Auch nach der Übergabe der gesammelten 1200 Unterschriften an das Wasserwirtschaftsamt sowie an politische Entscheider setzt die Aktionsgemeinschaft „Hochwasserschutz Wertingen: Jetzt!“ ihre Aktivitäten fort. Darüber informiert die Initiative um Anton Deisenhofer, Alexandra Pfalzgraf und Marlis Proksche in einem Schreiben. Aktuell knüpfen sie Verbindungen zu Kommunen und anderen Initiativen in schwäbischen und oberbayerischen Regionen, die ebenfalls vom Juni-Hochwasser betroffen waren.
Diesem Ziel dienten Gespräche in Wertingen und Wörleschwang, an denen jeweils auch der Vorsitzende des Bündnisses „Wasser und Natur – Bayern“ Josef Guggemos aus Dinkelscherben teilnahm. Dieser berichtete von der Gründung und den Zielen dieser Vereinigung. Im oberen Zusamtal sind ebenfalls Unterschriften gesammelt, eine Petition im Landtag eingereicht und Beschlüsse zum Bau eines größeren Rückhaltebeckens gefasst worden. Sehr begrüßt werden die Beitritte der Gemeinde Buttenwiesen, der Stadt Wertingen und dessen Bürgermeister Willy Lehmeier, der zugleich in den Kommunalbeirat des Bündnisses gewählt worden ist.
Hochwasserchecks im Landkreis Dillingen sollen keine „Beruhigungspille“ sein
Das Bündnis aus Dinkelscherben und die Wertinger Gruppe haben inzwischen Verbindungen zu etwa einem Dutzend Kommunen und Initiativen von Schrobenhausen bis in den Landkreis Günzburg. Das überregionale Netzwerk soll dem Austausch und der Interessenvertretung gegenüber der Wasserwirtschaftsverwaltung und der Staatsregierung dienen, um für Hochwasserschutzprojekte mehr Nachdruck zu erreichen. Als ersten Erfolg sieht die Initiative den Beschluss des bayerischen Kabinetts vom 19. November, kurzfristig mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. „Damit wird der bisherigen Argumentation des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth, es stünden keine Ressourcen für Wertingen zur Verfügung, die Grundlage entzogen“, stellen die Initiatorinnen und Initiatoren fest. „Selbstverständlich“ müssten Projekte wie jenes für Wertingen, wofür die Planung im Einvernehmen der Fachbehörde und der Kommune seit acht Jahren „fertig“ ist, höchste Priorität haben.
Einsatz für allgemein bezahlbare Elementarversicherungen
Positiv gewertet werden die vom Wasserwirtschaftsamt jüngst gestarteten „Hochwasserchecks“. Man müsse allerdings aufpassen, dass diese Aktionen nicht nur „Beruhigungspillen“ sind; die dringendsten Projekte müssten vielmehr ohne Aufschub angegangen werden. Die Initiative hat sich deshalb vorgenommen, weiter aktiv für die zeitnahe Realisierung der Schutzmaßnahmen an der Zusam zu werben. In ihrer Mitteilung stellen die Beteiligten allerdings eindeutig klar: Dafür, dass das geplante Projekt nun bald verwirklicht und auf politischer Ebene der nötige Nachdruck entwickelt wird, bleibt die Verantwortung bei den staatlichen und kommunalen Repräsentanten.
Außerdem möchte die Initiative sich weiterhin für die Einführung einer bezahlbaren Elementarversicherung wie in Baden-Württemberg und Frankreich einsetzen. Dass bei diesem Thema, das alle politischen Kräfte unmittelbar nach der Katastrophe als sehr wichtig bezeichnet hatten, seit einiger Zeit Funkstille herrsche, sei auffällig und völlig unverständlich. Marlis Proksche betont in Hinblick auf die Arbeit der Wertinger Gruppe: „Auf jeden Fall machen wir auch im neuen Jahr weiter!“ (AZ)
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