In Binswangen soll ein Dorfladen mit Bäckerei und Café entstehen. Die Idee, die mit der Schließung des letzten Geschäftes in Binswangen vor drei Jahren aufgekommen ist, nimmt immer konkretere Formen an. So ist jetzt klar: Der Laden soll nach dem 24/7-Prinzip laufen, also an sieben Tagen der Woche für 24 Stunden geöffnet sein. Für die Organisierung und Finanzierung des Projekts wurde die Genossenschaft „Neue Mitte Binswangen eG“ gegründet.
170 Binswanger Haushalte sind derzeit bereit, sich an einem Hofladen zu beteiligen
Kurz vor dem Jahreswechsel fand die Gründerversammlung im Schillinghaus in Binswangen statt, an der 76 Personen teilnahmen. Davon wurden direkt 63 zu Gründungsgenossen ernannt. Absichtserklärungen, die die Bereitschaft erklären, an der Genossenschaft mitzuwirken, habe man noch mehr, sagt Thomas Wippel, einer der beiden Vorstände der „Neuen Mitte Binswangen“. Etwa 170 Haushalte haben sich zu einer Beteiligung bereiterklärt. Das mache einen Anteil von 120 000 Euro aus. Man könne jedoch erst auf die Leute zugehen, wenn die Genossenschaft offiziell eingetragen ist, so Wippel.

Weiterer Vorstand der Genossenschaft ist Alexander Gumpp. Er erklärt, wie die nächsten Schritte des Dorfladen-Projekts aussehen. Aktuell würden die Unterlagen der Genossenschaft geprüft. Dies beanspruche wahrscheinlich noch ein paar Wochen – bis Ende Februar, schätzt Gumpp. Erst danach sei die Genossenschaft eine eigene Rechtsperson. Parallel dazu werden derzeit Zuschüsse für das Gebäude, den Holzbau und die Einrichtung mit dem Amt für ländliche Entwicklung und dem Landratsamt abgeklärt. Danach solle das Genossenschaftskapital eingeworben werden, um das Eigenkapital zu stärken. Sobald man die Förderzusagen habe, könne man sich mit der Gemeinde absprechen, um die Planungen für Bau und Einrichtung zu beantragen. „Danach kann der Bau starten.“
Auch für die Binswanger Vereine ist der Dorfplatz ein wichtiger Ort
Gumpp rechnet mit einer Bauphase des Ladens von neun bis elf Monaten. Zwei Faktoren könnten dabei nur bedingt beeinflusst werden: die Dauer der Förderzusagen und der Baugenehmigung durch das Landratsamt. Idealerweise solle das bis Mitte oder Ende Juni dauern. Es könne jedoch auch Herbst werden, so Gumpp. Er betont außerdem: „Auch für die Vereine Binswangens ist der Dorfplatz ein wichtiger Ort. Deren Feste sollen weitgehend unbeeinträchtigt von der Baustelle stattfinden können.“ Das Ziel ist für die beiden Vorstände, den Laden so schnell wie möglich zu eröffnen. Mit der finalen Eröffnung rechnen sie 2026.
Der Gemeinderat hatte dem Dorfladen bereits einstimmig zugestimmt. Auch aus der Bevölkerung erhalte er breite Unterstützung, erklärt Thomas Wippel. Das freut die beiden Vorstände. Natürlich habe das Projekt auch Kritiker, die sich sicher sind, dass der Laden zum Beispiel nicht laufen wird, sagt Alexander Gumpp. Gumpp und Wippel sind jedoch der festen Überzeugung, dass sie das Gegenteil beweisen können.
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