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Miles and more ändert sich: So können Sie Ihre Meilen noch retten

Lufthansa

Stichtag 3. Juni bei der Lufthansa: Wie kann ich meine Meilen noch retten?

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    Lufthansa-Jets
    Lufthansa-Jets Foto: Andreas Arnold/dpa

    Neue Regeln bei Lufthansa Miles & More: Das Lufthansa-Vielfliegerprogramm schafft die festen Preise für Prämienflüge zum 3. Juni ab. Künftig kostet ein Prämienflug nicht mehr fix zum Beispiel 100.000 Meilen, sondern die erforderliche Meilenzahl schwankt je nach Flugpreis und Buchungslage. Wer früh bucht und außerhalb der Hochsaison reist, der könnte damit günstiger wegkommen. In der Praxis zeichnet sich jedoch bereits ab, dass für attraktive Prämienflüge enorme Meilenbeträge nötig sind.

    Ab dem 3. Juni kosten Prämienflüge keine feste Meilenzahl mehr

    Jahrzehntelang war sie der Wunschzettel der Vielflieger: die Prämientabelle von Miles & More, neudeutsch Award Chart. Da stand schwarz auf weiß, wie viele Meilen noch bis zum gewünschten Freiflug zu sammeln waren. Das ist vorbei: Ab dem 3. Juni 2025 kosten Prämienflüge bei Lufthansa und ihren Tochterfirmen Austrian und Swiss keine feste Meilenzahl mehr, sondern sie orientieren sich dynamisch an Angebot und Nachfrage wie die normalen Ticketpreise. Wie lange man also auf den ersehnten Flug mit der Familie nach Gran Canaria oder Hawaii sparen muss, berechnet sich grob gesagt nach dem jeweiligen Tarif, der Flugklasse, der Strecke sowie dem Zeitpunkt der Reise und der Buchung.

    Künftig gibt es im neuen Meilenkonzept die Samstagsregel

    Das bedeutet ganz praktisch: Während der Pfingst-, Herbst- und Weihnachtsferien müssen künftig deutlich mehr Meilen eingesetzt werden als bisher. Wer dagegen schon bisher Lust und Zeit hatte, sich genau diesen einen Billigflug nach Manchester für 9,90 Euro herauszusuchen und das auch noch ein knappes Jahr vor dem angepeilten Reisetermin, der hat künftig reichlich Gelegenheiten, seine Prämienmeilen geschickt einzusetzen. Zu bald sollte es dann allerdings nicht zurückgehen, denn Lufthansa hat in die Prämiensätze die Samstagsregel eingebaut: Wenn kein Samstag zwischen Hin- und Rückflug liegt, wird es teuer.

    Unterschiedliche Preise für jeden Abflughafen

    Ärgerlich für Vielflieger, die nicht in Frankfurt oder München leben, dürfte ein weiteres Detail sein: Bisher galten einheitliche Meilensätze für komplette Abflug- und Zielzonen, also z.B. von Deutschland nach Nordafrika. Jetzt gelten unterschiedliche Preise für jeden Abflughafen. Und das dürfte in der Regel bedeuten: Flüge von kleineren Airports werden teurer, wie jetzt schon bei Bezahltickets. 

    Prämientickets werden teurer, aber immerhin auch flexibler
    Mit der Nachfrage floatende Meilenpreise für Prämientickets bedeuten erstmal: Es wird teurer, und zwar gleich doppelt: sowohl jetzt ganz offiziell und künftig schleichend. Denn sind die Kosten erst mal dynamisch, lassen sich weitere Preiserhöhungen nur noch schwer erkennen. Die Lufthansa verspricht den Vielfliegern dafür immerhin mehr Flexibilität. Konkret heißt das, Meilensammler können für ihre Prämienflüge zwischen Light-, Classic- und Flex-Tarif und interkontinental auch noch zwischen Basic und Basic Plus wählen. Je nach gewähltem Tarif gelten dann andere Gepäckregeln, Sitzplatzoptionen, Stornierungs- und Umbuchungsgebühren. 

    Das heißt umdenken. Bisher war es das große Problem, überhaupt einen verfügbaren Prämienflug zu bekommen. Hatte man den, dann bekam man aber stets auch einen festen Sitzplatz und Freigepäck. Und Statuskunden bekamen ihre Sonderbehandlungen voll anerkannt. Das ist vorbei. Auf innereuropäischen Flügen werden auch LH-Senatoren im Light-Tarif kein Freigepäck mehr haben.

    Auch bei den Gebühren wurde aufgeräumt

    Mit dem Großreinemachen bei den Prämienpreisen entledigte sich die Lufthansa auch gleich noch einer anderen Altlast: Die beliebten Meilenschnäppchen soll es künftig bei Austrian Airlines, Lufthansa, Lufthansa City und Swiss nicht mehr geben. Allerdings nicht ersatzlos: Statt einmal im Monat besondere Schnäppchen zu veröffentlichen, soll es in Zukunft immer wieder sogenannte “Award Flight Deals” zu reduzierten Preisen geben. Dazu nannte Lufthansa ein Beispiel, bei dem Light-Tickets auf Kurzstrecken bereits ab 1400 Meilen buchbar sind. Für Gelegenheitsflieger könnte das ein Vorteil sein.

    Auch bei Gebühren wurde aufgeräumt, künftig gilt. Bei allen Airlines der Lufthansa Group wird es ab 3. Juni nicht mehr möglich sein, Steuern, Gebühren und Airline-Zuschläge mit Meilen zu begleichen. Bislang berappten vor allem Sehr-viel-Flieger die teilweise happigen Aufschläge mit Meilen. Wer jetzt ein Business-Class-Prämienticket in die USA und zurück bucht, der muss die fälligen 1000 bis 1050 Euro Gebühren tatsächlich in Geld entrichten.

    Ein Notausgang bleibt für Meilensammler

    Ein kleiner Notausgang bleibt vorläufig für alle, die das Meilensammeln mit einer gewissen Berechenbarkeit betreiben wollen oder müssen. Die genannten Veränderungen in Miles & More beziehen sich auf die Lufthansa und ihre Töchter Austrian und Swiss. Die Prämiensätze für Partnerfluggesellschaften von Miles & More beruhen dagegen erst mal weiter auf den veröffentlichten Prämientabellen. Da gibt es - insbesondere in der Business und First Class - auch Preiserhöhungen, die sind aber größtenteils moderat, außer für Business-Class-Flüge zwischen Europa und Südostasien, die von 142.000 auf 200.000 Meilen steigen werden. Nicht alle Mitglieder der Lufthansa-Gruppe machen die dynamischen Prämienpreise mit: Brussels Airlines, Eurowings, Discover und ITA bleiben bei festen Prämiensätzen, ebenso LOT und Luxair.

    Die neuen Regeln mussten per Gesetz bereits ein Vierteljahr vor Inkrafttreten bekannt gegeben werden. Deshalb hatten zahllose Meilenjunkies schon viel Zeit, die Neuheiten durchzuchecken. Das Ergebnis: In der günstigsten Economy Class benötigen Meilensammler bei den Partner-Airlines künftig tendenziell weniger Meilen als bisher. Sowohl in Europa als auch nach Amerika werden Prämienflüge bis zu 10.000 Meilen günstiger. Nach Afrika, Fernost, Australien und Neuseeland steigen die Meilenwerte dagegen leicht an.

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