Aschaffenburg. Ein Messerangriff mehr mit tödlichen Folgen, mutmaßlich verübt von einem Täter mit Migrationshintergrund. Und damit eine Attacke mehr, die dazu führt, dass die Mehrheit so vieler friedlicher Geflüchteter schnell in eine Schublade gesteckt wird. Umso wichtiger wird angesichts dessen die Integrationsarbeit, wie sie die Initiatoren des Projekts „Vom Gast zum Mitgestalter“ in Wertingen realisieren.
Integrationsprojekt hat Potenzial für den gesamten Landkreis Dillingen
Asylbewerberinnen und -bewerber integrieren sich in der Stadtkapelle Wertingen und im Sportverein Roggden, indem sie dort gemeinnützige Arbeit leisten und eine große Hilfe sind. In diesem Zuge die deutsche Sprache lernen, bayerische Kultur und Vereinsleben kennenlernen, Freundinnen und Freunde finden, sich vernetzen. Sich Aussichten auf Arbeitsplätze – Stichwort Fachkräftemangel – oder auf Wohnungen verschaffen. Praktische Integration, die ein theoretischer Integrationskurs nicht bieten kann.
Es ist, wie es Hubertus von Zastrow, Präsident der Wertinger Stadtkapelle, treffend formuliert: „Wenn man sich kennt, hat man viel mehr Verständnis füreinander.“ Damit hat das Pilotprojekt Potenzial, in Vereinen und Institutionen im ganzen Landkreis Dillingen Anwendung zu finden – aller bürokratischen Hürden zum Trotz. Es wäre ein richtiger Schritt auf lokaler Ebene, dem entgegenzuwirken, was Einzelfälle und das vermeintliche Versagen von Behörden befeuern: Feindseligkeiten. Denn der Täter von Aschaffenburg war gewalttätig, bekannt und womöglich ausreisepflichtig. So, so viele andere sind das nicht.
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