
Sicherheit in der Region: „Von Polizeipräsenz absolut keine Spur“


Wie sicher fühlen sich die Menschen in ihrem Heimatort? Und wie sauber ist es eigentlich? Unsere Umfrage zeigt: Beim Thema Sicherheit hapert es vor allem in einem Bereich.
Bayern ist sicher. Diese frohe Botschaft aus dem bayerischen Innenministerium kommt alljährlich bei der Veröffentlichung der Kriminalitätszahlen. Nach der aktuellen Statistik ist München die sicherste Stadt Deutschlands, danach kommt Augsburg, Nürnberg folgt auf Platz vier. „Sicher“ bedeutet im Sinne dieser Statistik, wie viele oder eben wenige Straftaten pro 100.000 Einwohnern begangen werden. Im Vergleich mit anderen Bundesländern steht Bayern dabei meist gut da. Doch wie sieht es in der Region aus?
Betrachtet man die Landkreise in der polizeilichen Kriminalstatistik, dann fällt auf, dass in den Kreisen der Region auf 100.000 Einwohner gerechnet vergleichsweise wenig Straftaten polizeilich verfolgt werden mussten. Alle Kreise der Region bewegen sich in dieser Kategorie unterhalb des deutschen Durchschnitts. Sie sind also vergleichsweise sicher. Doch Zahlen sind das eine. Das subjektive Sicherheitsgefühl ist das andere. Dabei spielen nicht nur Faktoren wie Polizeipräsenz eine Rolle. Das zeigt die Auswertung unseres „Heimat-Checks“.
Manche Befragte kritisieren mangelnde Polizeipräsenz
Das Ergebnis: Für die Kategorie Sicherheit vergeben die Befragten im Schnitt 6,9 Punkte. Das Thema landete damit auf Platz vier in der Gesamtauswertung. Wir wollten wissen, ob sich die Menschen in ihrem Wohnort sicher fühlen und wie zufrieden sie mit der Polizeipräsenz sind. Am sichersten fühlen sich die Menschen in den Kreisen Neuburg-Schrobenhausen und im Donau-Ries, am unsichersten in den Kreisen Aichach-Friedberg und Günzburg. „Unsicher“ ist dabei jedoch relativ. In allen Landkreisen gehörte die Sicherheit zu den vier am besten bewerteten Kategorien.
Ob sich jemand an einem Ort sicher fühlt, ist dabei sehr individuell. Für manche, meist Männer, wird ein schlecht beleuchteter Fußweg in der Stadt wohl keine Bedeutung haben, für andere, meist Frauen, erzeugt er ein mulmiges Gefühl. Eine Teilnehmerin aus Neuburg schreibt etwa: „Die Stadt allgemein, und im Speziellen besonders Umgebungen wie der Hofgarten, sind in der Nacht zu unsicher. Als Frau kann man seine Wohnung nach Einbruch der Dämmerung fast nicht mehr verlassen. Von einer Polizeipräsenz ist absolut keine Spur.“ Ähnlich ergeht es einer Person aus Donauwörth. Im Stadtteil Riedlingen sei es nachts zu dunkel. „Das mag gut fürs Klima sein, aber die Sicherheit der Bürger ist nicht gewährleistet.“
Sicherheit im Straßenverkehr ist wichtigstes Thema
Was jedoch die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Umfrage beim Thema Sicherheit umtreibt, ist eher der Straßenverkehr. Auffällig oft und durch alle Landkreise hindurch kam bei der Auswertung die Klage, dass sich vor allem Radfahrer nicht sicher fühlen. Häufig bemängelt wurden fehlende Radwege, zu hohes Tempo von Autofahrern, zu gefährliche Schulwege. Dort, wo es Fahrradwege gibt, könnten diese sicherer gestaltet werden, findet etwa ein Teilnehmer aus dem Kreis Landsberg. Ein Teilnehmer aus dem Kreis Neu-Ulm moniert: „Die Straßen dienen vor allem als Parkplätze, was die Sicherheit von Fahrradfahrern zusätzlich gefährdet“.
Ein weiterer wünscht sich, dass man mit dem Fahrrad sicherer durch Senden kommen könne. Verkehrssicherheit ist jedoch nicht nur für Radler ein Problem. Aus Neuburg-Schrobenhausen kommt der Wunsch, dass auch Fußgänger berücksichtigt werden: „Bürgersteige werden als Radrennstrecken genutzt.“ Und auch das Thema sicherer Schulweg bewegt die Bürgerinnen und Bürger in der Region: Eine Person aus dem Kreis Augsburg etwa wünscht sich innerorts mehr Tempo 30: „Insbesondere an Schulwegen und Querungen der Radwege.“
Sauberkeit wurde in der Region insgesamt am besten bewertet
Neben der Frage, wie sicher sich die Menschen in ihrem Heimatort fühlen, wollten wir auch herausfinden, wie es um die Sauberkeit bestellt ist. Für diese Kategorie vergaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres „Heimat-Checks“ mit 7,9 von 10 insgesamt die meisten Punkte. Wir wollten wissen, wie die Abstimmenden die Sauberkeit in ihrem Wohnort bewerten und ob aus ihrer Sicht die Müllentsorgung gut funktioniert.
Augsburg schneidet bei der Sauberkeit am schlechtesten ab
Am „saubersten“, mit 8,1 Punkten, ist es laut unserer Auswertung in den Landkreisen Dillingen, Landsberg und Unterallgäu. Am schlechtesten bewerteten die Augsburgerinnen und Augsburger die Sauberkeit ihres Wohnortes: nämlich mit nur 6,7 von 10 Punkten. Manche Teilnehmenden aus Augsburg fordern in unserer Umfrage ein „härteres Durchgreifen bei Sperrmüll und allgemein bei der Sauberkeit der Straßen“.
Ein anderer schreibt, dass es in Augsburg „viel zu wenig oder zu kleine öffentliche Abfallbehälter“ gebe. Doch auch in der am saubersten bewerteten Gegend gibt es Kritik. Ein Teilnehmer schreibt: „Dillingen ist kulturell eine schöne Stadt, jedoch lässt die Sauberkeit und vor allem die Müllentsorgung sehr zu wünschen übrig!“
Ein Teilnehmer aus dem Kreis Günzburg spricht wohl vielen aus der Seele: „Generell mehr auf Sauberkeit achten. Überall liegt weggeworfener Müll rum. Am Fahrbahnrand, Feldern, Radwegen. Das ist echt schrecklich. Sammle schon selbst den Müll ein. Aber dann wohin damit?“
In der nächsten Folge des „Heimat-Checks“ geht es um den öffentlichen Nahverkehr und die Verkehrsbelastung.
Die Diskussion ist geschlossen.
Wir leben nicht in einem Polizeistaat wo an jeder Ecke ein Polizist stehen muß (möglichst noch mit der Waffe im Anschlag).
So viel zum Thema Wiedervereinigung. In der DDR gab es den Abschnittsbevollmächtigten der Volkspolizei als Ansprechpartner der Bürger vor Ort.warum wurde dieser abgeschafft und nicht in ganz Deutschland übernommen? Die Folgen wären auch weniger Streitigkeiten vor Gericht weil dieser vor Ort ist, alle kennt und vermitteln kann.
Was soll man denn mit einer Statistik anfangen, die irgendwelche subjektiven Empfindungen auswertet und dann noch den Durchschnitt bildet? Wenn meine Füße im Eiswasser stecken und der Kopf im Backofen, stimmt die durchschnittliche Temperatur auch exakt zu meiner Wohlfühltemperatur. Das sagt aber nichts über die Extreme aus.
Genau die muss man sich aber anschauen, wie der Fall aus Oberhausen gezeigt hat. Hier wird z.B. offenkundig eine Drogenszene geduldet und das Sicherheitsempfinden ist berechtigterweise mangelhaft. Ebenso Sauberkeit und Zustand der Gebäude. Also bitte die Hotspots anschauen und nicht irgendein Dorf am Rande des Landkreises für den Durchschnitt heranziehen. Bayern steht so gut da, weil es eben ein Flächenland mit großer Landbevölkerung ist.
Hochinteressant, was da alles von Christina Brummer "ans Tageslicht" gebracht wird. Von einer Polizeipräsenz auf den Straßen -
sowohl tags als auch nachts - sieht man nichts. Die Polizisten sind in ihren Polizeirevieren und kommen nur heraus, wenn Sie
gerufen werden. Wenn sie diese Aufgabe erledigt haben, fahren sie ins Polizeirevier zurück und bearbeiten dann den
Sachverhalt aller möglichen Vorfälle. Dies ist wichtig für eine Strafverfolgung in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft.
Ich erinnere mich noch an die Zeit nach 1950, als Polizisten tag und nacht auf den Straßen Augsburgs unterwegs waren, was für
jedermann auch deutlich sichtbar war. Im "Gasthaus Funk" an der Ecke Neuburger/rechzte Brandstraße in Lechhausen fragte
ein Polizist bei einbrechender Dunkelheit auch nach, ob "alles in Ordnung" sei.
Heute beneide ich keinen Polizisten bei dem Gesindel, das sich heutzutage auf den Straßen vor allem der Großstädte herumtreibt.