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Königsbrunn: Warum Königsbrunn keine Häuser im Randgebiet genehmigt

Königsbrunn

Warum Königsbrunn keine Häuser im Randgebiet genehmigt

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    Am östlichen Stadtrand von Königsbrunn soll Wohnraum für gut 1000 Menschen entstehen. Der Wertstoffhof soll in wenigen Jahren umziehen.
    Am östlichen Stadtrand von Königsbrunn soll Wohnraum für gut 1000 Menschen entstehen. Der Wertstoffhof soll in wenigen Jahren umziehen. Foto: Adrian Bauer (Archivbild)

    Ein eingeschossiges Wohnhaus ohne Keller mit Carport und Abstellraum. Diesem Traum vom Eigenheim hat der Bauauschuss in Königsbrunn nun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn die Häuslebauer hatten das 90-Quadratmeter-Blockhaus am Wolfsweg im Außenbereich geplant. Der Grund für die Absage lag dann auch genau hier: Da der Flächennutzungsplan für dieses Grundstück Flächen für die Landwirtschaft festsetzt und durch das Vorhaben die Verfestigung einer Splittersiedlung zu befürchten ist.

    Laut Fabian Zehner, Leiter der Bauverwaltung, sei das Bauvorhaben im Außenbereich nur möglich, wenn es der Festsetzung des Flächennutzungsplans nicht widerspricht. Am Wolfsweg befinde sich eine eigene Hofstelle, wenn dort Wohnraum zugelassen werde, sei eine Splittersiedlung zu befürchten. Auch Bürgermeister Franz Feigl (CSU) betonte, dass es nicht gehe, dass man eine Bebauung in den Außenbereich hinein erweitert. Dort, wo das Blockhaus geplant sei, befinden sich aktuell drei Häuser. Richtung Süden sei die Lücke groß. Auch die Schallemissionen durch die Straße seien nicht zulässig. Erst vergangene Woche war ein altes Bauernhaus im Süden Königsbrunns vollständig abgebrannt.

    Südlich des Bauvorhabens ist ein Baugebiet geplant in Königsbrunn

    Im Südosten plant die Stadt allerdings eine Erweiterung. Mit zwei Teilgebieten, Nord und Süd, die unabhängig voneinander entwickelt werden, sollte die Stadt nach den ursprünglichen Plänen wachsen. Im Stadtrat wurde im Frühjahr 2023 entschieden, das Baugebiet vorerst nur im Südteil weiterzuentwickeln, südlich von Aumühl- und Bachstraße, die auch an den Wolfsweg grenzt. Im Norden hatte es Probleme mit Grundstücksbesitzern gegeben. Das Verfahren im geplanten Nordteil musste aufgrund von nicht absehbaren Flächenverfügbarkeiten eingestellt werden, teilt die Stadt aktuell mit. Aufgrund der Hochwasserereignisse des vergangenen Sommers würden laut Stadtplanung erneut Untersuchungen im Südteil durchgeführt und Gutachten angepasst, die in die Planunterlagen eingearbeitet werden. Einen konkreten Termin für den Baustart gebe es bislang nicht.

    Das angesprochene Bauvorhaben am Wolfsweg liege laut der Abteilung Stadtplanung nicht in unmittelbarem Anschluss an das geplante Baugebiet. Das Bauvorhaben liege nun mal im Außenbereich. Helmut Schuler (FW) fand es schade, dass alternative Wohnformen in Königsbrunn so wenig Beachtung fänden. „Nicht jeder kann sich Wohnen auf 400 Quadratmetern leisten.“ Das Baugesetzbuch regelt den Außenbereich. Dieser widerspreche dem Flächennutzungsplan, weil dort landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen sei, obwohl nur noch wenig Landwirtschaft gebraucht werde. „Kein Mensch kann was gegen dieses Wohnen haben.“

    Splittersiedlung von der Stadt nicht erwünscht

    Doris Lurz (Grüne) bekräftigte, dass im Außenbereich die Möglichkeit einer Bebauung eingeschränkt sei. Das sei gut, weil dadurch kein zersiedeltes Gebiet entstehe. „Was, wenn das jeder macht?“, fragte sie. Das habe auch etwas mit Naturschutz zu tun. Christian Toth (FDP) konnte nicht verstehen, warum man der Bauvoranfrage nicht zustimmen sollte. Feigl intervenierte und betonte, dass es schlicht unfair sei, wenn man im Außenbereich, wo der Quadratmeter acht Euro koste, bauen dürfe. Die Kommune entwickle nicht umsonst Bebauungspläne, da koste der Quadratmeter dann schnell 125 Euro. Das Landratsamt werde den Bauantrag ohnehin ablehnen. Bei vier Dafür wurde die Bauvoranfrage durch die Stadträte abgelehnt.

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