Am Sonntag veröffentlichte die Social-Media-Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Abschieds-Video für den scheidenden Co-Trainer Sandro Wagner. Szenen aus den knapp zwei Jahren, in denen der 37-Jährige als DFB-Co arbeitete, sind darin zu sehen. Zu hören ist die Stimme von Bundestrainer Julian Nagelsmann, der vom Moment erzählt, als er Wagner von der Idee erzählte, ihn als Assistent ins Boot zu holen. „Das Telefon wurde sehr warm an meinem Ohr, weil er sehr gebrannt hat.“ Genau die richtige Entscheidung sei es gewesen, Wagner ins Team zu holen.
Der aktuelle Bundestrainer Nagelsmann gibt sich bezüglich Wagner etwas reservierter. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Frankreich wurde Nagelsmann zu den Erwartungen an Wagner bei seiner ersten Bundesliga-Station beim FC Augsburg befragt. Die Antwort Nagelsmanns: Es sei nicht seine Aufgabe, Erwartungen zu formulieren, die habe er auch nicht. Sein Fazit zu Wagner: „Er hat gut ins Trainerteam gepasst. Er hat die Dinge gut erfüllt, die wir gebraucht haben im Trainerteam.“ Für seine neue Aufgabe beim FCA wünsche er seinem Ex-Assistenten „alles Glück, dass er erfolgreich ist und attraktiven Fußball spielt mit Augsburg“. Davon habe auch er selbst etwas, wenn er sich „das ein oder andere Spiel“ mit Freude“ anschauen könne. Das hört sich deutlich kühler als zu Beginn an.
Nagelsmann über FCA-Trainer Wagner: „Er ist schon ein Alphatier“
Dass die Kombination der beiden Trainer keine für die Ewigkeit war, sei ohnehin von Beginn an klar gewesen, sagte Nagelsmann. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass diese Zusammenarbeit endlich ist, dass Sandro Cheftrainer werden will. Und er ist schon auch ein Alphatier, der Cheftrainer sein muss von seinen Charakterzügen.“ Deutlich euphorischer waren die Abschiedsworte von Spielern. Deniz Undav hatte gesagt, dass er Wagner viel zu verdanken habe – gerade in der abgelaufenen Saison habe er immer wieder dessen Rat gesucht. Stürmerkollege Niclas Füllkrug sagte nach dem Spiel gegen Frankreich: „Wir sind Sandro sehr dankbar für die Energie, die er immer wieder hereingebracht hat.“ Wagner sei „ein wichtiger Bestandteil“ des Teams gewesen.
Am Sonntag war das Nagelsmann-Fazit positiver. Nach dem Spiel habe er die Bedeutung des bisherigen Co-Trainers herausgestellt. „Der wichtigste Punkt war, dass wir Sandro verabschiedet haben für seinen tollen Job, den er hier gemacht“, so der Bundestrainer. Dass Wagner beim FCA „einen guten Job machen“ werde, stehe außer Frage – davon wird sich Nagelsmann selbst überzeugen und kündigte einen Trainingsbesuch an: „Mal gucken, was Sandro da macht.“ Wagner selbst wird am 7. Juli in Augsburg die Arbeit aufnehmen – und sich dann auch wieder selbst zu Wort melden.
Die letzten 15 Jahre konnte man als FCA-Fan richtig glücklich und zufrieden mit den Entwicklungen beim FCA sein. Seit 4 Wochen ist das Gefühl mulmig geworden.
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