Am Mittwochabend war es wieder so weit, im Kongress am Park wurden bei der Sport-Gala der Stadt die Besten der Besten ausgezeichnet. Insgesamt 109 Aktive erhielten von Oberbürgermeisterin Eva Weber ihre Urkunden für herausragende sportliche Leistungen. Dazu wurden vom Verband Augsburg-Allgäuer Sportpresse auch die Titel „Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet. Das sind die Preisträger:
Mannschaft des Jahres: Die Fußballer des TSV Schwaben Augsburg
Lange Zeit gehörte die 1. Männermannschaft des TSV Schwaben Augsburg nicht mehr zu den hochkarätigen Fußball-Größen in der Fuggerstadt. Doch das ist Vergangenheit, neben den Profis des FCA und der zweiten Mannschaft der Oberhauser hat sich der TSV 1847 Schwaben mit dem Aufstieg im Jahr 2024 in die Regionalliga Bayern als dritte Kraft in der Augsburger Fußballszene etabliert.

Begonnen hat der Höhenflug vor elf Jahren, als Jürgen Reitmeier zum Abteilungsleiter gewählt wurde. Der fußballbegeisterte Unternehmer brachte sein großes Wissen und persönliches Engagement mit in die Sparte. Er holte nicht nur gute Fußballer an die Stauffenbergstraße, sondern verpflichtete ehemalige Profis wie Sören Dreßler, Halil Altintop oder Janos Radoki als Trainer – der Grundstein für die späteren Erfolge. 2017 stiegen die Schwabenritter in die Bayernliga auf, der sie bis zum Sommer 2024 angehörten.

Doch das war noch nicht Endstation, als Tabellendritter stiegen die Schwaben im vergangenen Sommer in die viertklassige Regionalliga Bayern auf und spielen dort im Moment sportlich eine gute Rolle. Der ehemalige Bundesligaprofi Matthias Ostrzolek, der mit dem FCA schon einmal den Titel Mannschaft des Jahres feierte, gibt mit seinen Assistenten Roland Bahl, Marco Zupur und Torwartrainer Claus Zerbe die sportliche Richtung vor. Chef des Ganzen ist Sportdirektor Max Wuschek, dem die sportlichen Leiter Benedikt Schmoll und Manuel Rotter zur Seite stehen. Als Abteilungsleiter fungiert Dr. Christian Kreikle.
Bis zur Fusion mit dem BCA 1969 agierte der TSV Schwaben im Fußball noch auf Augenhöhe mit dem FCA und klopfte vor der Bundesligagründung 1963 auch leise an das Tor zum Oberhaus. Nun ist der Verein zumindest zurück in der Regionalliga, und die Mannschaft hat sich dort auch bereits gut akklimatisiert. Mit Rang neun liegt das Team von Matthias Ostzrolek derzeit im gesicherten Mittelfeld.

Sportler des Jahres: Der olympische Bronzemedaillengewinner Noah Hegge
Der gebürtige Augsburger Kanute Noah Hegge sammelte schon in jungen Jahren bei internationalen Wettbewerben reihenweise Medaillen, war mit den Kajak-Junioren 2016 Europa- und Vize-Weltmeister. Sein internationaler Durchbruch im Erwachsenenbereich kam 2022, als der Sportsoldat bei der Kanuslalom-Heim-Weltmeisterschaft auf dem Augsburger Eiskanal 2022 Team-Gold holte, gemeinsam mit seinen Teamkollegen Hannes Aigner und Stefan Hengst. 2024 bei den Sommerspielen in Frankreich paddelte Hegge dann zu seinem ersten olympischen Edelmetall. In seiner Spezialdisziplin im Kajak Einer belegte er erst Platz neun, doch in der neuen olympischen Disziplin Kajak Cross nutzte er seine zweite Chance und fuhr zu Bronze. Abseits des Kanusports beweist der 25-jährige Sportler von Kanu Schwaben Augsburg auch noch viel Unternehmergeist. Mit seinen Brüdern Samuel und Jonas Hegge hat der Kaffee- und Mützenliebhaber das Label AWHU gegründet, mit dem er eine kleine Modelinie vermarktet und auch Veranstaltungen organisiert.

Sportlerin des Jahres: Die mehrfache Weltmeisterin im Boxen, Tina Rupprecht
Für die Augsburgerin hat sich am 23. November 2024 ein „Lebenstraum“ erfüllt. Mit ihrem Sieg im Vereinigungskampf gegen die Japanerin Eri Matsuda in Heidelberg holte die Augsburgerin im Atomgewicht (bis 46,3 Kilo) gleich drei Weltmeistertitel auf einen Schlag. Nämlich die der drei großen Verbände WBC, WBO und WBA. Nie zuvor hatte ein deutscher Profi bei den Frauen oder Männern gleichzeitig diese drei bedeutende WM-Gürtel besessen.
Zudem erhielt die 31-jährige Boxerin noch den angesehenen Gürtel der Box-Zeitschrift The Ring. Der wird nur dann vergeben, wenn aus der Sicht der Fach-Journalisten der amerikanischen „Box-Bibel“ die beiden besten Boxerinnen oder Boxer der Welt gegeneinander angetreten sind. Diese Auszeichnung ist aus deutscher Sicht bisher nur Box-Legende Max Schmeling 1930 zuteilgeworden. So ist der neben der Box-Karriere auch als Realschullehrerin in Zusmarshausen arbeitenden Spitzensportlerin eine herausragende Leistung gelungen, die weltweit für Aufsehen und Anerkennung sorgte
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