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Chaos an Wertinger Industriestraße: Durchgängiges Halteverbot geplant

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Unklare Verkehrslage am Müller-Markt: Jetzt kommt das absolute Halteverbot

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    An der Industriestraße parken Autos am Straßenrand, obwohl die durchgezogene Linie das eigentlich verbietet. Das Zeichen für ein eingeschränktes Halteverbot verwirrt.
    An der Industriestraße parken Autos am Straßenrand, obwohl die durchgezogene Linie das eigentlich verbietet. Das Zeichen für ein eingeschränktes Halteverbot verwirrt. Foto: Jürgen Mayershofer

    Ein Jahr ist es nun her, dass der Drogeriemarkt Müller und der Restpostenmarkt Los Sparos im neuen Gebäudekomplex in der Wertinger Industriestraße eröffnet haben. Wer einen der beiden Läden mit dem Auto besuchen möchte und aus der Stadtmitte kommt, der kann über eine Linksabbiegerspur auf den Parkplatz fahren. Doch zu Stoßzeiten ist die Lage vor Ort nicht immer übersichtlich: Autos parken am Rand der Industriestraße, obwohl die durchgezogene Linie des Abbiegestreifens das nicht zulässt. Geradeaus fahrende müssen ausweichen und diejenigen, die vom Parkplatz abfahren, haben schlechte Sicht auf die Industriestraße. „Die Verkehrssituation ist unklar“, fasst Josef Mayer, Leiter der Polizeistation Wertingen, zusammen. „Das muss aufgelöst werden.“

    Zuständig für die Industriestraße ist das Landratsamt Dillingen, da es sich um eine Kreisstraße handelt. Und dieses möchte nun handeln. Im Bereich zwischen der Industriestraße 13 und dem Weg Am Böhmengäßchen wird demnächst die Beschilderung für ein durchgängiges Halteverbot angebracht – darüber informiert Thomas Strehler, der in der Behörde Abteilungsleiter für Kommunales, Sicherheit und Ordnung ist. So sollen parkende Autos am Straßenrand künftig vermieden und der Verkehrsfluss durchlässig werden. Die Erfahrungen, die man seit Anbringen der Abbiegespur gemacht habe, hätten zu der Entscheidung geführt.

    Auf der Industriestraße in Wertingen ist oft viel Verkehr

    Von „Gefahrenpotenzial“ und einem „Unfallrisiko“ schrieb auch ein Leser, der die Redaktion auf die Situation in der Industriestraße aufmerksam gemacht hatte und bereits im Austausch mit der Stadt Wertingen und dem Landratsamt Dillingen war. Veronika Sporer, Leiterin des Wertinger Ordnungsamts, bestätigte: Sie vermittle bereits seit geraumer Zeit, sei selbst jedoch verkehrsrechtlich nicht zuständig. Den Abbiegestreifen, der vor einigen Monaten angebracht wurde, empfindet sie als gut, er vereinfache den Verkehrsfluss und mache ihn sicherer. Aber dennoch: „Die Parksituation muss gescheit geregelt werden.“

    Für die vorgeschriebene Anzahl an Parkplätzen der Müller- und Los-Sparos-Kundschaft sorgten die Bauherrn um die Firma Erwin Müller Real Estate auf dem eigenen Grundstück. Die Mieterinnen und Mieter der 18 Wohnungen, die sich oberhalb der Geschäfte befinden, haben wiederum eigene Stellplätze in der Tiefgarage unterhalb. Auf Nachfrage unserer Redaktion sagt Erwin Müller, Inhaber und Geschäftsführer der gleichnamigen Real Estate, zur Situation auf der Industriestraße: „Mir war nicht klar, dass es da ein Problem gibt.“ Wenn dort allerdings tatsächlich eine Herausforderung bestünde, müssten sich die Verantwortlichen darum kümmern.

    Wer geradeaus am Müller und Los Sparos in Wertingen vorbeifahren möchte, muss wegen der parkenden Autos oft über die Abbiegespur fahren.
    Wer geradeaus am Müller und Los Sparos in Wertingen vorbeifahren möchte, muss wegen der parkenden Autos oft über die Abbiegespur fahren. Foto: Jürgen Mayershofer

    Einerseits ist da die durchgezogene Linie an der Abbiegerspur, neben der nicht geparkt werden darf – andererseits steht hier ein Schild, das lediglich ein eingeschränktes Halteverbot suggeriert, nämlich links davon. Dieses verleitet wohl einige Verkehrsteilnehmer dazu, zu glauben, auf der rechten Seite wäre das Parken und Halten trotz durchgezogener Markierung erlaubt. Dass der Wertinger Polizei die Stelle bekannt ist, bestätigt Stationsleiter Josef Mayer. Seine Kollegen hätten ihm bereits vor ein paar Monaten davon berichtet, dass die Verkehrssituation „unzureichend geregelt“ sei. Weil die Lage derartig unschlüssig sei, verwarne die Polizei Falschparker im Moment nicht.

    Positiv zu bewerten sei, dass in diesem Bereich seit Anbringung der neuen Markierung noch kein einziger Unfall gemeldet oder aufgenommen wurde. Dennoch sehe der Stationsleiter immer dann eine Problemstellung, wenn viel los ist – zum Beispiel an Samstagen. Aus Mayers Perspektive müsse an der Industriestraße Klarheit geschaffen werden: nämlich mit einem absoluten Halteverbot in diesem Bereich. Diese Sicht der Dinge habe er den Zuständigen bereits mitgeteilt. Möglicherweise ein Grund, der das Landratsamt nun zum Handeln angeregt hat.

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