In seiner letzten Sitzung im Jahr 2024 hat der Dietenheimer Gemeinderat einige zukunftsweisende Beschlüsse getroffen. Es geht um Kinderbetreuung, Stadtentwicklung und viel Geld.
Am Anfang stand ein 1,3-Millionen-Euro-Projekt, mit dessen vorgesehener Fertigstellung im Sommer 2026 dann sämtliche Kindertagesstätten-Einrichtungen in Dietenheim und Regglisweiler auf zeitgemäßem Stand sind: Der Kindergarten Don Bosco in Dietenheim wurde im vorigen Jahr von der katholischen Kirchengemeinde erworben. Schon damals war die Renovierungsbedürftigkeit klar, weshalb im Kaufvertrag ein erklecklicher Zuschussbetrag der Kirche hierfür vereinbart worden war.
Sanierung des Kindergartens Don Bosco in Dietenheim
Nachdem nun die Aufnahme in das Landes-Investitionsprogramm „Soziale Integration im Quartier“ gelang, legte Architekt Stefan Graf seine Planungen für die Sanierung vor. Demnach soll der aus dem Jahre 1965 stammende Bau in den Bereichen Elektrik, Energieversorgung, Beleuchtung, Malerarbeiten, Decken- und Bodensanierung sowie EDV und WLAN eine gründliche Renovierung erfahren und voraussichtlich soll auch eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Von den Gesamtkosten in Höhe von 1,126 Millionen Euro übernimmt das Land Baden-Württemberg im Zuge des erwähnten Städtebauförderungsprogrammes 340.000 Euro und die Kirche rund 438.000 Euro, sodass für die Stadt noch rund 350.000 Euro an Kosten verbleiben.
Einstimmig wurde beschlossen, diese Summe auf die Pläne für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 zu verteilen und das Architekturbüro Graf mit der gesamten weiteren Planung und Bauleitung zu beauftragen. Gearbeitet werden soll schwerpunktmäßig in den Sommerferien 2025 und 2026 sowie dazwischen auch im laufenden Betrieb.
Öffentlicher Platz in Dietenheim soll aufgewertet werden
Als Teil des Abschnitts „Stadtkern III“ der seit Jahren laufenden Stadtsanierung soll der öffentliche Platz zwischen der Gemeinschaftsschule und der Sporthalle in Dietenheim neu gestaltet sowie entsiegelt und damit aufgewertet werden. Der Bereich umfasst mit der vom Promenadeweg kommenden Fußwegachse, die ebenfalls neu gestaltet wird, eine Fläche von rund 3600 Quadratmetern. Im Rahmen des Landessanierungsprogrammes sind hierfür 250 Euro pro Quadratmeter als Zuschuss zu erwarten. Einstimmig wurde das Ingenieurbüro Künster aus Reutlingen beauftragt, die Planung im kommenden Jahr vorzunehmen, sodass die Baumaßnahmen dann 2026 erfolgen können.
Da derzeit „genügend Grundsatzreden gehalten werden“, fasste Bürgermeister Christopher Eh seine Erläuterungen zum Haushalt relativ kurz. Die Eckdaten wurden von Stadtkämmerer Alfred Stoerk vorgelegt, die Details werden im Verwaltungsausschuss beraten. Im Februar soll der Gemeinderat den dann vorliegenden Haushaltsplan 2025 verabschieden. Dieses „strategisch wichtige“ Verfahren, das in Dietenheim seit nunmehr 13 Jahren praktiziert wird, muss vor Ende März abgeschlossen sein, um in das für die Stadt immer wieder wertvolle „Ausgleichsstock“-Zuschussprogramm des Landes aufgenommen zu werden.
Dietenheim will Haushalt im Februar verabschieden
Wie Bürgermeister und Stadtkämmerer übereinstimmend betonten, sollen die begonnenen Investitionsmaßnahmen wie die Sanierung der Brandenburgschulen und des Kindergartens Don Bosco, das Stadtsanierungsprogramm, die Gestaltung des Schul- und Sporthallencampus sowie die Kanalsanierung planmäßig fortgesetzt werden. Für die Sanierung und Instandhaltung des städtischen Sachvermögens stehen genügend Mittel zur Verfügung. Sowohl mittel- als auch langfristig sind keine neuen Schulden aufzunehmen. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 429 Euro und soll nicht weiter steigen. Es wird zwar eine Kreditaufnahme in Höhe von 900.000 Euro vorgesehen. Diese ist aber so eingeplant, dass der Ergebnishaushalt „mindestens eine schwarze Null“ erbringt. Die Steuerkraft der Stadt liegt 19,6 Prozent unter dem Landesdurchschnitt und 6,4 Prozent unter dem des Alb-Donau-Kreises. Daraus folgend sind aber auch Zuschüsse zu erwarten, sodass die geplanten Investitionen auch im Hinblick auf die zu erwartenden Gewerbe- und Einkommenssteuereinnahmen durchaus zu bewältigen sind.
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