Auf dem Balkon des Petersdoms hat sich an diesem 8. Mai um 19.23 Uhr die Zukunft der katholischen Kirche gezeigt: Robert Francis Prevost, der neue Papst Leo XIV. War sein Vorgänger, der am Ostermontag gestorbene Franziskus, eine Sensation (erstmals ein Lateinamerikaner, erstmals ein Jesuit, erstmals ein „Franziskus“), ist dies Prevost nicht minder als erster US-Amerikaner.
Stand den Papst-Wählern im Frühjahr 2013 der Sinn nach Öffnung, wünschten sie sich im Frühjahr 2025 offensichtlich mehr Ruhe und Konsolidierung. Einen, der das „Schifflein Petri“ repariert, moderat und in möglichst großem Konsens modernisiert – und nicht selbst für hohe Wellen auf ohnehin stürmischer See sorgt, wie das Franziskus bisweilen tat. Der hatte zu Beginn seines Pontifikats eine Jahrhundert-Chance, die Kirche zu verändern. Letztlich hinterließ er ihr und seinem Nachfolger einige Anfänge. Und nun?
Leo XIV. steht im scharfen Kontrast zu US-Präsident Donald Trump: Ihm sind Polarisierungen und Nationalismen fremd
Sein einnehmendes Auftreten, seine überaus starken, klug gewählten ersten Worte, sein Papst-Name – das alles ist schon Teil des Programms von Leo XIV. Und dieses Programm überzeugt. Vieles deutet darauf hin, dass er genau der richtige Papst für diese angespannten Zeiten ist. Als Mann der Mitte, der sowohl die Kurie als auch die Welt, insbesondere Peru, gesehen hat. Nicht zuletzt als US-Amerikaner, der im scharfen Kontrast zu US-Präsident Donald Trump steht, weil ihm Polarisierungen und Nationalismen fremd sind. Noch lange nachhallen wird sein eindringlicher Appell für Frieden und seine Hoffnung machenden, Trost spendenden Worte, dass das Böse nicht die Oberhand gewinnen werde.
Wohin genau Leo XIV. die Kirche einmal führen und welche Rolle er auf internationaler Bühne einnehmen wird, ist noch ungewiss. So ungewiss wie die Zeiten, in die seine Wahl fällt. Klar ist: Es sind Zeiten, in denen Kirche wie Welt dringend einen Versöhner benötigen. Eben einen Pontifex, einen Brückenbauer.
Dem neuen Papst ist zuzutrauen, dass er ein erfolgreicher Brückenbauer werden kann
Prevost ist zuzutrauen, dass er ein erfolgreicher Brückenbauer werden kann. Als Leo XIV. könnte er innerkirchlich zu einem Brückenbauer zwischen dem traditionalistischen und dem progressiven Lager, zwischen den verschiedenartigen Ländern und Kulturen sowie möglicherweise zu einem Wegbereiter eines Reformkonzils werden; politisch könnte er als Vermittler in den diversen aktuellen Krisen und Kriegen wirken. Diese beiden möglichen Schwerpunkte seines Pontifikats verlangen nicht unbedingt nach einem charismatischen Papst, der Prevost durchaus werden könnte. Sie verlangen nach einem entscheidungsstarken Papst.

Dabei wird sich Leo XIV. auch an seinem Vorgänger Franziskus messen lassen müssen, den er in seinen ersten Grußworten mehrfach dankend und respektvoll erwähnte und an den er, diesen Eindruck vermittelte er glaubhaft, in gewisser Weise anzuknüpfen gedenkt. Davon zeugt allein seine Namenswahl: Leo XIII., der bis 1903 Papst war, verfasste die erste Sozialenzyklika der Kirche und ging als „Arbeiterpapst“ in die Geschichte ein.
Seinem Vorgänger Franziskus war es immer wieder gelungen, Themen zu setzen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Frohe Botschaft zu lenken – Leo XIV. erhält gerade diese Chance. Die Menschen wollen und werden ihm zuhören. Es liegt an ihm, ob es dabei bleibt. Denn auch wenn so kurz nach seiner Wahl vieles zwangsläufig Spekulation sein muss, steht eines bereits fest: Der Beifall, mit dem Leo XIV. von Tausenden auf dem Petersplatz empfangen wurde, war eine Momentaufnahme.
An die Herren, die selbst bei der Papstwahl nur dieses eine Thema ansprechen: Wieviele Mißbrauchsopfer gibt es eigentlich in der sogenannten "Zivil-Gesellschaft", wer kümmert und sorgt sich um die, wer veröffentlicht die Taten und bestraft die Täter, wer bezahlt Entschädigungen, wer verhindert zukünftigen Mißbrauch ? Darüber war und ist nie etwas zu lesen. So gelingt natürlich - wie gewünscht und bestellt - der Eindruck, "das gibt" es nur in den christlichen Kirchen. Es geht bei dem Thema den Meisten schlichtweg allein und nur darum, die christlichen Kirchen zu beschädigen - weil man diese von der Erdoberfläche getilgt sehen will. Die allermeisten dieser Übeltaten werden übrigens in der Familie, von Väter, Großvätern, in der Verwandtschaft, Nachbarschaft, von Lehrern, Sporttrainern usw. begangen !
die Frage ist doch ob es ein Papst für die gläubigen ist oder ob er so weitermacht wie seine Vorgänger und nur die verfehlten Kinder der Kurie schützt ?? gemeint sind die Kinderschänder im schwarzen Gewand !
Kaum ist Herr Prevost von diesem Welttheater (so hier vor 2 Tagen von Herrn Arnold zu lesen) auf den Thron gehoben, schon weiss Herr Wirsching, dass es eine hervorragenden Wahl ist. Oder der Spiegel zimmert aus diesem US-Bürger ganz schnell einen Anti-Trump. Das Beste an dieser Wahl ist, dass dieser Rummel vorüber ist.
"Hervorragend", einige Stunden nach der Wahl, diese Beurteilung scheint doch verfrüht, obwohl der erste Eindruck ein durchaus positiver ist. Aber es wird nicht lange dauern, da werden die im Dreck Wühlenden Nichtbewiesenes als Bewiesenes darstellen. Wetten?
Man kann nur im Dreck wühlen,wenn auch Dreck da ist. Dass Sie die hundertausende Missbrauchsopfer nicht interessieren, war klar.
" Man darf viel von ihm erwarten "? Der neue Pabst hat bei Missbrauchsfällen in Chicago und Peru weggeschaut und lehnt dei Weihung von Frauen in Priesterämter ab. Nicht neues wird geschehen, außer salbungsvollen Worten.
Tja, es wurde ja auch nur einer neuer Papst gewählt und keine neue Kirche.
Was hat eigentlich die deutsche Indie-Rock-Band Pabst mit dem Papst zu tun, Herr Steger?
Mißbrauchsvorwürfe vertuscht? Es scheint wohl eher zu sein, dass stramm Rechte in der Kirche seine Chancen mindern wollten und entsprechende Dinge gestreut haben. https://www.n-tv.de/panorama/Vertuschungsvorwuerfe-gegen-Papst-aus-Peru-Leo-XIV-verbindet-schon-jetzt-Kontinente-article25755998.html Von daher rate ich ab, erst mal alles nachzuplappern, sondern abzuwarten. Natürlich: Wenn man spekulieren möchte, dann sind die Beharrungskräfte beim Thema Frauenweihe weltweit so groß, dass auch bei diesem Papst wahrscheinlich nichts passieren dürfte. Beim Thema Frauenrechte geht es allgemein und international in die andere Richtung (siehe USA). Wäre natürlich spannend, wenn ausgerechnet die katholische Kirche gegen den Trend.... aber nein, das wird nicht passieren.
Danke für Ihren netten Hinweis, Herr Miehle-Huang. Ich hatte beim Schreiben wohl eine Liedzeile von Ringswandl im Ohr, " i habn Babst gsehn ".
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