Mit großen Hoffnungen war der FC Bayern vor einigen Wochen in die USA zur Klub-WM gereist. Denn natürlich sei es das Ziel des Vereins, den ersten Titel dieses neuen Formats zu gewinnen, hatte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen den Anspruch formuliert. Dreesen, der als langjähriger Finanzchef der Münchner auch einen Blick auf die Einnahmensituation hat, dürfte auch hinsichtlich der illustren Prämien der Fifa – eine Milliarde US-Dollar werden ausgeschüttet - die Klub-WM begrüßt haben.
Mittlerweile ist klar: Von der Euphorie ist wenig übrig geblieben bei den Bayern. Mit dem Aus im Viertelfinale gegen Paris St. Germain steht zwar fest, dass 51 Millionen Euro aufs Konto der Münchner fließen werden. Die Klub-WM geriet für den deutschen Rekordmeister zum Desaster.
Die Verletzung von Jamal Musiala überschattet alles beim FC Bayern
Das Thema Nummer eins ist die schwere Verletzung von Jamal Musiala. Der 22-Jährige wird in diesem Jahr wohl kein Spiel mehr machen. Es ist die zweite schwere Verletzung für den Nationalspieler nach einem Muskelbündelriss, wegen dem er das Saisonfinale in der Bundesliga verpasst hatte.

Die Musiala-Verletzung ist bitter auf persönlicher Ebene, erhöht aber auch den Druck auf Sportvorstand Max Eberl, den dringend benötigten Neuzugang in der Offensive nach den Abgängen von Thomas Müller und Leroy Sané zu präsentieren. Das Problem daran: Das wissen auch die Vereine, an deren Spieler die Bayern interessiert sind – etwa der VfB Stuttgart als aktueller Arbeitgeber von Nick Woltemade. Dass die 51 in den USA verdienten Millionen reichen, um den Nationalstürmer nach München zu holen, gilt als nicht besonders wahrscheinlich.
Bayern-Trainer Vincent Kompany hat sich bei der Klub-WM verzockt
Zudem taugt auch das sportliche Geschehen in den USA nicht dazu, einen grünen Haken hinter die Klub-WM zu machen. Bayern-Coach Vincent Kompany hatte sich vor dem letzten Gruppenspiel gegen Benfica Lissabon verzockt, indem er die Startelf auf sieben Positionen verändert hatte. Die Folgen waren eine erschreckend schwache erste Hälfte, eine 0:1-Niederlage und der Wechsel auf den deutlich stärkeren Turnierbaum. Wäre die Bayern als Gruppensieger eingezogen – die Gegner auf dem Weg zum Finale wären Chelsea, Palmeiras und Fluminense gewesen. Das Spiel gegen Paris mag eng gewesen sein – und zeigte doch, woran es bei den Bayern hakt. Paris brachte unter anderem mit Dembele und Zaire-Emery Qualität von der Bank, die die Bayern in dieser Form aktuell nicht haben. Dass die beiden PSG-Treffer vom einst umworbenen Desire Doue und vom Joker Ousmane Dembele erzielt worden, ist sinnbildlich für die derzeitigen Probleme des FC Bayern.
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