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Kommentar: Der DFB ist von der Weltklasse derzeit weit entfernt

Kommentar

Die Nations League zeigt: Die Nationalelf ist von der Weltklasse weit entfernt

Florian Eisele
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    Weltklasse geht anders: Die deutsche Nationalmannschaft verlor beide Spiele beim Final Four der Nations League.
    Weltklasse geht anders: Die deutsche Nationalmannschaft verlor beide Spiele beim Final Four der Nations League. Foto: Leonie Horky, Witters

    Das Final Four der Nations League, im Vorfeld als „Mini-EM“ angekündigt, sollte eine Art Nachschlag zur großen Heim-EM im vergangenen Jahr sein. Dass mit Spanien der Titelträger des vergangenen Turniers dabei war: spannend. Denn insgeheim verbanden viele mit dem Turnier die Hoffnung: Diesmal soll die DFB-Auswahl nach dem bitteren Scheitern den Europameister packen und sich den Titel holen.

    Es kam anders. Nach zwei Niederlagen in zwei Spielen ist die deutsche Mannschaft nicht mal knapp am Titel vorbeigeschrammt und geht mit einem Gefühl der Enttäuschung in die Sommerpause. Im Gegensatz zur knappen Pleite gegen Spanien vor einem Jahr war diesmal auch keinerlei Pech dabei. Die anderen drei Mannschaften waren klar besser.

    Deutschland hatte viele Ausfälle, ja – aber wird sich das wirklich ändern?

    Natürlich gehört es zur ganzen Wahrheit dazu, dass beim DFB viele Spieler fehlten: Antonio Rüdiger, Jamal Musiala oder Kai Havertz, um nur drei von vielen Absagern zu nennen, hätten die Qualität deutlich angehoben. Aber damit ist das Grundproblem genannt: Der viel zitierte zweite Anzug – er passt nicht. Während bei Portugal, Spanien und Frankreich auf der Bank Weltklasse sitzt, fällt das Niveau bei Deutschland erkennbar ab. Oder anders formuliert: Die ersten 13, 14 Spieler der Nationalelf sind top, dahinter wird es sehr schnell sehr eng. Wer glaubt, dass sich die Personallage bis zur WM entspannen wird, sollte sich mal nicht täuschen. In diesem Sommer steht die Klub-WM an, an der viele Nationalspieler teilnehmen werden. Muskelverletzungen infolge der Überbelastung und der kurzen Sommerpause sind fast schon vorprogrammiert.

    Frankreich hat auch auf der Bank Weltklasse-Spieler – die DFB-Elf nicht

    Natürlich werden auch andere Nationalmannschaften darunter leiden. Aber wenn Frankreichs Trainer Didier Deschamps seine Startelf im Vergleich zum Halbfinale auf acht Positionen wechselt und es im Spiel der Equipe kaum einen Abbruch gibt, spricht das Bände. Ebenso wie die Entgegnung von Bundestrainer Julian Nagelsmann auf die Forderung von Lothar Matthäus, Kapitän Kimmich von der rechten Seite wieder ins Mittelfeld zu ziehen. Die Kurzform: Wir haben keinen besseren Rechtsverteidiger in Deutschland, nicht einmal annähernd.

    Natürlich kann sich in einem Jahr viel tun, natürlich kann das immer noch junge DFB-Team einen Entwicklungsschritt machen, vielleicht gibt es neue Senkrechtstarter, die sich aufdrängen. Nach derzeitigem Stand bleibt aber die Erkenntnis: Von fußballerischer Weltklasse und dem von Nagelsmann ausgegebenen Ziel des WM-Titels ist diese Nationalelf weit entfernt.

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