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Krise bei Baywa: Diese Standorte in Bayern müssen schließen

Landwirtschaft

Krise bei Baywa: Diese Standorte in Bayern müssen schließen

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    Ein großer Schriftzug vor der Baywa in Neu-Ulm kündigt an: „Wir schließen.“ Es ist nicht die einzige Filiale.
    Ein großer Schriftzug vor der Baywa in Neu-Ulm kündigt an: „Wir schließen.“ Es ist nicht die einzige Filiale. Foto: Alexander Kaya

    Baywa AG steht für „bayerische Warenvermittlung“. In über 100 Jahren hat sich die einstige Genossenschaft zu einem großen Agrarhändler in Deutschland und sogar Europa etabliert. Doch Baywa kam in den vergangenen Jahren wirtschaftlich ins Strudeln. 2023 berechneten die Buchhalter ein Minus von 93 Millionen Euro. Nur ein Jahr später wiesen sie einen vorläufigen Verlust von 1,6 Milliarden aus. Aufgrund der Entwicklung kann Baywa, das steht längst fest, nicht mehr überall in Bayern Waren vermitteln.

    „Die Baywa reagiert auf einen tiefgreifenden Strukturwandel in der Landwirtschaft“, teilt ein Sprecher mit. Um die Firma auf Vordermann zu bringen, wurde deshalb ein Sanierungsplan erarbeitet. Dieser sei vor einigen Wochen durch das Münchner Amtsgericht bestätigt worden. Inzwischen sei Baywa bis Ende 2028 sicher finanziert.

    Schon Ende 2024 war bekannt geworden, dass der Sanierungsplan 26 Schließungen von Standorten vorsieht. Wie ein Sprecher unserer Redaktion mitteilt, ist dies bei vier Lagerhäusern und fünf Baustoffhandelsstandorten bis zum 30. Juni bereits erfolgt.

    Diese Baywa-Lagerhäuser haben am 1. Juli 2025 bereits geschlossen:

    • Gars am Inn (Oberbayern, östlich von München)
    • Rothenfeld (Oberbayern, nahe Andechs)
    • Triftern (Niederbayern, nahe Österreich)
    • Kronach (Oberfranken, nördlich von Bayreuth)

    Inzwischen haben auch diese Baustoffstandorte der Baywa geschlossen:

    • Ehingen (Baden-Württemberg, südwestlich von Ulm)
    • Mittelneufnach (Landkreis Augsburg, bei Schwabmünchen)
    • Standort „Pfaffing-Forsting“ (Oberbayern, östlich von München)
    • Obertraubling (Oberpfalz, nahe Regensburg)
    • Scheßlitz (Oberfranken, nahe Bamberg)

    Im Bau- und Gartenmarkt in Neu-Ulm sollen im kommenden Herbst die Lichter ausgehen.

    Diese Lagerhäuser der Baywa sollen bis 31. Dezember 2025 geschlossen werden:

    • Gangkofen (Niederbayern, südlich von Landshut)
    • Velden (Niederbayern, östlich von Erding)
    • Schwandorf (Oberpfalz, nördlich von Regensburg)
    • Thiersheim (Oberfranken, südlich von Hof)

    2026 sollen zehn weitere Standorte von Schließungen betroffen sein, wie der Baywa-Sprecher weiter mitteilt. Welche das sind, sei noch nicht bekannt.

    Baywa kämpft mit den Finanzen: 700 Stellen bereits gestrichen

    Ende 2024 hat der Konzern angekündigt, binnen drei Jahren 1300 Stellen abzubauen. Das sei für die Sanierung des Unternehmens nötig. Die Baywa hatte 2024 insgesamt 8000 Vollzeitstellen. Folglich hatten also rund 16 Prozent der Belegschaft eine Kündigung zu befürchten. Wie ein Sprecher der Firma Anfang Juli unserer Redaktion mitteilt, sind rund 700 Stellenstreichungen inzwischen erfolgt.

    Die BayWa, die aus einer Genossenschaftsbewegung hervorgegangen ist, verkauft unter anderem Saatgut, Dünger und Futter. Sie gilt als größter Agrarhändler Deutschlands.

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