen. Als wohlwollendes Desinteresse wurde die Haltung der Gesellschaft gegenüber der Bundeswehr häufig beschrieben. Tatsächlich war es häufig ein sehr offensichtliches Fremdeln gegenüber der Armee.
Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im vergangenen Jahr beim zentralen Festakt zum Volkstrauertag im Bundestag in Berlin sprach, mahnte er mit deutlichen Worten: „Wir müssen Sprachlosigkeit überwinden - auch die Sprachlosigkeit vieler Teile der Gesellschaft gegenüber unserer Armee. Auch das ist Auftrag an einem solchen Tag.“ Das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Armee sei von der Erfahrung zweier Weltkriege, Schuld und Scham geprägt. Die Deutschen empfänden Unbehagen gegenüber allem Militärischen. „Sie wollen nicht daran erinnert werden, was der Einsatz einer Armee, auch der Bundeswehr, bedeutet. Tod und Trauma, deutsche Soldaten im bewaffneten Einsatz, in fremden Ländern – das verdrängen wir Deutsche gern“, sagte Steinmeier – noch ohne eine Ahnung, wie schnell dieses Verdrängen ein jähes Ende finden würde.
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Wer das gestrige Interview mit Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres, in der SZ gelesen hat, weiß, dass die Defizite der vergangenen 20 Jahre nicht von heute auf morgen behoben werden können. Die wichtigen Entscheidungen sind aber getroffen und das entsprechende Material wird in den nächsten Jahren geliefert. Dass ausgerechnet die Roten und die Grünen unsere Bundeswehr wieder einsatz- und verteidigungsbereit machen müssen, ist allerdings beschämend für die Konservativen. :)
Nun waren es ja Rote und Grüne, die als erste deutsche Regierung nach dem WK2 in einen Krieg zogen, einem völkerrechtswidrigem noch zumal. Es waren Rote und Grüne, die nach Afghanistan aufgebrochen sind und die SPD hat bei Frau Merkel, des Kanzlers „Guten Freundin“ 12 Jahre lang mitgemacht. Da können die jetzt mal was für die BW tun.
Und wo Sie
…. Und wo Sie „wichtige Entscheidungen“ sehen entzieht sich völlig der faktischen Prüfung.
Die Munitionsbestände wurden nicht aufgefüllt, die Ausrüstung nicht verbessert und das Personal nicht aufgestockt. Das passiert auch im nächsten Jahr nicht. Wie auch, wenn der Haushalt nicht signifikant aufgestockt wird oder nur die großartigen Versprechungen der Zeitenwende mit Bezug zum Haushalt eingelöst. Im Beschaffungswesen hat Frau Lambrecht nichts verändert. An der Struktur und Aufstellung der BW wurde nichts getan. Das Heer ist z.B. noch immer ohne Flugabwehrtruppen. Die sind noch immer an die Luftwaffe ausgegliedert. Ein sehr „besonderer“ Fall in Europa und dem System der verbundenen Waffen maximal abträglich.
Also - nix wird besser. Es gibt nur mehr heiße Luft.
Und das Rot/Grün etwas zur Verbesserung der Reputation der Soldaten getan hätten, ist mir völlig entgangen. Noch immer stehen ihre Vorfeldorganisationen brüllend pfeifend und trommelnd bei Vereidigungen.
Thomas T., die Politik kann nur das Geld zur Verfügung stellen. Den Rest muss die Bundeswehr schon selbst leisten , aber ich habe durchaus den Eindruck, dass das auch passiert. Ihre Polemik ist insofern sehr durchsichtig.
Den Russland-hörigen Chaoten von der AfD sollte man jedenfalls niemals die Verantwortung für die Bundeswehr geben. Und die gemäßigten Konservativen haben nun lange genug gezeigt, dass sie es nicht können. Leider musste es wieder einmal ein SPD-Kanzler richten.
Sehr geehrter Herr Wolfgang L.
Wissen Sie überhaupt, wovon Sie reden?
Das BMVtg ist höchste militärische Kommandobehörde für die Streitkräfte und oberste Dienstbehörde für die Bundeswehrverwaltung. Die Ministerin ist hat im Frieden die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte. Sie ist die höchste Vorgesetzte aller Soldaten.
Wie kommen Sie auf die absurde Idee, dass die Politik nur „Geldgeber“ ist?
Und auch das ist sie nicht im selbst versprochen Masse. Bei der BW hat sich in den letzten 12 Monaten genau Null verändert. Und die Ministerin ist die Fehlbesetzung, die sie von ersten Tag an war. Gemeinhin stinkt ja der Fisch von Kopf. Und hier werden ACAB-Aktivisten und Vereidigungsbrüller zu Chefs von Innen- und Verteidigungsministerien.
Und die Stellung der Bundeswehr in den Augen der veröffentlichten Meinung hat sich ebenfalls genau Null verändert. Die, die über rechte Schläger in der Truppe salbadern und Fotos von Helmut Schmidt abhängen lassen bestimmen noch immer die öffentliche Debatte.
Man darf noch anmerken, dass es Rot/Grün war, die die Bundeswehr als erste Deutsche Regierung nach dem WK2 in einen Krieg geschickt haben, der sich auch noch als völkerrechtswidrig erwiesen hat.
Es sind Abgeordneten wie Claudia Rot, die die Truppe nach Afghanistan geschickt haben und dann den Einsatz ungerührt auf 20 Jahre verlängert haben.
Gleichzeitig schweigt Rot/Grün aufs peinlichste, wenn es darum geht, die Folgen der Einsätze für die Soldaten und deren Familien zu lindern. Was sich abspielt, wenn bei einem aus dem Einsatz kommenden Soldaten eine PTBS diagnostiziert wird, kann man nur noch mit Schande beschreiben. Das Abgeordneten wie Claudia Roth, am Volkstrauertag nicht an der Spitze der Gedenkenden steht, ist beschämend. Es war auch ihr über Jahrzehnte fortgesetztes Handheben, dass jungen Männern (und es sind ausschließlich deutsche Männer in Afghanistan gefallen) in den Tod geschickt hat.
Und dann unsere aktuelle Bundesregierung. Das Habeck lügt wie gedruckt, ist ja nun amtlich. Wie es Olaf Scholz erklärt, dass die Wehrausgaben im Haushalt 2023 nicht wie angekündigt steigen, aus dem „Sondervermögen“ noch nichts kommt und die Programme die aus dem Sondervermögen finanziert werden sollten, schon zusammengestrichen werden, würde mich schon interessieren. Wahrscheinlich hat er seine „Zeitenwende“-Rede schon vergessen. Bei jemanden, der so viele Reden hält, wie der Kanzler, kann das ja mal vorkommen. Mit der aktuellen Besetzung des Amtes ist auch ein neuer Tiefpunkt der Unfähigkeit erreicht. Immerhin versteht die Frau was von Hubschrauberrundflügen.
Würde man den Umgang der Politik mit unseren Soldaten auf Flüchtlinge übertragen, ein Sturm rot/grüner Empörung würde durch den ÖRR jagen. Aber so?
Die Union dagegen braucht nun gar nicht zu klagen. Unter Merkel wurde die Armee als lästiges Anhängsel der Verrottung preis gegeben. Das Amt war gut, um unliebsame Konkurrenz mit unlösbaren Aufgaben ins politische Abseits zu manövrieren. Ab und zu konnte man dort „Kampf gegen Rechts“ spielen - wenn es gerade opportun war. Und mit der Abschaffung der Wehrpflicht hat den „Bürger in Uniform“ endgültig begraben.
Im Summe kann man festhalten - das komplette politische Spektrum, aber vorzugsweise die SPD, hat die Armee verraten und verkauft. Wie das jemals wieder gerichtet werden kann, ist mir ein Rätsel. Aber wenn der Russe kommt, muss er ja zuerst durch Polen durch. Die können dann für unsere rot/grünen Moralapostel ins Feuer gehen. Selbst die Bewaffnung der Polen brauchen wir ja nun nicht mehr liefern - das machen die Koreaner.
Und gegen Putins Nuklear-Artillerie haben wir die Franzosen, und US-Amerikaner. „Wir“ sind gut!
Das Ansehen der Bundeswehr in der eigenen Bevölkerung ist im Vergleich zu anderen Nationen wie FRA, GB, IT, USA offen gesagt "grottenschlecht". Der Sinn wurde über Jahre ständig infrage gestellt; das Ergebnis der Erziehung zum Pazifismus um jeden Preis.
Und jetzt kommt noch dazu, dass durch den Mangel an Ausrüstung die Qualität auch noch zum Negativimage beiträgt verursacht
durch die "Friedensdividende!" Politik. Nur wirtschaftliche Stärke und hohe Wertevorstellungen sichern das Wohl eines Staates nicht ab; mangelnde Wehrhaftigkeit reizen Konkurrenten zu Übergriffen und sei es nicht mit militärischen Mitteln, sondern Wirtschaftspolitik.
Oberstleutnant nach 2 Jahren Dienstzeit ?
Das klingt erst mal verblüffend, ist aber nach anscheinden 30 Jahren regelmäßigem Dienst als Reservist durchaus möglich:
Durch sehr viele und lange Reserveübungen mit aktivem Dienst in der Truppe (und ggf. auch Einsätzen) sowie erfolgreichem Absolvieren der dazu nötigen Lehrgänge und "Praxiserfahrungen" im jeweiligen Dienstgrad.
Jahrelang wurden die Soldaten aus einer politischen Ecke verunglimpft. Die Saat ist aufgegangen.Vom Tragen der Uniform in der Öffentlichkeit wurde seitens der Vorgesetzten abgeraten. Dieses Klientel war und ist gleichzeitig sehr schnell dabei die Soldaten auch einzusetzen. Den Nachwuchs der Polit-Schickeria sucht man aber vergeblich bei der Truppe.