"Karstadt" und "Kaufhof" verschwinden aus den Innenstädten
Die Warenhäuser sollen einen neuen Namen bekommen. Damit geht wieder einmal eine Traditionsmarke verloren - und mit ihr ein Stück Wirtschaftsgeschichte.
Es gab eine Zeit, in der die großen Kaufhäuser der Mittelpunkt jeder Innenstadt waren, ein Zentrum im Zentrum, wenn man so will. Konsumtempel aus Stein und Beton; für die Menschen, die dort einkauften, eine Verheißung auf mehreren zehntausend Quadratmetern. Diese Zeiten sind jedoch schon länger vorbei. Hertie konnte nicht gerettet werden, Horten starb einen langsamen Tod. Übrig blieben Karstadt und Kaufhof, seit 2019 zusammengefasst in einem Unternehmen.
131 Häuser betreibt der Konzern in ganz Deutschland, einige heißen Karstadt, andere Kaufhof. Die einst so stolzen Namen an den Fassaden sollen nun aber offenbar weichen. Damit reihen sich Karstadt und Kaufhof ein in die Sammlung traditionsreicher Marken, die verschwunden sind – und mit ihnen ein Stück Wirtschaftsgeschichte: Quelle, Schlecker und Tengelmann sind nur einige Beispiele.
Karstadt und Kaufhof sollen künftig "Galeria" heißen
Die Häuser im ohnehin schon ausgedünnten Filialnetz von Karstadt und Kaufhof sollen nicht schließen; künftig werden sie aber wohl unter dem Namen Galeria firmieren. Wie Vorstandschef Miguel Müllenbach dem Handelsblatt sagte, werden die Warenhäuser in drei Kategorien eingeteilt: Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum. In den eher regional ausgerichteten Häusern solle Platz für Paketschalter oder Bürgerdienste geschaffen werden. Galeria 2.0 nennt der Konzern sein Konzept. „Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden“, sagte Müllenbach. Ein Zentrum im Zentrum sollen die Läden also bleiben – nur irgendwie ganz anders als bisher. (schsa)
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