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Rational: Hightech-Ofenbauer erfindet Mikrowelle für Profis neu

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Hightech-Ofenbauer erfindet Mikrowelle für Profis neu

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    Das Landsberger Unternehmen Rational ist Weltmarktführer bei Kombidämpfern für die Profigastronomie.
    Das Landsberger Unternehmen Rational ist Weltmarktführer bei Kombidämpfern für die Profigastronomie. Foto: Hersteller

    Fast jeder Deutsche hat schon Mahlzeiten zu sich genommen, die in einem sogenannten Kombidämpfer der Landsberger Firma Rational zubereitet worden sind. Denn die computergesteuerten, kühlschrankgroßen Gargeräte können – wenn gewünscht auch gleichzeitig – kochen, braten, backen, dämpfen. Sie beherrschen ihr Handwerk in präziser Perfektion, sodass sie Drei-Sterne-Köche ebenso einsetzen wie Metzgereien zum Leberkäsebacken.

    Kombidämpfer-Hersteller Rational wächst in Deutschland trotz Gastrokrise

    Essen müssen die Menschen bekanntlich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, und trotz Gastronomiekrise tun sie das zur Freude von Rational immer öfter außer Haus. Während die deutsche Wirtschaft stagniert, legte der Kombidämpfer-Pionier im vergangenen Jahr sechs Prozent beim Umsatz auf 1,2 Milliarden Euro zu. Selbst im Inland wuchs der weltweit agierende Konzern um zwei Prozent, obwohl das deutsche Gastgewerbe über Umsatzeinbußen klagt: Inflationsbereinigt erwirtschaftet die Branche noch immer 13 Prozent weniger als vor der Coronakrise.

    „Bei der Verpflegung in Kitas, Gemeinschaftsküchen, Unimensen und immer mehr in Supermärkten sehen wir auch in Deutschland Wachstumschancen“, sagt Firmenchef Peter Stadelmann. Auch in der Gastronomie, die mit hohen Energiekosten, Fachkräftemangel und gestiegenen Einkaufspreisen zu kämpfen hat, betrachte sich Rational „als Teil der Lösung“, ergänzt Finanzchef Jörg Walter. Denn die selbstreinigenden „iCombi“-Dampfgarer arbeiteten mit ihren Automatikprogrammen immer effizienter.

    Rational bietet kostenlos eine der größten Profirezeptdatenbanken an

    Laut Stadelmann sind inzwischen 100.000 Rationalgeräte zudem digital vernetzt. Das Unternehmen biete Köchen kostenlos eine der größten Profirezeptdatenbanken der Welt. In der Branche gilt Rational seit inzwischen fünf Jahrzehnten mit riesigem Abstand als unangefochtener Weltmarktführer bei Kombidämpfern, die längst das Herzstück vieler Profiküchen darstellen.

    Um seine Marktposition zu behaupten, setzt Rational nun erstmals auch auf Mikrowellentechnik. Der „iHexagon“ genannte Kombidämpfer setzt neben Heißluft und Dampf bei Bedarf feindosierte Mikrowellen als zusätzliche Garmethode ein, um Gerichte bis zu ein Drittel schneller zuzubereiten. Da der Begriff „Mikrowelle“ bei Profiköchen keinen guten Ruf hat, investiert Rational kräftig in Vorführveranstaltungen, die vielversprechend verliefen. Man habe bei Neueinführungen einen langen Atem, betont Stadelmann. Denn durchschnittlich liefen die Kombidämpfer des Unternehmens zwölf Jahre in Profiküchen, bevor dort in Neugeräte investiert werde.

    Rational: Umsatz in China schrumpft wegen KFC-Riesenauftrag im Vorjahr

    Auch in diesem Jahr will Rational im „mittleren einstelligen Bereich wachsen“, wie Finanzchef Walter angesichts der schwierigen geopolitischen Lage sagte. Die Börse reagierte auf die vorsichtige Prognose mit einem deutlichen Minus von zeitweise sieben Prozent der Rational-Aktie. Negativ wurde zudem aufgenommen, dass das Unternehmen in China erstmals statt Wachstum ein Minus von zwei Prozent verbuchte. Dies sei jedoch einem Sondereffekt geschuldet, weil die Chinatochter von Kentucky Fried Chicken im Jahr zuvor tausend Geräte extra für ihre größten Filialen gekauft habe, betonte Stadelmann.

    2026 will Rational ein eigenes Kombidämpfer-Modell in China auf den Markt bringen und investiert zehn Millionen Euro in die Produktion vor Ort. Die größte Investition der Firmengeschichte findet jedoch am Stammsitz in Landsberg statt: 35 Millionen Euro gehen in den Bau eines weitgehend automatisierten Service- und Ersatzteilzentrums. „Der Standort Landsberg war immer für uns sehr wichtig und wird es bleiben“, betont Stadelmann.

    Die Zahl der Beschäftigten stieg um rund 200 auf 2740, davon 1550 in Deutschland. Der Ebit-Vorsteuergewinn stieg um 13 Prozent auf 314 Millionen Euro.

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