Der Militärkonflikt zwischen Israel und dem Iran wird seit Tagen mit unverminderter Intensität geführt. Während die israelischen Streitkräfte und Geheimdienste offensichtlich einen minutiös geplanten Angriffsplan gegen die Atomanlagen, Wissenschaftler sowie Befehlshaber des Erzfeindes Schritt für Schritt umsetzen, antwortet Teheran mit Vergeltungsschlägen.
Stand der Iran tatsächlich kurz vor einer nuklearen Bewaffnung?
Die Regierung von Benjamin Netanjahu hat die Angriffe damit gerechtfertigt, dass der Iran nach Informationen der Geheimdienste in absehbarer Zeit über die Atombombe verfügen könnte. Die Analyse des deutsch-iranischen Nahostexperten Mai Ali Fathollah-Nejad ist differenzierter. „Sicherlich hat die Islamische Republik ihr Atomprogramm stark hochgefahren und verfügt über genügend spaltbares Material, um einige wenige Atombomben zu bauen. Man benötigt aber unter anderem auch noch entsprechende Trägersysteme. Aus dieser Sicht liegen vor dem Iran noch einige Schritte auf dem Weg zur Atommacht“, sagte der Politikwissenschaftler Ende Mai unserer Redaktion. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) verweist darauf, dass sie nicht in der Lage ist, zu beurteilen, wo genau das Atomprogramm steht, seitdem sie kaum noch Zugang zu den Anlagen im Iran hat.
Welche Ziele wurden attackiert?
Unabhängige Informationen aus dem Iran sind Mangelware. IAEA-Chef Rafael Grossi bestätigte Berichte über starke Schäden an der Uran-Anreicherungsanlage in Natans, allerdings sei der unterirdisch gelegene Teil der Anlage nicht betroffen. Bereits am Freitag wurden in Isfahan vier Nukleareinrichtungen bei israelischen Angriffen beschädigt. Keine Schäden sind bislang an der zweiten Uran-Anreicherungsanlage in Fordo oder an dem Kernkraftwerk Buschehr gemeldet worden. Auch der Schwerwasserreaktor Arak sowie der Nuklearkomplex Partschin sollen attackiert worden sein. Als gesichert gilt zudem die gezielte Tötung von führenden Wissenschaftlern aus der Nuklearforschung.
Wurde das iranische Atomprogramm entscheidend geschwächt?
Offenbar hat Israel die weitgehende Lufthoheit über dem Iran. Das israelische Militär hat zudem nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag ein Drittel der Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Iran zerstört. „Die israelischen Schläge sind bis ins Detail ausgetüftelt. Sie haben den Iran in einen tiefen Schockzustand versetzt“, sagt der frühere Leiter der Onlineplattform Iran Journal, Ferhad Payar, im Gespräch mit unserer Redaktion. „Die verzögerten und dann relativ spärlichen und chaotischen Vergeltungsschläge des Iran lassen erahnen, welch große Auswirkungen die Tötung des Oberbefehlshabers der Revolutionsgarden sowie wichtiger Kommandeure hat“, sagte Deutsch-Iraner. Dass die iranischen Geheimdienste vor den Angriffen nicht gewarnt haben, sei besonders bitter für Religionsführer Ali Khamenei und die Regierung. Dass das Atomprogramm zerstört ist, schließt Payar jedoch aus. „Es könnte aber um Jahre zurückgeworfen worden sein.“
Kann Israel ohne die Hilfe der US-Streitkräfte das Programm komplett ausschalten?
Das ist unwahrscheinlich, da die am besten gesicherte iranische Atomanlage in Fordo, in der Uran angereichert wird, und weitere Einrichtungen des Nuklearprojekts unterirdisch angelegt sind. Anders als der Verbündete USA verfügt Israel nicht über schwere bunkerbrechende Bomben und entsprechende Trägersysteme, die diesen Anlagen gefährlich werden könnten. Was wiederum die Frage aufwirft, ob sich die USA an der Seite Israels an den Angriffen beteiligen werden. Dann könnte ein großer Krieg unausweichlich werden. „Die USA betonen, nicht beteiligt zu sein. Aber spätestens, wenn ein US-Amerikaner in dem Konflikt zu Schaden kommt, könnte sich das schnell ändern“, sagte Payar.
Wie ist die Stimmung in der iranischen Bevölkerung?
„Die Leute sind verzweifelt – ganz gleich, ob sie die Angriffe befürworten oder sie verurteilen, obwohl sie gegen die Regierung sind“, betont Payar. Auch die vielen Iranerinnen und Iraner, die nicht politisch aktiv sind, würden registrieren, dass sich die Machthaber nicht um das Schicksal der Bevölkerung kümmern. „Es gibt noch nicht einmal in der Nähe militärischer Anlagen Schutzräume gegen Luftangriffe oder eine funktionierende Vorwarn-App. Stattdessen verfolgen die Sicherheitskräfte Frauen ohne Kopftuch oder tanzende Jugendliche.“ Ob sich die Regierung halten kann, werde sich in den nächsten Wochen oder Monaten entscheiden, glaubt Payar. „Dass sich im Falle eines Sturzes der Regierung im Iran demokratische Kräfte durchsetzen würden, ist ebenfalls nicht ausgemacht.“
Den Satz mit der "Drecksarbeit" wird Friedrich Merz noch bedauern. Mich würde es übrigens kein bisschen wundern, wenn nach diesem Krieg herauskommt, dass der Iran genauso wenig kurz vor der Atombombe stand wie Saddam Hussein vor dem Irakkrieg über Massenvernichtungswaffen verfügte.
In 1944 wollten die USA & Co einen Atombombe auf Deutschland werfen und nur durch das Veto von England & Frankreich, die mit kaputt gegangen und geschädigt worden wären, wurde der Plan verworfen. Leider hat Japan, da eine Insel, das Verbrechen über sich ergehen lassen müssen. Dass der Iran eine Atombombe auf Israel wirft ist ebenso absurd, da mehr Araber zugrunde gehen würden als Juden. Wahrscheinlich existieren da andere Gründe? Möglicherweise entwickelt der Iran auch atomare Technologien für die umweltfreundliche und kostengünstige Herstellung von Energie? Gefährlich wird es jetzt nur, da der vielgepriesene Abwehrschirm nicht alle konservativen Raketen aus dem Iran abwehren kann.
Mensch, zum Glück haben die Engländer und Franzosen die deutschen noch Monate nach dem Kriegsende vor dem Einsatz von Atomwaffen geschützt! Narnia und der König vom Taka-tuka Land haben auch ihren Einfluss in Washington spielen lassen!
Erneut ein Angriffskrieg unter Vorwand im Nahen Osten. Massenvernichtungswaffen im Irak, die es nie gegeben hat. False Flag Chlorangriffe in Syrien, uvm. Es gibt viele Staaten auf der Welt, die ein Atomprogramm haben. Ist das ein Freifahrtsschein diese Länder zu bombardieren? England hat auch Atomwaffen. Sollte die deutsche Bundeswehr deshalb auch mal ein paar Raketen nach London schicken? Da hilft nur noch Kopfschütteln. Ich finde auch interessant, dass man bei Russland vor einem Angriffskrieg spricht, hier aber den Begriff nicht benutzt und Israels und Irans Angriffe auf eine Waagschale legt.
Sie erzählen schon wieder Unsinn, Kitirk, schon zum zweiten Mal heute. Der Iran reichert derzeit auf 60 % an, das ist weit höher, als es für die zivile Nutzung einschließlich der Stromerzeugung benötigt wird. Es gibt keine bekannte zivile Nutzung oder Rechtfertigung für die Produktion von Uran, das auf 60% angereichert ist, insbesondere in den Hunderten von Kilogramm, die der Iran angesammelt hat. Kein anderes Land ohne Atomwaffenprogramm reichert Uran in diesem Umfang an. Seit 2019 hat der Iran schrittweise die im „Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA)“ genannten Atomabkommen auferlegten Beschränkungen überschritten. Für die rein zivile Nutzung? Das Märchen glauben Sie doch hoffentlich selbst nicht, Kitirk,
Um nicht falsch verstanden zu werden: Diese Indizien bilden noch lange kein legitimer Angriffsgrund. Das Völkerrecht kennt keine Präventivschläge, Israels Angriff ist schlicht und ergreifend völkerrechtswidrig.
Sie interpretieren irgendwelche Sachen in meine Kommentare, die da gar nicht stehen und unterstellen mir dann „Unsinn“. Erklären Sie bitte, wo es in meinem Kommentar um die zivile Nutzung geht? Ich habe beispielsweise den Vergleich mit England gezogen. Die Royal Army verfügt beispielsweise Atomwaffen. Nochmal zu Frage von meinem Kommentar: warum darf England Atomwaffen haben? Warum darf Israel Atomwaffen haben? Warum darf Pakistan Atomwaffen haben aber beim Iran ist das potentielle vorhanden sein weniger Atomwaffen ein legitimer Grund für einen Angriffskrieg auf das Land? Wäre es auch legitim, wenn der Iran Israel zuerst angegriffen hätte? Israel verfügt nämlich bestätigt über Atomwaffen.
Hoffentlich wird das keine Wiederholung eines vorgeschobenen Angriffsgrund wie gegen Irak, dem man den Besitz von Massenvernichtungswaffen unterstellte und dies sich als Unwahrheit herausstellte. Vielleicht baut der Iran an gar keine A-Bombe sondern entwickelt nur neue Techniken um effektive, umweltfreundliche und kostengünstige Energie herzustellen und das passt einigen Energie-Lobbyisten nicht?
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden