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Unterallgäu: Müllentsorgung kostet 19,4 Millionen Euro

Unterallgäu

Teurer Müll: Die Entsorgung kostet den Landkreis fast 20 Millionen Euro

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    Grau ist die Zukunft: Bei den Mülltonnen bleibt es bei der bisherigen Farbenlehre
    Grau ist die Zukunft: Bei den Mülltonnen bleibt es bei der bisherigen Farbenlehre Foto: Stefanie Vögele, Landratsamt (Symbolbild)

    So wertloser Müll in den Augen der meisten sein mag, so teuer ist seine Entsorgung: Sie kostet den Landkreis Unterallgäu in diesem Jahr voraussichtlich 19,4 Millionen Euro. Details dazu stellte Edgar Putz, der Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft am Landratsamt, nun in einer Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz vor. Darin ging er auch auf die Frage ein, ob die Müllgebühren in den nächsten Jahren steigen.

    Der größte Ausgabeposten ist die Abfallbeseitigung, also Müllabfuhr und -verbrennung. Sie macht mit mehr als 8,3 Millionen Euro rund 44,5 Prozent der Ausgaben aus. Dahinter folgen die Kosten für die Wertstofferfassung mit 5,5 Millionen Euro, die Entsorgung von Bio- und Gartenabfällen mit insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro und die Nachsorge früherer Mülldeponien mit 1,6 Millionen Euro. Finanziert wird die Abfallentsorgung vor allem über die Müllgebühren, die 14,2 Millionen Euro in die Kasse zurückbringen. Weitere 1,3 Millionen Euro kommen durch den Verkauf von Wertstoffen zusammen, sowie 79.500 Euro durch den Strom, der auf den Dächern der Umladestation in Breitenbrunn sowie den Wertstoffhöfen in Ottobeuren, Dirlewang und dem Bauhof in Mindelheim produziert wird. Daneben entnimmt die Abfallwirtschaft 3,1 Millionen Euro aus ihren Rücklagen, um die Entsorgungskosten zu decken.

    Auch die Preise an den Rohstoffmärkten wirken sich auf die Müllgebühren im Unterallgäu aus

    Beeinflusst werden die Finanzen der Abfallwirtschaft und damit letztlich auch die Müllgebühren unter anderem von der wirtschaftlichen Entwicklung an den Rohstoffmärkten: Je mehr Geld es für Altpapier, Altglas und Co. gibt, umso mehr Geld nimmt der Landkreis damit ein. Wie sich die Preise in diesem Jahr entwickeln, lässt sich laut Putz kaum verlässlich prognostizieren, ein Aufwärts- oder Abwärtstrend sei derzeit aber nicht zu erkennen.

    Ein weiterer Faktor ist die CO2-Bepreisung, die viele Leistungen verteuert: Allein bei der Müllverbrennung sorgt sie heuer für Kosten von 553.000 Euro, das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahr – und Kosten, die der Landkreis nicht kompensieren kann. Kreisrat Helmut Scharpf (Grüne) regte in diesem Zusammenhang an, die Bürgerinnen und Bürger mit Kampagnen dafür zu sensibilisieren, weniger Müll zu verursachen. Putz sieht dafür jedoch wenig Spielraum: Nachdem durch die Einführung der Gelben Tonne viele Bürgerinnen und Bürger ihren Müll noch gewissenhafter trennten, landete bereits deutlich weniger Abfall in der Tonne. Inzwischen sei die Menge der Abfälle, die im Restmüll landen, stabil – obwohl der Landkreis in den vergangenen Jahren gewachsen ist. „Irgendwann ist da auch das Ende der Fahnenstange erreicht“, so Putz.

    Die ehemalige Hausmülldeponie in Breitenbrunn muss für 6,3 Millionen Euro rekultiviert werden

    Ebenfalls auf der Ausgabenseite bemerkbar machen sich größere Investitionen: In den kommenden Jahren soll an den Wertstoffhöfen gebaut und die ehemalige Hausmülldeponie in Breitenbrunn für insgesamt rund 6,3 Millionen Euro rekultiviert werden.. Der Chef der Abfallwirtschaft geht deshalb davon aus, dass die sogenannte Rücklage zum Ausgleich von Gebührenschwankungen bis Ende 2026 nahezu aufgebraucht sein wird. Weitere Kostensteigerungen könnten in diesem Fall nicht mehr über die Rücklage ausgeglichen werden. Wie Putz auf Nachfrage von Kreisrat Hermann Glas (Freie Wähler) sagte, müssten sich die Bürgerinnen und Bürger deshalb aber nicht automatisch auf höhere Müllgebühren einstellen. Diese müssten 2026 erst einmal neu kalkuliert werden.

    Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz empfahl dem Kreistag schließlich einstimmig, die Haushaltsansätze wie vorgeschlagen zu bilden. Neben dem Etatentwurf der Abfallwirtschaft stimmte der Ausschuss auch den Ansätzen im Bereich Natur- und Klimaschutz zu. (mz, baus)

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