Hier wird aus Bioabfall Erdgas – die Lösung für die Energiewende?
Plus Erdgas besteht vor allem aus Methan. Das lässt sich auch in Biogasanlagen gewinnen. Das passiert zum Beispiel bei der AVA in Augsburg. Ein Beispiel für andere?
Die Halle ist dämmrig. Es riecht streng, süß, ein wenig nach Verwesung. In einer Ecke dampft eine beachtliche Menge Biomüll. Ein Radlader nimmt eine Schaufel vom Berg und wirft die dampfende Masse auf ein Förderband. Dort wird sie zerkleinert und gesiebt. Falsch entsorgte Plastiktüten oder große Stöcke werden aussortiert, der feinere Rest weitertransportiert. Die ersten Schritte, damit aus den Bio- und Gartenabfällen, die in Augsburg, und den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg gesammelt werden, Biogas entsteht. Hier in der Abfallverwertungsanlage Augsburg, kurz AVA, haben sie eine Anlage, die helfen könnte, Deutschland von Erdgasimporten unabhängig zu machen. Jedenfalls ein bisschen.
Dieter Braun führt von Halle zu Halle. Er leitet den Vertrieb und das Marketing der AVA. Er zeigt die großen Lagerbehälter, in denen der zerhäckselte Biomüll aufbewahrt wird. Deutet auf die drei Fermenter. Ruhig und geduldig erklärt er die Technik, beantwortet alle Fragen. Er sagt: Anlagen wie diese könnten zwar einen Beitrag leisten, um von russischem Erdgas unabhängig zu werden, ein Allheilmittel seien sie nicht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ein sehr informativer Artikel! Danke!
An wen wird das abgespaltene CO2 verkauft? Kann man daraus "Kohlensäure" erzeugen oder ist das zu anrüchig?
Durch die CO2-Abspaltung ist dieses Vorgehen ja fast eine CO2-Senke. Mal abgesehen vom CO2, das beim Einsammel der Biogasabfälle entsteht.
Übrigens gehen die Natur- und Umweltschützer nicht auf die Barrikaden, wenn organische Abfälle zu Biogas gemacht werden. Und durch unser Bestreben, die Folgekosten der Energiewirtschaft einzupreisen und den dadurch gestiegenen CO2-Preis, der auch der Kohle- und Erdgasverstromung ihre Folgekosten angelastet hat, werden solche Verfahren wirtschaftlich.
Raimund Kamm
Würden Bioabfälle und Gülle zur Energiegewinnung eingesetzt, hätten wir vielleicht auch andere Probleme nicht. Beispiele: Guter Ackerboden solltenur im Notfall dazu dienen, Biogasanlagen zu füllen. Es würde weniger Gülle ins Freie ausgebracht – unser Wasser würde es uns danken. Und wir hätten eine verlässliche Energiequelle. Denn Biomüll, Speisereste und Gülle fallen regelmäßig witterungsunabhängig an. Aber bevor man bei so was in die Pötte kommt, setzt man lieber auf altersschwache AKWs. Aber der Punkt ist natürlich, dass der Denkprozess in Deutschland seeehr lange dauert und die Verwirklichung fast unmöglich scheint, weil in einem Hochtechnologieland, das Deutschland so gerne wäre, immer wieder einer was weiß, was vielleicht doch nicht so gut, nicht so lukrativ usw. ist. Aus einem Land der Dichter und Denker wurde ein Land der Zweifler und Zögerer.
schon sagenhaft, dass die öffentlichkeitsgierige staatspartei rund um die hemmungslosen visionären scheuer und dobrinth ( maut für alle ! ) aus dem bauernland bayern nicht weiter ausgeschlachtet wird , vermutlich keine lobbygage !
Lieber Herr Josef S. haben Sie den Artikel wirklich gelesen
und vor allem "richtig" verstanden, was ich sehr bezweifle da es zwar Vorteile gibt, aber auch Nachteile, wo die Naturschützer wohl sofort wieder auf die Barrikaden gehen wenn zu viel Monokultur angebaut wird wie Mais und Raps. Und niemand will ins Risiko gehen, wenn sich auf einmal wieder eine "Zeitenwende" ergibt, aber Hauptsachen man kann wieder mal auf die CSU einprügeln gelle!
Sonnige Grüße aus Bad Saulgau, bald liege ich nach dem Frühstück wieder im warmen Gas-Schwefelwasser, welch ein Genuss!
@ Josef S.
Machen Sie doch bitte keine halben Sachen. Ein kräftiger Seitenhieb Richtung SPD und Schröder wäre vllt. auch ganz gut. Sie können auch gerne jede andere im Bundestag vertetene Partei an den Pranger stellen, weil bei diesem Thema hat sich keine mit Ruhm bekleckert!
Sehr guter Artikel, der die Vhancen und aber auvh die Probleme damit thematisiert. Diese ausgewogene Betrachtung der Fakten würde ich mir auch von der Politik wünschen. Deutschland ist gerade dabei sich zu deindustrialisieren. Dann ist die Energiewende unser kleinstes Problem.
"Erzeugerpreise schießen nach oben - Die Rekord-Preise sind Vorboten der Deindustrialisierung Deutschlands"
https://focus.de/151442929