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Religion
17.01.2021

Pilotprojekt: Shneur Trebnik aus Ulm wird Polizeirabbiner

Shneur Trebnik wird Polizeirabbiner in Württemberg.
Foto: Alexander Kaya (Archiv)

Bislang gab es solche Ämter nur in Israel und den USA, nun startet ein erster Pilotversuch in Deutschland. Was der Ulmer Rabbiner Shneur Trebnik erreichen will.

Shneur Trebnik hat keine Uniform bekommen und auch keinen Dienstausweis. „Ich glaube, mein Bart ist meine Marke“, sagt er und lacht leise. Trebnik, 45 Jahre alt, ist seit Anfang des Jahres Polizeirabbiner für Württemberg. Eine Aufgabe, die vor ihm noch überhaupt niemand übernommen hat.

Polizeirabbiner gab es bislang nur in Israel und in den USA, nun hat das Land Baden-Württemberg dieses Amt auf Anregung des Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus, Michael Blume, neu eingeführt. Rabbiner Moshe Flomenmann aus Lörrach ist für Baden zuständig, der Ulmer Shneur Trebnik kümmert sich um den württembergischen Landesteil. Der 45-Jährige, der acht Kinder hat und mit seiner Familie in Ulm lebt, pflegte schon vor der jüngsten Berufung enge Kontakte zur Polizei.

Ab März steht die erste konkrete Aufgabe für Shneur Trebnik an

Er habe bereits sehr viele Gespräche geführt, berichtet Trebnik. Ab Anfang März steht die erste konkrete Aufgabe an: Dann beginnt die Ausbildung neuer Polizeibeamter, die beiden Rabbiner wollen sich einbringen. „Extremismus, Diskriminierung und Antisemitismus dürfen in unserer Gesellschaft keinen Nährboden finden“, hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) anlässlich der Berufung der Polizeirabbiner betont.

Doch nur um den Kampf gegen Antisemitismus und um Sicherheitsfragen soll es nicht gehen, sagt Shneur Trebnik. „Am allerwichtigsten ist, dass Polizistinnen und Polizisten ein Stück mehr Wissen über jüdisches Leben bekommen“, findet er. „Jüdisches Leben gibt es seit 1700 Jahren in Deutschland, das Judentum seit 4000 Jahren.“ In der Polizeiausbildung sei das bislang zumindest kaum beleuchtet worden: „Manche Gruppen haben auf eigene Initiative Synagogen in Baden-Württemberg besucht, andere gar nicht.“

Shneur Trebnik vor der Neuen Synagoge in Ulm. Der 45-Jährige ist seit bald 21 Jahren Ortsrabbiner in Ulm, nun wurde er zusätzlich zum Polizeirabbiner für Württemberg berufen.
Foto: Alexander Kaya

Das Projekt ist fürs Erste auf zwei Jahre angelegt. Nicht, weil es Zweifel daran gibt. Sondern, weil sich vieles erst einspielen und herausstellen soll. Zum Beispiel, wie viel Aufwand das Amt mit sich bringt. Genügen zwei Polizeirabbiner? Können sie ihre bisherige Aufgabe als Ortsrabbiner parallel stemmen? Shneur Trebnik will keine zu großen Erwartungen wecken. „Es ist ein Pilotprojekt, da dauert alles immer ein Stück länger“, sagt er. Auch als Vorbild versteht er sich nicht, das könne man erst hinterher sagen: „Ich hoffe sehr, dass ich ein gutes Vorbild sein werde. Aber man kann auch Fehler machen und eine Vorbildfunktion haben, wenn andere dann aus diesen Fehlern lernen.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Shneur Trebnik etwas Neues aufbaut

Es ist nicht das erste Mal, dass Shneur Trebnik etwas Neues aufbaut. Vor fast 21 Jahren kam der ausgebildete Sanitäter, der vor seiner Berufung als Rabbiner unter anderem als Lehrer für Mathematik gearbeitet hat, aus dem israelischen Dorf Kfar Chabad bei Tel Aviv nach Ulm. Auch damals hatte er einen Vertrag für zwei Jahre, mit sechs Monaten Probezeit. Trebnik sollte die von den Nazis vernichtete jüdische Gemeinde in Ulm wieder aufbauen. Das glückte. Aus anfangs 89 Gläubigen wurden rund 500, die Neue Synagoge im Weinhof wurde errichtet. Shneur Trebnik, der der orthodoxen Gruppierung Chabad Lubawitsch angehört, ist in der Stadt ein bekannter Mann.

Der 45-Jährige ist der dienstälteste Rabbiner in Baden-Württemberg, auch deswegen hat ihn die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg als Polizeirabbiner vorgeschlagen. Schon allein wegen der vielen Sicherheitsfragen habe er seit langem viele und enge Kontakte zur Polizei, berichtet der Ulmer. Im Anschluss an den Tag gegen Antisemitismus in Stuttgart im Oktober 2019 begleitete Trebnik eine Gruppe von Polizeibeamten auf eine viertägige Bildungsreise nach Israel. „Wir waren in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, aber auch in der Altstadt von Jerusalem und in der modernen Stadt Tel Aviv“, erinnert er sich. Die Kontakte sind geblieben. Jetzt werden aus informellen und persönlichen Beziehungen offizielle. „Es ist ein großer Vorteil, Teil des Systems zu sein“, glaubt Trebnik.

Der neue Polizeirabbiner will bei den Beamten mehr Verständnis für das Judentum schaffen und hofft, auch Vorurteile ausräumen zu können. „Auch die Polizei ist Teil der Gesellschaft, auch dort gibt es Menschen mit Vorbehalten“, sagt er. Trebnik könnte auch Seelsorger für jüdische und nicht jüdische Beamte sein. Aber: „Dafür bracht es Vertrauen und jeder Mensch hat seine Vertrauensperson. Das ändert sich nicht einfach in ein paar Wochen.“

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