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Energie
25.10.2021

Abhängig von Klimasündern: Arabiens schwerer Abschied von Öl und Gas

Der Nahe Osten ist noch stark abhängig von der Ölförderung.
Foto: Ali Haider, dpa

Der Nahe Osten spürt den Klimawandel besonders stark, doch die Regierungen reagieren langsam. Dabei könnten sie eine Schlüsselrolle in der globalen Energiewende spielen.

Große Pläne im Kampf gegen den Klimawandel gibt es im Nahen Osten zuhauf. Katar will im kommenden Jahr die erste CO2-neutrale Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten. Der Öl-Gigant Saudi-Arabien will bis 2060 klimaneutral wirtschaften, die Vereinigten Arabischen Emirate streben dieses Ziel als erster Golf-Staat schon für 2050 an. Viele ehrgeizige Ankündigungen sind laut Expertinnen und Experten aber Augenwischerei. Der Abschied von Öl und Gas fällt der Region schwer. Saudi-Arabien versucht offenbar sogar, vor der Weltklimakonferenz von Glasgow nächste Woche die Forderung nach einem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu entschärfen.

Dabei hat der Nahe Osten schon heute mehr Probleme mit dem Klimawandel als andere Weltregionen. Im Irak sind die Temperaturen in den letzten hundert Jahren zweimal so stark gestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Die Hauptstadt Bagdad erlebte in diesem Sommer einen neuen Hitzerekord von fast 52 Grad. Feuchtgebiete im Süden des Landes versalzen, was immer mehr Bäuerinnen und Bauern zwingt, ihre Heimat zu verlassen. Im Norden wird ein Rückgang der Weizenerträge um 70 Prozent erwartet, wie die Washington Post unter Berufung auf Hilfsorganisationen meldete.

Länder müssen mit weniger Wasser auskommen

Im Iran und in der Türkei trocknen große Seen aus. In der ganzen Region regnet es weniger, sodass sich Wasserspeicher im Winter nicht mehr füllen wie früher. In Jordanien hat ein Normalverbraucher derzeit 80 Liter Wasser pro Tag für die Hygiene, zum Kochen und zum Trinken zur Verfügung, doch bis zum Ende des Jahrhunderts werden es laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nur noch 40 Liter sein – ein Drittel von dem, was eine durchschnittliche Europäerin oder ein durchschnittlicher Europäer verbraucht. Millionen Menschen in Nahost hätten nicht genug sauberes Wasser, warnt die Hilfsorganisation Save the Children.

In Zukunft dürfte es noch schlimmer werden. Manche Landstriche könnten wegen extremer Hitze unbewohnbar werden, Großstädte wie Bagdad würden dann vier Monate im Jahr unter ultra-heißen Tagen leiden, sagt die Weltbank voraus. Landwirtschaftliche Anbauflächen werden zerstört, mehr Menschen fliehen vom Land in die Städte. Einige reiche Länder wie Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien helfen sich mit Meerwasserentsalzung oder künstlich erzeugtem Regen, aber das sind buchstäblich Tropfen auf den heißen Stein.

Golfstaaten haben sich Zukunft ohne Öl auf die Fahnen geschrieben

Trotz der Probleme ist von einer Mobilmachung gegen den Klimawandel in der Region nichts zu sehen. In vielen Ländern richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Pandemie, den Wiederaufbau der Wirtschaft nach den Corona-Lockdowns oder auf Konflikte, Armut und Korruption. Die reichen Golfstaaten, die sich die Modernisierung ihrer Volkswirtschaften für eine Zukunft ohne Öl auf die Fahnen geschrieben haben, müssen sich vorwerfen lassen, kurzfristige Interessen über das Ziel notwendiger Klima-Maßnahmen zu stellen.

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Der Nahe Osten spricht viel von einer klimafreundlichen Zukunft, wie hier, auf er Expo in Dubai.
Foto: Dirk Waem/BELGA, dpa

Der Nahe Osten stehe vor „schrecklichen Problemen“, sagt Jeffrey Sachs, Direktor des UN-Netzwerkes Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung. Viele Länder der Region seien wirtschaftlich abhängig von einem Energieträger, der eigentlich anachronistisch sei, sagte Sachs kürzlich bei einer Konferenz auf Zypern. Notwendig sei eine „massive Transformation“.

Genau das versprechen einige Staaten, etwa die Vereinigten Arabischen Emirate. Das Land will rund 140 Milliarden Euro investieren, um bis zur Mitte des Jahrhunderts CO2-neutral zu werden. Der Plan ist ehrgeizig für eine Nation, die nach wie vor viel Geld mit dem Export von Öl und Gas verdient und deren Glitzerstädte wie Dubai viel Treibhausgas produzieren. Bisher gibt es kaum konkrete Planungen, wie das Null-CO2-Ziel erreicht werden kann.

Erst einmal wird in den Emiraten die Ölförderung erhöht

Sehr konkret dagegen ist die Ankündigung der Emirate, die Ölproduktion von vier Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag bis 2030 auf fünf Millionen auszuweiten. Katar, der weltweit größte Exporteur von Flüssiggas, zog die Kritik von Klimaexpertinnen und Klimaexperten auf sich, indem es die Vorteile der Gasverbrennung gegenüber Öl und Kohle als seinen Beitrag im Kampf gegen die Erderwärmung anpries.

Die Öl-Monarchie Saudi-Arabien will fast 200 Milliarden Dollar in die Klimaneutralität investieren und mehrere Milliarden Bäume pflanzen. Allerdings stecken die alternativen Energiequellen in Saudi-Arabien noch in den Kinderschuhen: Das Land hat bisher nur ein funktionierendes Windkraftwerk. Zudem hält die Regierung in Riad am Ölexport fest. Die Welt könne nicht auf fossile Brennstoffe verzichten, sagt Ölminister Prinz Abdulaziz bin Salman. Bei der Vorbereitung der Weltklimakonferenz von Glasgow versuchte Saudi-Arabien laut BBC, die Forderung nach einem raschen Ende der Öl- und Gasförderungen aus dem Bericht der UN-Klimaexpertinnen und UN-Klimaexperten streichen zu lassen.

So kommt der Nahe Osten nicht weiter, ist Klimaexperte Sachs sicher. Vielmehr solle die Region ihre Wüstenflächen für die Sonnenenergie nutzen, fordert er: „Die Lösung sticht der Region geradezu ins Auge“, sagte Sachs bei der Konferenz in Zypern. Eine „neue, saubere und grüne Volkswirtschaft“ sei möglich. Doch vorerst sind Öl und Gas den Ländern wichtiger.

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