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Ostern in Schwabmünchen: Pfarrer berichten von intensiven Vorbereitungen und Gemeinschaft

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Gottesdienste sind auch Gemeinschaftswerke

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    Stadtpfarrer Christoph Leutgäb liegt das „Glaubenstrotzdem“ am Herzen.
    Stadtpfarrer Christoph Leutgäb liegt das „Glaubenstrotzdem“ am Herzen. Foto: Ingrid Küchle

    Ostern ist etwas Besonderes – mit besonderem Stress für die Pfarrer. Es müssen viele Gottesdienste und Feierlichkeiten geplant werden. Deshalb teilen sich zum Beispiel der evangelische Pfarrer Andreas Gatz und seine Kollegin Julika Bardehle die Organisation.

    Pfarerrin Julika Bardehle organisiert mit ihrem Kollegen Andreas Gatz die Ostertage.
    Pfarerrin Julika Bardehle organisiert mit ihrem Kollegen Andreas Gatz die Ostertage. Foto: Uwe Bolten

    Auch in der evangelischen Gemeinde werden im Vorfeld Teams gebildet, die bei gemeinsamen Treffen Ideen sammeln und sich bei der Vorbereitung der Gottesdienste einbringen. So entsteht ein reger Austausch untereinander und Gedanken zum Prozedere dürfen angebracht werden. Beispielsweise wurde gewünscht, die Beichte beim Tischabendmahl mit in den Ablauf aufzunehmen: Julika Bardehle geht es dabei nicht darum „negative Bilder in den Köpfen der Menschen zu erwecken, sie niederzudrücken, sondern mit der Lossagung Menschen freizumachen von Negativem, es Gott hinzulegen und nach vorne zu schauen, auch innezuhalten“.

    Konfirmanden bringen sich mit Fürbitten ein

    Die Planung sei in jedem Jahr sehr stressig, es entstünden dabei aber Räume, die Menschen guttun, und am Ende seien die Gottesdienste Gemeinschaftswerke. So übernehmen zum Beispiel Ehrenamtliche die Lesungen aus den Evangelien und die Konfirmanden bringen sich mit der Lesung der Fürbitten ein. Julika Bardehle liegt der Gottesdienst am Karfreitag sehr am Herzen. Denn: „Er erinnert daran, wie sich ein Mensch in Liebe dem Leben zugewendet hat, dabei kann die Begegnung mit Gott in schweren Momenten für Menschen heilsam sein.“ Die Christen feiern an Ostern mit der Erinnerung an Jesus Auferstehung aus dem Grab vor allem den Beginn des Frühlings, die Hoffnung und das Leben im Allgemeinen.

    Pfarrer zu sein, sei keine „One-man-Show“

    Auch der katholische Stadtpfarrer Christoph Leutgäb baut auf Unterstützung. Sie kommt aus der Gemeinde. Seine Berufung ist keine „One-man-show“. Mesner Bernhard Spatz bereitet zum Beispiel die Gottesdienste und kirchlichen Feiern mit vor und pflegt die Kirchenräume. Die Kirchenmusik mit Kantor Stefan Wagner muss geplant werden, zudem gibt es zahlreiche Chöre, die bei unterschiedlichen Anlässen zum Einsatz kommen. Ehrenamtliche Lektoren aus der Gemeinde, die Lesungen vortragen, andere Gemeindemitglieder, die für den Blumenschmuck bei den Gottesdiensten zuständig sind, technische Helfer und nicht zuletzt die Ministranten sind Helfer, die die Ostervorbereitungen in der Gemeinde Schwabmünchen gelingen lassen. So übernehmen die Ministranten zum Beispiel den Leuchterdienst, das Weihrauchschwenken, helfen bei der Fußwaschung oder stellen Stühle. Es entsteht ein Team aus vielen zupackenden Händen. 

    Gemeinsam ist den Pfarrern aus der katholischen und evangelischen Gemeinde in Schwabmünchen, dass die Vorbereitungen zwei wesentliche Aspekte umfassen: einerseits die technisch-liturgische, andererseits die geistliche. „Die Fastenzeit schafft Platz, eine Leere, in die etwas hineinfallen kann“, sagt Stadtpfarrer Christoph Leutgäb. Er meint damit die Botschaft, trotzdem an Gott zu glauben, unabhängig von der gesellschaftlichen und politischen Situation, auch wenn es vielleicht im ersten Moment unlogisch erscheint. Trotz aller Widrigkeiten zu glauben, hat der Stadtpfarrer von Schwabmünchen in seiner Biografie und in der Kirchengeschichte mehrfach als richtige Option erfahren: Gott habe Möglichkeiten, die Menschen nicht hätten. Er könne Dinge ändern, er könne Ideen und Gedankenblitze hervorbringen, die zu einer Änderung im Verhalten von Menschen führen könnten.

    Pfarrer ruft auf, Mut zum Glauben aufbringen

    Wichtig ist ihm in diesem Jahr das „Glaubenstrotzdem“: Auch wenn es unvernünftig und abwegig erscheint, trotzdem den Mut zum Glauben aufzubringen, nicht nur Schönes, sondern auch Leid miteinander zu teilen und gegenseitiges Verständnis aufzubringen, Gemeinsamkeiten beim Beten, im Miteinander, im Glauben und im Vertrauen zu finden. Gott spielt dabei nicht die Rolle des Wunscherfüllers.

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