Prozess um mutmaßliches Buskartell startet mit Corona-Krach
Plus In Augsburg hat ein Prozess gegen Busunternehmer begonnen, die den Wettbewerb im Nahverkehr torpediert haben sollen. Mit fast 40 Beteiligten ist es ein Stresstest für die Justiz.
Dieses Durchschnittsalter der Angeklagten gibt es selten in einem Gerichtssaal. Vier von sechs Angeklagten sind über 70, drei von ihnen haben schon den 80. Geburtstag gefeiert. Eigentlich kennt man das nur aus Krimikomödien, in denen eine Rentner-Bande erwischt wird. Hier jedoch, im Saal 201 des Augsburger Justizpalasts, sitzen angesehene Chefs von Busunternehmen aus der Region, klassische Mittelständler. Sollen sie auch eine Gruppe sein, die Straftaten begangen hat? Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen das zumindest vor. Die Busfirmen sollen, so steht es in der Anklage, mit Absprachen den Wettbewerb im Nahverkehr torpediert haben. Das hohe Alter der Angeklagten ist in diesem Fall ein Problem, denn sie gehören zur Risikogruppe, die bei einer Infektion mit dem Coronavirus besonders gefährdet ist. Das sorgt gleich zum Prozessauftakt für Krach.
Zumal es ein Mammutprozess ist. Neben den Angeklagten ist eine Phalanx von Anwälten dabei, zudem Geschäftsführer von Busfirmen, die nach dem Willen der Staatsanwaltschaft ein Bußgeld zahlen sollen. Zusammen sind es fast 40 Prozessbeteiligte. Die Wirtschaftskammer des Landgerichts hat deshalb von einem Mediziner ein Hygienekonzept erstellen lassen. Mehrere Verteidiger gehen aber dennoch auf die Barrikaden. Sie bemängeln, dass Mindestabstände nicht eingehalten werden. Der Prozess, sagt Anwalt Thorsten Junker, sei eine Gefahr für die Gesundheit. Er hat einen Meterstab mitgebracht, um die Abstände zu messen.
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