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CSU-Wunsch: Kommen die Olympischen Spiele wieder nach Augsburg?

Olympische Spiele

Kommen die Olympischen Spiele wieder nach Augsburg?

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    Beim WM-Finale 2022  kamen rund  8000 Zuschauer an den Eiskanal.
    Beim WM-Finale 2022 kamen rund 8000 Zuschauer an den Eiskanal. Foto: Ulrich Wagner

    Die CSU hat sich bei ihrer Klausurtagung im Kloster Seeon klar hinter Deutschlands Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 gestellt. Sie will München und Augsburg als Austragungsorte ins Spiel bringen. „Bayern ist Sportland: Ja zu Olympischen und Paralympischen Spielen in Bayern! “, lautet die Resolution.

    Olympische Spiele 50 Jahre nach der Wiedervereinigung in Deutschland?

    Im Sommer hatte die Bundesregierung eine Absichtserklärung für eine neue deutsche Olympia- und Paralympics-Bewerbung unterzeichnet. Sie bevorzugt das Jahr 2040, das 50 Jahre nach der Wiedervereinigung symbolträchtig wäre, und gab damit den Plänen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) grünes Licht.

    Olympia 1972: Kanuslalom am Augsburger Eiskanal

    Bayern wirft mit München und Augsburg seinen Hut in den Ring. Wie 1972 sollen bei einer erfolgreichen Bewerbung die Kanu-Wettbewerbe auf dem Augsburger Eiskanal stattfinden.

    Der Augsburger Kanute Karl-Heinz Englet entzündete 1972 das olympische Feuer am Eiskanal
    Der Augsburger Kanute Karl-Heinz Englet entzündete 1972 das olympische Feuer am Eiskanal Foto: Fred Schöllhorn

    München ist nicht der einzige Bewerber für Olympische Spiele in Deutschland

    Mit welchem Austragungsort – neben München haben Berlin, Hamburg, Leipzig und die Region Rhein-Ruhr ihr Interesse mit Absichtserklärungen bekundet – Deutschland in die Bewerbung gehen wird, ist aber noch vollkommen offen.

    Augsburg hat sich bereits positioniert. Der Stadtrat hatte im Juli die Interessensbekundung an der Austragung der Kanuwettkämpfe am 2022 generalsanierten Eiskanal beschlossen. Damals, so Sportreferent Jürgen Enninger auf Anfrage, habe es erste Gespräche gegeben: „Im Zusammenhang mit der Formulierung der Interessensbekundung haben wir uns mit den bayerischen Strukturen abgestimmt. Aktuell gibt es keine weiteren Gespräche mit zuständigen Stellen, weil die Entscheidung abzuwarten ist. “

    Der DOSB will die Austragungsorte bis Mitte 2025 festlegen. Das deutsche Konzept setzt auf mehrere Städte, um teure Neubauten zu vermeiden.

    Eiskanal wird vom Lech gespeist, Konkurrent Markkleeberg braucht Pumpen

    Neben Augsburg könnte auch Markkleeberg bei Leipzig die Kanu-Wettbewerbe austragen. Augsburg punktet mit Nachhaltigkeit: Die Infrastruktur steht und die Anlage wird aus dem natürlichen Wasserlauf des Lechs gespeist. In Sachsen sieht es anders aus. Dort muss die Strecke mit energieintensiven Pumpen versorgt werden.

    Die braune Brühe im Kanupark Markkleeberg, aufgrund von Eisensedimenten aus dem alten Braunkohle-Abbau färbt sich das Wasser ocker bis rot.
    Die braune Brühe im Kanupark Markkleeberg, aufgrund von Eisensedimenten aus dem alten Braunkohle-Abbau färbt sich das Wasser ocker bis rot. Foto: Andrea Bogenreuther

    Das Wasser stammt aus einem Stausee, der durch den Kohleabbau entstand. Es ist oft braun, da eisenhaltige Sedimente durch die Pumpen aufgewirbelt werden. Das ist zwar gesundheitlich unbedenklich, aber unansehnlich.

    Noch ist alles Zukunftsmusik. Doch sollten die Olympischen Spiele nach Augsburg zurückkehren, kämen den Kanu Schwaben und dem Augsburger Kajakverein zentrale Aufgaben zu. Ihre Erfahrung mit internationalen Großveranstaltungen wie Weltcups und Weltmeisterschaften (1985, 2003, 2022) bildet einen Grundpfeiler im Konzept der Stadt.

    Augsburger Kanuten präsentierten schon im Februar 2024 ein Bewerbungs-Konzept

    Schon im Februar 2024 haben die Kanuten mit einem Bewerbungs-Konzept auf die Chance hingewiesen. Schwaben-Präsident Hans-Peter Pleitner lässt da auch nicht locker: „Es sind noch 15 Jahre, aber man muss jetzt handeln. Zuerst müssen wir Teil der deutschen Bewerbung werden. Das ist die Hauptaufgabe.“ Pleitner will Augsburg unabhängig von München positionieren: „Egal, welche deutsche Stadt den Zuschlag erhält – Kanuslalom muss in Augsburg stattfinden.“

    Er verweist auf die Olympischen Spiele 2028 in den USA: „Dort findet der Kanuslalom auch nicht in Los Angeles statt, sondern 2000 Kilometer entfernt in Oklahoma City. Dann muss es auch in Augsburg klappen, auch wenn Hamburg den Zuschlag erhält.“

    Pleitner warnt, Augsburg könnte als Sport- und Kanustandort abgehängt werden. „Als sich Leipzig für 2012 bewarb, wurde die Strecke in Markkleeberg gebaut. Wenn Berlin, Hamburg oder das Ruhrgebiet jetzt eigene Anlagen errichten oder Markkleeberg aufwendig sanieren, sehe ich Augsburg in Gefahr.“ Das will er verhindern.

    Augsburg hat für die Olympischen Spiele mehr zu bieten als den Eiskanal

    Er bleibt optimistisch, dass Europa 2040 den Zuschlag erhält und München sich gegen Konkurrenten wie Madrid, Budapest oder London durchsetzt. „Bis dahin ist das Olympiastadion saniert, die zweite Stammstrecke fertig.“ Auch für Augsburg sieht er große Chancen: „Wir haben nicht nur die Slalomstrecke, sondern auch die WWK-Arena. Vielleicht entsteht bis dahin sogar eine neue Wettkampfhalle. Für Augsburg wären die Olympischen Spiele ein Gewinn – wie schon 1972.“

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