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Foto: Annette Zoepf
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Romina Specht liebt ihren Hut nicht nur, weil er vor der Sonne schützt, sondern weil er noch dazu ein hübsches Accessoire fürs sommerliche Outfit ist.

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Andrea Will hat ihren Hut für den Augsburg-Bummel ausgeliehen.

Mode in Augsburg
17.08.2017

Hut auf!

Von Marlena Bodewein

Wer etwas auf sich hält, trägt wieder Kopfbedeckung. Auch in Augsburg trifft man viele Menschen mit Hut.

Der Hut ist zurück, und zwar als Kopfschmuck für alle. Auf den Straßen Augsburgs sind vor allem junge Menschen mit Hüten zu sehen. „Jung und Alt trägt wieder Hut“, bestätigt Anneliese Hartung. Die Augsburgerin ist Hutmacherin aus Leidenschaft. Ihre Eltern gründeten 1921 den „Hutsalon am Dom“ an der Frauentorstraße. Hartung wuchs im Geschäft auf, kreierte schon Hüte für ihre Puppen. Sie führt den Laden jetzt seit 50 Jahren weiter. Und derzeit verkaufe sie wieder vermehrt Hüte an junge Menschen.

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Auch junge Mädchen wollen ein eigenes Modell

So kommen auch 16-jährige Mädchen, die sich einen Hut fertigen lassen wollten, erzählt Hartung. „Neulich kam ein Mädchen, das ein besticktes Käppchen passend zu seinem Kleid haben wollte.“ Überhaupt kommen viele Kundinnen mit ihren Kleidern, für die sie den passenden Hut suchen.

„Hüte sind total generationenübergreifend und einfach immer ein elegantes Kleidungsstück“, sagt die Hutmacherin. Besonders im Trend lägen bei Frauen die „Trilby“-Hüte. Ursprünglich ein Männerhut, wurde der weiche Filzhut schon im 19. Jahrhundert auch bei Frauen beliebt – und er wird auch heute wieder gerne getragen. Im Sommer seien Strohhüte immer noch am beliebtesten, sagt Hutmacherin Hartung. Das finden auch die Augsburger. „Der Hut schützt mich einfach gut vor der Sonne und ist auch noch ein wirklich tolles Accessoire“, sagt etwa Passantin Romina Specht. Sie hat sich ihren schlichten Strohhut für den anstehenden Urlaub gekauft. Nach einem langen Strandtag könne man die zerzausten Haare wunderbar unter dem Hut verstecken, sagt die Augsburgerin schmunzelnd. Felix Below hingegen hat seinen Hut von seinem Vater geerbt. „Ich trage meistens eine Kopfbedeckung. Im Sommer ist so ein Hut einfach praktisch und sieht gut aus“, findet der Augsburger.

Ein tolles Handwerk

Hutmacherin Anneliese Hartung freut sich über die Renaissance der Hüte. „Die Hutmacherei ist einfach ein tolles Handwerk. Und es ist schön, wenn ich Hüte für Mütter und ihre Töchter herstellen und so eine ganze Familie glücklich machen kann.“

Ihre Aufgabe als Hutmacherin sei es, den passenden Hut für unterschiedliche Kopfformen zu finden. Für jeden Kopf gebe es auch den passenden Hut, sagt Hartung. „Und dann ist noch wichtig, dass ich die Kunden in ihrem Selbstbewusstsein stärke, dass sie den Hut auch tragen können.“ Ein mit Überzeugung getragener Hut sehe einfach gut aus. Hartung hat den Eindruck, dass Hüte auf Menschen eine besondere Wirkung haben. „Ich trage jeden Tag einen Hut und werde oft mal an der Kasse vorgelassen oder zuerst bedient.“

Nur geliehen - aber bequem

Touristin Andrea Will aus Rostock ist begeistert von ihrem großen Strohhut: „Diesen Hut habe ich zwar nur geliehen, aber seine geschwungene Form ist einfach toll. Ein wirklich schönes Modestück“. Und er schütze sie zusätzlich noch vor der Sonne beim Stadtbummel. Zwei Gründe also, behütet zu sein.

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