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Tofu statt Würstel: Einfach mal ohne Fleisch grillen?

Vegetarische Ernährung

Tofu statt Würstel: Eine Grillparty ohne Fleisch?

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    Wenn Gemüse wie Zucchini und Paprika oder Pilze nicht mehr ganz taufrisch erscheinen, sind sie immer noch gut für den Spieß auf dem Grill.
    Wenn Gemüse wie Zucchini und Paprika oder Pilze nicht mehr ganz taufrisch erscheinen, sind sie immer noch gut für den Spieß auf dem Grill. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn

    Für die meisten gehören Würstchen und ein ordentliches Steak auf den Grill. Aber geht es auch vegetarisch? Oder ist das dann keine Grillparty mehr?

    Pro: Grillparty ohne Fleisch-Kann einem doch Wurs(ch)t sein

    Jemand lädt zum Grillen ein und jeder bringt was mit: Halloumi, Gemüse, Grillkäse, aber kein Fleisch dabei. Die Grillsaison hat wieder begonnen und damit auch die ewige Debatte: Fleisch auf den Rost oder nicht. Die Tradition verlangt nach Würstl, Steak und Spieße, aber können sich Traditionen nicht auch verändern?

    Immer mehr Menschen leben vegetarisch und wollen sich beim Grillen nicht mehr nur von den Beilagen ernähren, also müssen fleischlose Alternativen her. Man kann die Fleischfresser beruhigen, keiner muss hungrig nach Hause gehen, die Auswahl ist groß. Jeder kennt die leicht verbrannten Zucchini vom Grill und den immer etwas zu harten Grillkäse, aber es gibt noch so viel mehr in den Supermarktregalen zu finden: vegane Würstl, Burger-Pattys und sogar pflanzliche Grillsteaks.

    Doch, ran an den Speck: Worum geht es bei einer guten Grillparty wirklich? Die Leute zusammenzubringen, Spaß zu haben und das schöne Wetter zu genießen. Keine abgehangenen Diskussionen über rauchenden Kohlen, ob der Fleischspieß nicht ohnedies vegetarisch sei, weil da zwischen dem Huhn und dem Rind auch eine Scheibe Paprika hervorlugt. Stattdessen könnte man sich einfach mal neugierig durch die große vegetarische Auswahl testen. Die übrigens liegt bei der Hitze wenigstens nicht so schwer im Magen.

    Eine Zeitenwende ist zu merken, auch auf dem Rost. Der Jugend ist das Klima wichtig, Massentierhaltung ist out und das vegetarische Sortiment in den Supermärkten wird immer größer. Warum sich also mit Händen und Füßen dagegen wehren, wenn man es einfach einmal ausprobieren könnte und wer weiß, vielleicht schmeckt es einem sogar. (Amina-Sophie Pauler)

    Contra: Grillparty ohne Fleisch ist spannend wie ein Häkelevent ohne Wolle

    Eine fleischlose Grillparty ist ungefähr so spannend wie ein Häkelevent ohne Wolle. Manches zählt einfach zu den Must-haves des kulinarischen Sommerglücks: Pommes mit Ketchup im Freibad zum Beispiel, Wurstsalat mit oder ohne Käse im Biergarten, ein Spaghetti-Eis in der Eisdiele – ja, und dann halt auch ein Bratwürstl vom Grill mit Kartoffelsalat. Wer zur Grillparty einlädt, darf zum Würstl ruhig auch Halsgrat und Cevapcici auf den Rost legen. Wennschon, dennschon …

    Um Missverständnissen gleich mal vorzubeugen. Um das Söder’sche Gerede vom bayerischen Mia-san-mia-Bratwurst- oder-Schweinebraten-Lebensgefühl geht es hier nicht. Vielmehr ist es eine Frage des Geschmacks. Wenn man Würstl, Steak oder Ähnliches mag, ist das alles direkt vom heißen Rost schlichtweg viel köstlicher – vorausgesetzt, der Meister/die Meisterin an der Grillzange hat es drauf.

    Natürlich kann man Zucchini-Scheiben einölen und Auberginen mit Schafskäse füllen, aber komischerweise bleiben diese auch immer bis zuletzt auf den Platten liegen, während die Bratwürstl schon längst verputzt sind und sich gerade jemand noch mal eine kleine Schnitte vom Steak gönnt.

    Tatsächlich isst man im Sommer ohnehin viel weniger Fleisch, weil Gazpacho, Salat und Gemüse Hitze viel erträglicher machen. Eine Grillparty wäre wirklich der falsche Ort, um einen Kulturkampf am Rost zwischen Fleischessenden und Gemüsepräferierenden auszutragen. Vielmehr geht es doch um eine nette Einladung zu einem gemeinsamen, entspannten Sommerabend – und wenn die Gäste gerne Fleisch essen. Warum denn nicht? (Doris Wegner)

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