
Impfen statt Schimpfen: Augsburg braucht eine gemeinsame Impfanstrengung

Plus Auch wenn die Wut wächst: Schuldzuweisungen halten keinen Corona-Patienten am Leben. Um zu verhindern, was zu verhindern ist, steht nicht allein die Stadt in der Verantwortung.
Wut hat sich angestaut, und die sucht sich ihren Weg. Muss einem die Realität erst mit voller Wucht ins Gesicht schlagen, um zu merken, dass sie hart und leidvoll sein kann? Dass die Impfung ja wirklich und ganz tatsächlich den einzigen Weg aus der Krise bahnt - dass dafür alle Augsburgerinnen und Augsburger, die können, mitmachen müssen? Nun, da erkämpfte Freiheiten erneut ins Wanken geraten und teils gefallen sind, können es längst Geimpfte mit Verärgerung und Frust, ja Resignation zu tun bekommen. Das ist so verständlich wie menschlich. Allein: Es hilft nichts. Kein Abwinken zaubert fehlende Intensivpfleger herbei, keine Schimpftirade senkt Infektionszahlen, keine Schuldzuweisung hält Corona-Patienten am Leben. Um zu verhindern, was zu verhindern ist, braucht Augsburg eine gemeinsame Impfanstrengung.
Andrang auf Corona-Impfungen in Augsburg: Stadt reagiert schnell
Das derzeitige Ziel ist klar definiert: So schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich immunisieren, und davon so wenige wie möglich erst nach durchgestandener Infektion. Wesentliche Protagonistin ist die Stadt Augsburg. Im Gefolge von Angebot und Nachfrage wechselt sie ihre Rolle in der Impfkampagne permanent: anfangs Mangelverwalterin, den Sommer hinweg anpreisende Vertrieblerin, jetzt gefragte Vermittlerin. Gerade der jüngste Sprung von quasi null auf hundert, von wenigen hundert Impfungen pro Tag auf 1500, ist den Umständen entsprechend schnell geglückt. Dass das Impfzentrum am vergangenen Wochenende überrannt wurde, liegt nicht an einem Totalversagen der Stadt, wie die Unkenrufe der Sozialfraktion nahelegen sollten, sondern am monatelangen Laissez-faire viel zu vieler.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ihr Appell, Herr Kramer, ist jetzt gut!
Wenn das Gröbste überstanden ist, was zu befürchten erst im Frühjahr sein wird, muss man allerdings politisch diskutieren, warum unser Land trotz der Risikoberichte an die Bundesregierung und den Bundestag, dass eine Coronaseuche in den nächsten Jahren kommen werde, nicht Atemschutzmasken bevorratet hat. Das ist Aufgabe der für den Bevölkerungsschutz zuständigen Innenminister.
Raimund Kamm
Im Prinzip stimme ich dem Komentar zu. Aber: das ewige Geschimpfe auf die Ungeimpften, welche jetzt die katastrophale situation in den Intensivstationen verursachen sollen, ist seitens der Politik eine Frechheit. jahrelang hat man die Ausbildung und Einstellungen genügender Pflegekräfte in den Krankenhäusern vernachlässigt. Zu Beginn der Pandemie sind dann diese Pflegkräfte und Ärzte einem enormen Arbeitspensum ausgesetzt gewesen. Was ist passiert seitens der Politik/Krankenhausträger? Nichts! Die Pflegekräfte sind deswegen abgewandert, infolgedessen mussten die Intensivbetten seitdem fast um 1/4 reduziert werden! Jetzt muss die Bevölkerung darunter Leiden und Patienten müssen seit langen schon auf notwendige Operationen warten. Und von der Politik (und vielen anderen) hört man, dass die Ungeimpften die Schuldigen dieser Misere sind. Ich finde es auch, dass man sich Impfen sollte, allein schon aus moralischen Gründen und zum Eigenschutz und Schutz anderer, aber jetzt so zu argumentieren, ist nicht richtig.
Ungeimpfte sind MITSCHULDIG an der Misere. Ansonsten haben Sie vollkommen Recht.
Die Impfung wird die Inzidenz nachweislich nicht sinken lassen.
Zu schwierig für Sie, dass es nachweislich um die Auslastung der Krankenhäuser geht?
Sie senkt aber das Risiko eines schweren Verlaufs - mit hoher Wahrscheinlichkeit - bleiben Sie gesund.
Wie können Sie einen solchen Unsinn schreiben . Wo sind Ihre Nachweise? Schauen Sie nach Israel, Spanien oder Portugal ,
wo die 4.Welle nicht mehr stattfindet.
"Zu schwierig für Sie, dass es nachweislich um die Auslastung der Krankenhäuser geht?"
Nunja, seit Jahrzehnten werden diese abgebaut und das Personal schlecht bezahlt. Auch wurden Niederländer nach Deutschland geflogen. Helfen ist schön, verursacht diese doch die hohen Auslastungen.
"Sie senkt aber das Risiko eines schweren Verlaufs - mit hoher Wahrscheinlichkeit - bleiben Sie gesund."
Hohe Wahrscheinlichkeit ist auch, das ich vom Blitz erschlagen, wenn ich bei Gewitter im Wald gehe.
"Wie können Sie einen solchen Unsinn schreiben . Wo sind Ihre Nachweise? Schauen Sie nach Israel, Spanien oder Portugal ,
wo die 4.Welle nicht mehr stattfindet."
Hm... Wo ist Schweden?
Vor einem Jahr hat man doch Schweden Vorwürfe gemacht. Und nun sind sie immer noch putz munter am Leben, ohne Zwangsmaßnahmen und ohne Teilung der Gesellschaft.
Solange ein Geimpfter einen Geimpften anstecken kann, macht die Impfung gar keinen Sinn.
P.S.: Bin ein natürlich genesener Mensch und werde politisch schikaniert.
Wartezeiten muss halt in Kauf nehmen, wenn man sich bisher nicht impfen lassen wollte aus was für Gründen auch immer. Wer zu spät kommt bestraft das Leben. Anscheinend reagiert der sozial umsorgte deu Bürger erst, wenn seine Interessen einschneidend beschnitten werden ob im Beruf, Bewegungsfreiheit und Freizeit. Meckern hilft da jetzt auch nicht; sollten etwa Impfzentren über Monate lang offen halten ohne merkbaren Parteiverkehr. Und jetzt soll plötzlich alles von heut auf jetzt verfügbar- möglichst rund um die Uhr. Und selbst für den dritten Stich müssen wohl die Leute erst drei Mal gebeten werden.
Ich hatte vor 10 Tagen einen Impftermin zur 3. Impfung, dieser musste auf Grund dessen das keine 6 Monate seit der 2. Impfung vergangen waren storniert werden. Nun habe ich beim Hausarzt einen Termin in 14 Tagen, weil angeblich nicht genug Imfstofff da ist.
Das frühe aufstehen erhöht die Impfkapazität in Augsburg.
Auch hier muss man sagen, was die Stadt und die Ambulanzen in den letzten Wochen auf die Beine stellten verdient größten Respekt.
Vor nicht mal 12 Monaten wurde unsere Bürgermeisterin noch kritisiert aber Rathaus hat aus Fehlern gelernt und macht gerade jetzt einen guten Job. Die meisten die meckern sind die, die glaubten sie hätten jetzt eine Art Schutzschild auf Lebenszeit und jetzt feststellen das sie trotz Impfung doch nicht besser wie andere sind. Denen jetzt vor Augen gehalten wird, das weitere Impfungen fällig sind um irgendwann wieder ein bisserl Freiheit zu kosten. Zum Glück war dies nur ein kleiner Teil der geimpften. Die meisten ahnten schon vorher das da noch was im Herbst kommen wird.
Das ist mal ein richtig guter Kommentar - chapeau .... :-)
Dem kann ich mich nur anschließen - impfen statt schimpfen - kurz und treffend, vielen Dank
Wer jetzt schimpft weil er keinen Termin zur Erstimpfung bekommt, der muss sich fragen lassen: Wo waren SIE die letzten 11 Monate? Oder pressiert es nur jetzt, weil Schnitzelpanik ansteht?
Am Ende schimpft keiner. Gerade in Augsburg gibt es mehr als genug Möglichkeiten sich impfen zu lassen. Das Impfzentrum hat die letzten Wochen die Kapazitäten regelmäßig erhöht. Also bitte hier keine hetze gegen Menschen die sich jetzt impfen lassen!
Das zeigt meine persönliche Erfahrung leider etwas anders. Im Privaten wird sehr wohl gemault. Aktuell mit Biontech vs. Moderna und dass man auf Monate keinen Termin kriegt.