Seinsch: Die Transferpolitik des FC Augsburg war fragwürdig
Präsident Walther Seinsch sieht die sportliche Talfahrt des Bundesliga-Aufsteigers FC Augsburg vor allem in der eigenen Transferpolitik begründet.
Verwunderlich war es schon. Da schafften es Walther Seinsch und seine siebenköpfige Investorengruppe nach Jahren des Geldgebens, den FC Augsburg in die erste Liga zu hieven und dann drehen sie beim Fußball-Bundesligisten plötzlich den Geldhahn zu. So schien es zumindest. Vor der Saison blieben Verstärkungen aus, die für die erste Liga doch so dringlich gewesen wären.
Am Montagabend stellte Präsident Seinsch bei einem Besuch im Augsburger Presseclub klar, dass es keineswegs am selbst auferlegten Sparzwang des Klubs liegt, dass kein namhafter Neuzugang zum FCA wechselte. Seinsch machte die eigene Transferpolitik dafür verantwortlich. "Das waren eigene Versäumnisse, weil wir zu zögerlich waren", sagte der 70-Jährige Dies sei der Grund gewesen, warum die Mannschaft "nicht so aussieht, wie es notwendig gewesen wäre" und fügte sogleich hinzu: "Fehlendes Geld hat überhaupt keine Rolle gespielt."
Seinsch nannte einerseits den späten Zeitpunkt des Aufstiegs, der dafür sorgte, dass Spieler schon bei anderen Vereinen unterschrieben hätten; andererseits habe man gehofft, Spieler wie Ibrahim Traore oder Moritz Leitner halten zu können und im Endeffekt zu wenig Mut bewiesen. "Markus Feulner, der jetzt in Nürnberg spielt, hätten wir auch haben können", sagte Seinsch.
Der FCA zieht nun Konsequenzen
Der FCA zieht nun Konsequenzen. In der Winterpause sollen die zwei, drei gestandenen Bundesligaspieler nach Augsburg wechseln, derer es schon vor der Saison bedurft hätte. Eine Mitschuld am ungenügenden Kader gab Seinsch durch seine Selbstkritik Manager Andreas Rettig, dessen Vertrag - wie bei zahlreichen Kickern - noch nicht verlängert ist. Das hat familiäre Gründe. Rettig habe stets betont, dass er irgendwann zurück nach Köln möchte. "Ich hoffe nicht, dass das nächstes Jahr schon der Fall ist. Aber er überlegt", so Seinsch. Der Präsident forderte, dass die vertragliche Situation mit Rettig bis Ende Januar geklärt ist.
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