Das bringt ein Tempolimit im Wirtschaftskrieg gegen Russland
Deutschland hängt massiv von russischen Öl- und Gasimporten ab. Einsparungen sollen kurzfristig helfen. Ein Tempolimit könnte den Verbrauch senken – aber wie stark?
Der Streit des Westens um russische Energielieferungen spitzt sich zu: Erst verlangte Russlands Präsident Putin, Rechnungen dürften nur noch in Rubel bezahlt werden. Als westliche Länder dies ablehnten, gab er – zumindest vorerst – klein bei. Ob das so bleibt, ist äußerst unsicher. Dem Bericht einer russischen Tageszeitung zufolge arbeitet Gazprom an möglichen Lieferstopp-Szenarien. Die Bundesregierung rief am Mittwoch die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus – und Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Gas zu sparen. Eine naheliegende Option, den Verbrauch fossiler Energien kurzfristig zu reduzieren, ist noch offen: ein Tempolimit.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir müssen ab sofort noch mehr auf den Verbrauch von Energie schauen. Deshalb plädieren wir dafür, jetzt ein Tempolimit zu prüfen. Damit könnten wir sofort ein Einsparpotenzial haben." Ein russischer Gas- oder Öl-Lieferstopp sei ein realistisches Szenario, fügte er hinzu.
Nicht einmal ein Prozent der Autos fährt mit Gas
Aber wie viel würde ein Tempolimit überhaupt bringen? Beim Gasverbrauch zunächst einmal wenig. Laut Kraftfahrtbundesamt waren Anfang des Jahres 48,5 Millionen Autos in Deutschland zugelassen, davon 31 Millionen mit Benzinmotor, 14,8 mit Diesel. Über einen Gasantrieb verfügten gerade einmal etwa 414.000 von ihnen. Nicht einmal jedes hundertste Auto in Deutschland also.
Beim Erdöl – der Grundlage von Benzin und Diesel – sieht es anders aus. Auch hier hängt Deutschland stark von Russland ab. Aus keinem Land bezieht die Bundesrepublik mehr Rohöl. Rund 40 Prozent der Einfuhren stammen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums von dort. Diese Abhängigkeit könnte ein Tempolimit etwas reduzieren. Aber wie stark?
Das Bundesumweltamt hat berechnet, wie viel CO₂ durch ein Tempolimit auf Autobahnen vermieden würde – mit dem sinkenden Kraftstoffverbrauch verhält es sich ähnlich. Ein bundesweites, generelles Tempolimit von 120 Stundenkilometern würde laut der Behörde die gesamten Emissionen von Autos und leichten Nutzfahrzeugen um 2,7 Prozent senken. Bei einem Tempolimit von 100 Stundenkilometern läge die Minderung sogar bei etwa 5,7 Prozent, bei 130 immer noch bei zwei Prozent.
Ein Tempolimit von 120 würde 2,6 Millionen Tonnen CO₂ einsparen
In absoluten Zahlen ausgedrückt würde ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern 2,6 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Insgesamt emittierte Deutschland vergangenes Jahr 762 Millionen Tonnen. Die Maßnahme würde also ungefähr 0,3 Prozent der deutschen Emissionen verhindern. Dabei ist bereits berücksichtigt, dass sich nicht alle Fahrerinnen und Fahrer an die Begrenzung halten würden. Die Senkung der Emissionen entspricht zwar möglicherweise nicht exakt der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs – es besteht aber eine enge Beziehung zwischen Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen.
Auch auf anderen Straßen wären Limits denkbar – sie hätten aber einen geringeren Effekt. Eine Begrenzung von 80 statt 100 Stundenkilometern auf Landstraßen würde etwa eine Million Tonnen CO₂ einsparen. Ein 30er-Tempolimit in Städten und Gemeinden sei aus Sicht des Umweltbundesamts zwar "geboten". Die Behörde nennt als Gründe aber insbesondere "Verkehrssicherheit, Lärmschutz, Luftreinhaltung, Förderung von Fuß- und Radverkehr sowie die Erhöhung der Aufenthaltsqualität".
Expertin fordert Tempolimit als "Signal"
Ein Tempolimit würde Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen also nur im niedrigen Prozentbereich verringern. Den Verbrauch von Erdgas, das Deutschland mangels notwendiger Flüssiggas-Terminals schlecht aus anderen Ländern beziehen kann, würde es kaum senken. Einige Exptertinnen und Experten halten es in der aktuellen Situation dennoch für geboten. So betonte etwa die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm am Mittwoch, es sei wichtig, Signale zu setzen, die darauf hindeuteten, dass es im Falle eines Lieferstopps russischer Energielieferungen eine brisante Lage geben könnte. Ein solches Signal könnte ihr zufolge die Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen sein.
Die Debatte um ein Tempolimit erreichte auch die bayerische Landespolitik. Die bayerischen Grünen fordern ein befristetes dreimonatiges Tempolimit in Deutschland, um Energie zu sparen. Das könne die Autofahrer entlasten und die Finanzierung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine schwächen, erklärte der Landesvorsitzende Thomas von Sarnowski am Freitag. Konkret plädierte der Grünen-Politiker für Tempo 130 auf der Autobahn, 80 auf Landstraßen und 30 innerorts. "Täglich fließen Millionen Euro nach Russland und finanzieren Putins Angriffskrieg", sagte Sarnowski.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wies die Forderung zurück. "Das ist wieder ein typisches Beispiel für die grüne Bevormundungspolitik", sagte er. Hier brauche es keine staatlichen Regeln, sondern nur gesunden Menschenverstand. "Offenbar misstrauen die Grünen der Eigenverantwortung und Vernunft der Autofahrer. Jeder Bürger sollte selbst entscheiden, ob und wie er seinen Beitrag leisten will." (mit dpa)
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die geplante Subventionierung des Spritpreises an alle Tanker in Deutschland ist natürlich kontraproduktiv zur Reduzierung des Spritverbrauchs. Eine Erhöhung um 100% wäre auch eine Alternatrive zur Verbrauchssenkung - dann fahren halt weniger.
Es wäre interessant was tatsächlich so die Schwelle wäre. Bei den Zigaretten hat man ja auch gern mal gehört "Bei 5 Mark hör ich auf..." Was kosten die Sargnägel heute? 7€?
Ich halte die Subventionierung über die Steuersenkung für den größten Schwachsinn der letzten 20 Jahre. Energiegeld, kann man noch drüber reden, gerade wegen der Heizkosten die viele kalt erwischen werden sicher nicht ganz verkehrt.
Heute die ersten Tankstellen mit unter 2€ gesehen wieder... da ist mal 4 Wochen über 2€ und der deutsche Michel dreht am Rad. Wenn man sich das nicht mehr leisten kann, dann sollte man überlegen ob man sich das Auto fahren ansich leisten kann. Das klingt jetzt vielleicht etwas mies, ist aber eine einfache Rechengeschichte und Abhängigkeit war schon immer teuer...
Ja - die Schwelle wäre interessant. Zumindest liegt sie nicht bei 2,20€ oder 2,30€. So zumindest meine Beobachtungen der letzten Wochen. Vorstellbar wäre für mich so in etwa 3,00€ bis 3,50€ aufwärts. Denn die Deutschen haben Geld und sind bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen in der Lage umzuschichten nach dem Motto: was ist wichtiger für mich .... . Übrigens hinkt der "Sargnägel"-Vergleich ein wenig. Zwischen den beiden Beträgen liegen mindestens 20 Jahre.
Die Geschichte hat großenteils das Thema verfehlt: Es geht doch nicht um CO2-Einsparung, sondern darum, wieviel Öl durch ein Tempolimit eingespart werden könnte. Oder will man jetzt Putin dadurch beeindrucken, dass man hierzulande CO2 einspart ? Da wird er aber schauen ;-)
Es ist ausdrücklich erwähnt, dass 40 Prozent unseres Erdöls aus Russland kommen. Also muss die Frage lauten: Wieviel Kraftstoff wird durch ein Tempolimit eingespart? Und davon nimmt man dann 40 % und schon weiß man, wieviel Russland-Öl man durch ein Tempolimit einspart. Und diese Minder-Verkaufsmenge interessiert dann auch Putin.
"Das Bundesumweltamt hat berechnet, wie viel CO₂ durch ein Tempolimit auf Autobahnen vermieden würde ......."
.
Vorneweg: Ich bin auch für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Aber nicht wegen dem Spritverbrauch/CO2-Emission, sondern weil das Fahren auf unseren Autobahnen der reine Stress ist. Es ist ein ewiger Kampf! Das ginge viel gelassener!
Zu den Emissionen durch den Strassenverkehr: Letztens habe ich gelesen, dass die amerikanischen Flüssiggastanker, die das russische Pipelinegas ersetzen sollen, im Jahr soviel Emissionen ausstossen würden wie der weltweite Strassenverkehr!!!
Stimmt nicht ganz. Die Gastanker verbrennen zum Großteil das Gas, dass während der fahrt "verdunsten" (ich kenne den genauen Begriff nicht) würde. Als die Gastanker noch mit Schwerölmotoren gefahren sind, wurde das Gas einfach abgeflammt. Jetzt wird der natürliche Verlust genutzt.
Ich neige durchaus dazu Herrn Herrmann zuzustimmen. Es braucht kein Tempolimit sondern gesunden Menschenverstand. Offensichtlich war und ist der Sprit immer noch nicht teuer genug, die Straßen sind voller den je auch an den gefahrenen Geschwindigkeit und dem sonstigen Fahrverhalten kann ich nicht wirklich erkennen, dass der Spritpreis einen nennenswerten Anteil an Verkehrsteilnehmern interessiert.
Grundsätzlich steht es jedem frei langsamer zu fahren, egal ob in der Stadt oder auf Autobahnen. Aber da war sie wieder, die Sache mit dem gesunden Menschenverstand. Und dazu kommt jetzt dann auch noch der Schwachsinn mit dem Zuschuss und der Steuerreduzierung. Wieso billiger machen wenn es nicht wirklich zu teuer war? Von dem Geld das dafür drauf geht könnte man stattdessen die Menschen durch dauerhaft günstigere ÖPNV-Abos und Zuschüssen zu Fernverkehrabos zum Umstieg bewegen. Wer meint sich innerhalb der eigenen Stadt nur im PKW bewegen zu können, der hat es offensichtlich dicke.
Da es bei einer Minderheit am gesunden Menschenverstand aber leider fehlt, ist ein Tempolimit unumgänglich. Es ist nun einmal einfach rücksichtlos, mit deutlich mehr als 160 km/h durch die Gegend zu brettern. Da spielt auch das Verkehrsaufkommen keine Rolle.
"Es braucht kein Tempolimit sondern gesunden Menschenverstand."
Müsste dem nicht in aller Regel gesetzlich nachgeholfen werden, hätte es nach dieser Logik auch keiner Anschnall- oder Maskenpflicht bedurft . . .
Ersetzen Sie Minderheit durch Mehrheit und ich bin bei Ihnen. Selbst wenn es beim einen oder anderen klappt, bei den meisten springt der Trigger schon wieder an sobald sie das erste Mal überholt werden...
Lindner ( FDP ) hat entschieden : keine Tempolimit . Basta !
Was die Mehrheit will, interessiert diesen Egomanen nicht. Seine FDP vertritt die Großverdiener und Millionäre. Unfallzahlen und Ver-
kehrstote interessieren Herrn Lindner und die FDP nicht. So sehr hat dieser Mann seine Partei im Griff. Nach dem letzten Politbarometer ist die FDP auf 9 % zurückgefallen von 11,5 % bei der Wahl, das sind über 20 %. Deshalb steht die FDP mit dem Rücken zur Wand vor den anstehenden Landtagswahlen, zumal man im Saarland mit 4,8% schon mal unter die 5% gefallen ist.
Lindner preist gerne sein Abitur an. Welchen Beruf hat er gerlernt ? Wer weiß mehr ?
Schauen Sie doch bitte bei Wikipedia nach
RK
Was etwa zwei Drittel der Deutschen für richtig und vernünftig halten interessiert diesen lobby-versifften Ideologen Lindner samt seinem ähnlich gestrickten Verkehrsminister nicht.
Wenn sich Leute gequengelt, eingeschränkt und der Freiheit beraubt fühlen, nur weil sozialer Handlungsbedarf besteht, sieht das doch sehr nach purem Egoismus aus.
Ein Tempolimit schadet niemand, aber hilft in vielfacher Hinsicht.
>> sozialer Handlungsbedarf <<
Nein, das ist es definitiv nicht.
Der Krise begegnen wir mit naturwissenschaftlicher Bildung und Leistung - nicht mit Umverteilung!
Wir brauchen Heizungsmonteure, Elektriker und Soldaten - keine Zeit für bequeme Bildungsverweigerung, Arbeitslosigkeit oder Leute die Straßen blockieren.
Sie meinen schon "gegängelt" anstatt "gequengelt" ? Oder meinen Sie das Quengeln der Leute, wenn sie dann nach Einführung des Tempolimits nicht mehr so schnell fahren dürfen, wie sie wollen ? ;-)
"Wir brauchen Heizungsmonteure, Elektriker und Soldaten - keine Zeit für bequeme Bildungsverweigerung, Arbeitslosigkeit oder Leute die Straßen blockieren."
Manche denken bei sozialem Handlungsbedarf gleich an Umverteilung, da ist die Angst ein paar Pfründe zu verlieren wohl sehr groß. Echte Leistungsträger denken viel weiter und das ist gut so.
Immerhin handelt es sich bei diesem Thread um das Tempolimit. Sozialer Handlungsbedarf besteht in sofern, dass freiwillig langsamer und weniger gefahren wird um den Energieverbrauch zu senken und somit auch den Preis dafür zu drücken.
Im Übrigen besteht geringe Arbeitslosigkeit, kaum Bildungsverweigerung und wenig Leute die Straßen blockieren. Ganz abgesehen davon, dass die sogenannten Spaziergänger kaum noch Grund haben ihren speziellen Spaziergang zu machen.
Heizungsmonteure, Elektriker und weitere Handwerker könnten genügend vorhanden sein, denn es gibt seit Jahren viele junge Menschen, die sehr gerne eine Ausbildung machen würden, aber sie dürfen nicht oder müssen unser Land wieder verlassen.
@ WILHELM SCHMID
Ich habe hier nur die Argumente einiger User übernommen, die nicht bereit sind ein paar einfache Einschränkungen ob freiwillig oder angeordnet zu akzeptieren. Leider wird auch weder kaum langsamer, noch weniger gefahren. Es dreht sich nicht nur um den Spritverbrauch, sondern um den Energieverbrauch insgesamt. Geringverdienende und Pendler zur Arbeit zahlen leider die Zeche.
Nutzlose Scheinmaßnahmen einfach nicht umsetzen und die Pseudofachbehörden auflösen. Wäre besser für alle.
Kein Tempolimit wirkt auf Kriege anderswo.
Wieviel Öl verbraten wohl die ganzen Panzer und Geländefahrzeuge gerade? Natürlich stört den T 72 - T14 kein Tempolimit weil die fahren eh kaum mehr als 70 km/h....
Also einfach mal den Fremdsteuerungswahn der Pseudofachleute beenden. Man kann sich mit zurechtgeschnitzten Zahlen alles herbeivisionieren nur sollte vor Forderungen ein Nachdenken stehen ob die zur aktuellen Problemstellung passt.
Es geht auch nicht nur darum was man tatsächlich spart, sondern an welche Möglichkeit der Einsparung die Märkte glauben.
Es ist ja auch nicht so, dass jedes Produkt zu jedem Zeitpunkt überall auf der Erde zu gleichen Preisen verfügbar ist. Was die Russen aktuell verbrennen können wir nicht beeinflussen.
Nochmals - es geht nicht um Klima sondern um die in Westeuropa verfügbaren Mengen. Dass die Umweltaktivisten diesen Krieg instrumentalisieren war schon zu erwarten - isolierte PV- und Windideologie hilft uns leider im Winterhalbjahr nicht weiter.
Wenn von 195 Staaten auf der Erde 185 ein Tempolimit haben, ist es ja wohl klar, dass die anderen 10 es richtig machen, auch wenn 9 davon keine Straßen haben die mit über 100 befahrbar sind. Ist doch logisch, oder?
Wie wäre es denn, wenn alle die, die nach einem Tempolimit schreien, sich selbst den Tempoknebel verordnen würden? Das erinmnert mich an Nahrungsmittelpreise. Die, die am lautesten nach hohen Preisen schreien (weil ihnen die aktuellen zuz niedrig sind) stehen Schlange wenns irgendwo das kg Schweinefleich um 4,99€ gibt. :-)
Bitte schließen Sie nicht von sich auf andere, Herr B.…
Die Dänen gelten als eine der glücklichsten Nationen, und sie haben 130 km/h Tempolimit auf der Autobahn und 80 km/h auf Landstraßen. Noch Fragen?
Und dass soll wirklich nur am Tempolimit liegen?
@ ANDREAS T.
"Und dass soll wirklich nur am Tempolimit liegen?"
Nicht "nur" aber "auch"!
In Dänemark geht es einfach trotz hoher Steuern sozial gerechter zu. Und deutlich entspannter - nicht nur zu Hause, auch bei der Arbeit und im Straßenverkehr. Vielleicht bräuchten die Dänen 130/80 km/h gar nicht.
Denn so bescheuert, ein Verbot von Rasen und Drängeln für eine Beschränkung individueller Freiheit zu halten, ist kaum ein Däne.
@Georg KR: Achso, bei max. erlaubten 130Km/h wird nicht mehr gedrängelt?
Es wäre echt schön, wenn mit einem Tempolimit auf der Autobahn auch gleichzeitig das Ego und die Dummheit der Leute beschränkt wird, aber das wird leider nicht klappen.
Bei ordentlicher Überwachung und drakonischen Strafen wird es diesen Deppen schon vergehen . . .
@Georg KR: Das könnte man jetzt schon haben, aber wie viele Rücksichtslose werden nicht erwischt?
Man spürt deutlich wie hier der Krieg in der Ukraine instrumentalisiert wird, wenn im Artikel mit CO2 und nicht mit der Bezugsmenge von fossiler Energie aus Russland argumentiert wird.
>> Expertin fordert Tempolimit als "Signal" <<
Ein (kleines) Signal an die Märkte zu senden ist ein sinnvoller Ansatz - 110/90 befristet für 2 Jahre wäre so ein Signal - wer mit dem Krieg seine Politikvorstellungen in Deutschland unbefristet umsetzen will bekommt halt auch Widerstand ;-)
Jaja. Befristet. So wie der Soli? Auf 1 Jahr befristet...
Tempolimit ist nur Abzocke des Staates. Ich fahre derzeit meistens um 130 auf der Autobahn, und auf Bundesstraßen halte ich mich strikt an 100. Bei einem Tempolimit würden dann bestimmt etliche Blitzer aufgestellt, damit kräftig abkassiert werden kann,
natürlich an ruhigen Tagen und auf einer leeren Autobahn. Das habe ich selbst schon mal erlebt, nachdem ich versehentlich mal ca.
15 bis 20 km zu schnell gefahren bin an einem Sonntag und bei leerer Strasse.
Also weg vom Tempolimit zu einer Richtgeschwindigkeit.
Ich kann Ihrer Argumentation nicht so recht folgen: Warum werden diese Blitzer dann nicht schon heute massenhaft aufgestellt?
Die Wahrheit ist doch vielmehr, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen in Deutschland kaum kontrolliert und Verstöße viel zu lasch bestraft werden. Das ist im Ausland ganz anders. Sehr glaubwürdig wirken Sie nicht als angeblich gesetzestreuer Autofahrer.
Unsinn. Wenn Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, wozu auch nur jeder halbwegs Bemittelte fähig sein sollte, kassiert der "der Staat" von Ihnen keinen Cent.
>> Also weg vom Tempolimit zu einer Richtgeschwindigkeit. <<
In der BRD gibt es seit 1978 eine Richtgeschwindigkeit!
https://de.wikipedia.org/wiki/Autobahn-Richtgeschwindigkeits-Verordnung
Ein Tempolimit von 130 würde erstmal viel sinnloses menschliches Leid verrhindern. Der wirtschaftliche Nutzen ist höher, als er erstmal erscheint, weil viele unfallbedingte Staus vermieden werden.
Den Rasern kann man die Autorennstrecken zum Austoben anbieten nicht unsere wichtige Infrastruktur.
Warum haben wir nicht längst das in wirklich jeder Beziehung sinnvolle Tempolimit wie die restliche Welt auch? Weil die FDP es verhindert. Und wer hat es zuvor verhindert? Die CSU.
Seit wann machen Wirtin Deutschland was der Rest der Welt auch nicht. Wir gönnen uns in der Energiepolitik oder im Umgang mit Corona Sonderwege, die sonst keiner geht.
Da können wir das doch auch bei der freien Fahrt so machen. Immerhin haben wir im Gegensatz zum Rest der Welt eine Infrastruktur, die dafür ausgelegt ist.
Auch wenn es nur ein paar Prozent weniger Verbrauch sind, macht es doch Sinn und erhöht nebenbei die Verkehrssicherheit. Und eben weil es Sinn macht und bürokratierarm umzusetzen wäre wird es leider nicht kommen...
Bei der Frage, was eine Maßnahme bringt, sollte man immer auch bedenken, was sie kostet. Tempo 130 auf den Autobahnen einzuführen, kostet absolut nichts! Bringt aber mehr Sicherheit und weniger Stress auf den Staßen und spart eben auch Energie und Emissionen. Die Mehrheit im Land ist längst dafür https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258757/umfrage/umfrage-zum-tempolimit-auf-autobahnen/ Sogar 50 % der ADAC-Mitglieder sind dafür: https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/positionen/tempolimit-autobahn-deutschland/
Die beiden größeren Regierungsparteien sind dafür und lediglich der Juniorpartner der Koalition hat offensichtlich die Technik quengelnder Kinder an der Supermarktkasse zur Perfektion getrieben und hält den Betrieb auf, wo sich die Erwachsenen eigentlich einig wären. Also Tempo 130 heute im Bundestag eingbringen, Fraktionszwang aufheben und morgen ist der energievergeudende, Leben gefährdenen Wahnsinn auf den deutschen Autobahnen Geschichte.
130 auf der Autobahn lieber heute als morgen. Ob mit Verzicht auf Putins Öl, Umweltschutz oder Verkehrssicherheit begründet, ist mir persönlich dabei egal.
Nun sobald sich eine kleine Chance bietet wieder mal Bürger einschränken, Kriechen sie aus Ihren Löchern. Wenn ich mal nachdenke wie sich dieses Deutschland in den letzten 30 Jahren verändert hat. Welche Auflagen wir bekommen haben, wie wir gequengelt werden ist das nicht mehr schön. Derzeit denken sogar Politiker ernsthaft über eine Straßenbenützungsgebühr von 20 € für Fahrräder nach, wie ich vor einer Woche gelesen habe.
Da gibt es immer wieder diese Idealisten, die schon in Manipulativer Absicht durch die Stereotype Wiederholung Tempo 130 fordern. Wenn wir das dann haben wird wahrscheinlich Tempo 80 km/h in Angriff genommen. Nun wer schneller fährt wird doch durch die höheren Kosten des Kraftstoffes und Mehrverbrauch schon abgestraft. Was brauchen wir da einen Staatlichen eingriff, der uns wieder ein stück unserer Freiheit wegkastriert!!! Deutschland ist so schon Überreglimentiert!
Selbst der Wirtschaftsminister Habeck schließt die Neuaufnahme und Verlängerung der Laufzeiten für die Atomkraft nicht mehr aus .
Das ist ein gutes Zeichen ! Die Frage ist , ob diese immer schon notwendigen Realitätsanerkennung und Vernunft bei der Mehrheit von Grünen und SPD ankommen kann ?!
Die Kernkraft wird auch gebraucht , um zukünftig den dann ja immensen Bedarf an Wasserstoff erzeugen zu können !
Wenn die Energie (für die Mobilität , sowiie Heizung , wahrscheinlich aber auch industrielle Verbrennungsenergie ...) aus diesem Energieträger kommen muß - dann helfen hier die Windmühlen und Sonnenkollektoren nicht weiter !
Diese sind und earen imner schon mehr eine grüne Spielerei - "ich mach mir die Welt , wiedewiede mir sie gefällt !"
Soviel Windmühlen und Sonnenkollektoren kann man gar nicht aufstellen , daß man Stromerzeugung UND Erzeugung von Ernergieträgern wie eben H2O damit abdecken kann !
Der Grundfehler war - und dies begann schon vor fast 20Jahren - zu glauben , ohne Kernkraft ausklmnen zu können !
Und warum sind wir auch so abhängig von russischer Kohle ?
Weil man in Deutschland den Kohle-Bergbau absichtlich an die Wand gefahren hatte !
Statt eigener Kohle und eigener Kernkraft kauft man seit 20 Jahren liebe beim russischen Diktator Kohle, Erdöl und Gas und füllt seine und seiner Oligarchen Taschen !
Dieses gesellschaftlich doch bis Ende Februar gewünschte Politik - und Wirtschaftsversagen muß nochmal genauer betrachtet werden !
Insbesondere mit Blick auf die Bezüge und Pensionsansprüche !
Etwa bei Ex-Kanzler Schröder , Ex-Außenminister Steinmeier ,Ex-Kanzlerin Merkel etc.
Und auch mit Blick auf strafrechtliche Belange deutscher Politiker :
Insbesondere Politiker wie die Ex-Außenminister Steinmeier , Maas , Bundeskanzler/in und andere hochrangige Politiker leisten ja den Eid auf die Verfassung .
Leider ist ein diesbezüglicher Eidbruch bis heute nicht strafbar !
Es könnte aber durchaus in der Nachschau eine "Schwere Gefährdung öffentlichen Interesses" oder"das Herbeiführen eines erheblichen Nachteils für die BRD" bei der politisch gewünschten Monoplisierung der Energieversorgung hin zu Rußland vorliegen !
Die Atomkraft wird bis zur Umsetzung auf alternative Energiern nötig sein und sollte nur im Gleichschritt mit deren Erhöhung abgebaut werden. Gerade für den Bedarf an Wasserstoff, welcher in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Atomkraft momentan klimapolitisch die beste Wahl. Nur so ist ein Umstieg finanziell und wirtschaftlich machbar.
Leider haben da manche Umweltschutz- und Naturschutzorganisationen andere Vorstellungen, preschen lauthals mit unerfüllbaren Bedingungen vor und finden auch noch Gehör bei diversen Parteien. Kein Wunder, es sind ja immer wieder Wahlen, da kommt so etwas gut an.
Die "böse" Industrie, die Autofahrer werden veteufelt und für alles verantwortlich gemacht. Dass aber unser Wohlstand, Sicherheit, Sozalstandard davon auch abhängig sind , wird immer vergessen.
Es wird immer nach dem Staat gerufen, um alles mit Geld auszugleichen. Nur, woher mommt denn das ganze Geld? Von der grünen Wiese, den abgebauten und abgewanderten Industrieen, den dadurch entstehenden, vielen Arbeitslosen?
Wieviel Einsparung würde es bringen das deutsche Autobahnnetz zur 30er-Zone zu erklären? Wer Einsparungen möchte, kann auch jetzt schon langsamer fahren. Das geht aber bei dem typischen Deutschen nur über Verbote.
Wie erklärt sich denn die Durchscnittsgeschwingdkeit auf deutschen Autobahnen von etwas mehr als 120 km/h, also weit unter den angestrebten 130 km/h Temoplimit mit den Berechnungen? Ein geringer Prozentteil fährt schneller als 130 km/h. In Deutschalnd geht man immer davon aus, was nicht verboten ist, muss bis zur Grenze des Möglichen ausgenutz werden. Also fährt jeder bei unbegrenzten Autobahnen die Höchstgeschwindigkeit seines Fahrzeuges aus.
Genauso verhält es sich mit der Maskenpflicht: einmal aufgehoben, "darf" man sie nicht mehr tragen.
Man spricht den Bürgern die Eigenverantwortung ab und meint, alles reglementieren zu müssen.
Bei den erhöhten Benzinpreisen wird der "Normalvedienente" Bürger schnell den Fuß vom Gaspedal nehmen und sich zweimal überlegen, ob er Ausflugsfahrten am Wochenende unternimmt. Wahrscheinlich können das die Gutverdienenden Politiker und/oder Studien-Wissenschaftler nicht nachvollziehen..
Warum muss bei uns im Land jede Maßnahme immer so lang hin und her dikutiert werden bis es zu spät ist? Wo bleibt der Mut zu Entscheidungen auch wenn diese nicht von allen gern mitgetragen werden? Mein Vorschlag: Redet nicht bloß sondern handelt endlich! Egal ob´s ein halbes Prozent hin oder her ausmacht - tut endlich was!
Ein Tempolimit könnte den Krieg um die linke Spur auf der Autobahn beenden.
Die einen, die denken nur sie dürfen mit mindestens 200 die linke Spur benutzen.
Die anderen, die denken sie müssen mit 95 km/h die LKW überholen und bleiben ewig auf der linken Spur.
Wenn man im Ausland Autobahn fährt ist das Fahren einfach und entspannt.
Wenn man in Deutschland Autobahn fährt ist das Fahren gefährlich und anstrengend.
Das würde sich dann endlich ändern.
Aber beim jetzigen Verkehrsminister von der "Fahr Doch Porsche" Vereinigung (FDP) wird sich nix ändern.
Wer öfter ins Ausland kommt, kann diese Schilderung leider nur zu gut bestätigen. Vielleicht kann der Verkehrsminister (der offensichtlich genauso ignorant wie seine Vorgänger ist) durch den Druck der Ereignisse ohne Gesichtsverlust endlich zu einer besseren Sicht der Dinge kommen.
@RUDOLF B
"Wer öfters in Ausland fährt"... Bin sehr oft im Ausland und erfahre, wie teuer dort die Autobahnbenutzung ist. Allein dies ist schon ein Veringerung des Verkehrs auf den Autobahnen. In Frankreich fahren sie teilweise ganz allein auf Autobahnen, welche nicht zu den Hauptrouten zählen und Lkw's fahren in der Regel meist auf den parallel verlaufenden Nationalstrassen.
Allerdings frage ich mich, wieso die Unfallbilanz (speziell die Verkehrstoten) auf deutschen Autobahen im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen im Vergleich zu den Ländern mit Tempolimit niedriger ist?
"Allerdings frage ich mich, wieso die Unfallbilanz (speziell die Verkehrstoten) auf deutschen Autobahen im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen im Vergleich zu den Ländern mit Tempolimit niedriger ist?"
Aus welcher Rasergruppe haben Sie denn diese Anekdote? Die Realität sieht anders aus:
"Demnach gibt es je 1 Milliarde gefahrener Kilometer auf Autobahnabschnitten mit Tempolimit 0,95 Unfälle mit Todesfall. Auf Strecken ohne Tempolimit hingegen gibt es 1,67 Unfälle mit Todesfall – das sind rund 75 Prozent mehr als auf Strecken mit Tempolimit."
(Quelle: https://de.statista.com/infografik/16765/todesrate-auf-europaeischen-autobahnen-je-1000-km-autobahn/)
@ROBERT M
Vieleicht untescheiden Sie mal die Ursachen br " ist jemad, bei bei schlechten Strassenverhältnissen/-bedingungen (Wetter, Fahrbahbeschaffenheit, Verlauf eine Strecke, unübersichtliche Verkehrssituationen) mit "unangepasster" Geschwindigkeit fährt und das passiert meist weit unter der 130 km/h Geschindigkeit. Allein aus dieser Situation heraus ergibt sich automatisch eine Geschwindigkeitsbeschränkung, wenn dadurch eine Gefährdung entsteht, u.a. auch, wenn ich das Fahrzeug nicht beherrsche. Steht so in der StVO.
@ROBERT M
Sorry, da ist ein Teil am Anfang verschwunden:
" Vielleicht unterscheiden sie mal "unangepasste" Geschwindigkeit und Todesfälle bei über 130 km/h. Ein Rase ist nämlich jemand, welcher bei schlechten Strassenverhältnissen/-bedingungen (Wetter, Fahrbahbeschaffenheit, Verlauf eine Strecke, unübersichtliche Verkehrssituationen) mit "unangepasster" Geschwindigkeit fährt und das passiert meist weit unter der 130 km/h Geschindigkeit......ff
>>Ein bundesweites, generelles Tempolimit von 120 Stundenkilometern [auf Autobahnen] würde laut der Behörde die gesamten Emissionen von Autos und leichten Nutzfahrzeugen um 2,7 Prozent senken. Bei einem Tempolimit von 100 Stundenkilometern läge die Minderung sogar bei etwa 5,7 Prozent, bei 130 immer noch bei zwei Prozent.<<
1973 haben wir auf die von den Ölscheichs erzeugte Ölkrise mit autofreien Sonntagen und Tempo 100 auf den Autobahnen reagiert. Damit haben wir sowohl Treibstoff gespart wie auch den Ölscheichs signalisiert: Wir können auch mit weniger Öl von Ihnen auskommen!
Dieses Handeln ist auch heute im Kampf gegen den Despoten und Menschenschinder Putin sinnvoll. Sein Staat verliert dadurch Einnahmen und der Druck auf Putin wächst, seinen Angriffskrieg zu beenden.
Viele Friedens-, Menschen- und Umweltfreunde tuen dies bereits freiwillig. Da es aber doch eine Minderheit von Unterstützern des Faschisten Putin wie auch Unsolidarische gibt, soll der Staat dieses Tempolimit jetzt verfügen!
Hinzu kommt, dass es viel besser ist, jetzt auf verzichtbaren Ergas- und Erdölkonsum einzusparen, um demnächst noch Treibstoff für schlecht entbehrbaren Konsum zu haben. Eine Volksweisheit sagt: "Spare in der Zeit, so hast du in der Not!"
Raimund Kamm
"Dieses Handeln ist auch heute im Kampf gegen den Despoten und Menschenschinder Putin sinnvoll."
Plus noch ein paar andere Gründe, die schon längst für ein Tempolimit sprechen.
Da jedoch in dieser Regierung die Richtlinien der Politik Hr. Lindner bestimmt, also der Schwanz mit dem Hund wedelt, werden lieber spritsaufende Boliden, überdimensionierte SUV's und Dienstwagen subventioniert . . .
Spare in der Zeit bis zum Sankt Nimmerleinstag. Nein Danke. Vielleicht sollte jeder einer Gesinnungsprüfung unterzogen werden, der nicht nur in Notlagen Auto fährt und freiwillig sein Tempo reduziert. Ich gehöre nicht zu den Friedens- und Umweltfreunden um jeden Preis. Und im Fall des Ukraine Krieges bin ich ganz einfach neutral.
Die autofreien Sonntage der 1970er waren in der Stadt kein Problem und gut auszuhalten. Allerdings gibt es in Bayern auch heute noch, ja sogar im Einzugsgebiet der Großstädte, Käffer, in denen am Sonntag kein ÖPNV fährt. Da ist es dann nicht mehr ganz so einfach.
Mit einem Tempolimit von 130 auf der Autobahn kann man, wie im umliegenden Ausland ja ersichtlich, gut und entspannt leben. Oder ist es um die psychische Lebensqualität in Deutschland generell so schlecht bestellt, dass der mögliche Verlust des Vollgas-Frustabbau Panik erzeugt?
Sehr geehrter Herr Kamm
Den „autofreien Sonntag“ haben die Scheichs 1973 locker weggesteckt. „Sie“ haben denen damals gar nichts gezeigt. Sie haben eher für sich selber ein „Signal“ gesetzt.
Gewirkt haben da eher zwei andere Dinge. Zum einen die schnelle Beendigung des Yom-Kippur-Krieges in einer militärischen Patt-Stellung. Ein Ergebnis, welches eine Woche vor Kriegsende keiner für möglich gehalten hätte und das nur der Leistungsfähigkeit der IDF geschuldet war. Zum Anderen der Erschließung unterseeischer Ölfelder in der Nordsee sowie eine Diversifikation der Handelspartner. Letzteres hatte bereits 1970 mit „Gas-für-Röhren“-Geschäft zwischen der BRD und der Sowjetunion begonnen. Das war der Beginn der sehr guten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Westdeutschland und der SU, die bis zum 23.02.2022 angehalten haben.
Was können wir daraus lernen? „Signale“ sind in der Realpolitik völlig wirkungslos und sollten wegen ihrer kindischen Lächerlichkeit unterlassen werden. Wir sollten alles tun, damit die Ukrainer den Krieg gegen die Russen schnell gewinnen und der Bau von LNG-Terminals inklusive der notwendigen Trassen sollte gegen jeden Widerstand zügig durchgesetzt werden. Gerade bei letzterem wird es spannend sein zu erleben, wie der Grüne Wirtschaftsminister das seiner Partei in Niedersachsen verkauft.
Ein Signal? Wer das Signal aus der Ukraine nicht bemerkt, der merkt das Signal " Tempolimit" schon gleich gar nicht !!!!
Ein Tempolimit bringt nicht viel. Ich denke Energie der Zukunft ist Wasserstoff und Thorium. Ich verstehe nicht warum Herr Habeck in Bezug auf Wasserstoff mit Katar noch forschen muss!! Die Technik besteht seit Jahren! China hat tausende LKW´s und Busser, Züge usw.mit Wasserstoff auf der Straße. In Shangei gibt es ein Werk zur Wasserstoffproduktion. Es werden weitere gebaut. China ist am kanadischen Marktführermit 49% beteiligt.
Die Thorium-Technologie wurde in den Siebzigerjahren in Deutschland erfolgversprechend entwickelt und aufgrund der auf Tschernobyl folgenden Hysterie wieder fallengelassen. Zurzeit haben die Chinesen die Technologie aufgegriffen und wollen in den nächsten Jahren ihren enormen Energiebedarf damit decken. Die Vorteile der Thorium-Technologie sind zahlreich:
- Da Thorium in der Erdrinde viel öfter vorkommt als Uran und mit einer Tonne Thorium genauso viel Energie produziert werden kann wie mit 200 Tonnen Uran, könnte die Welt auf diesem Weg über tausend Jahre mit Energie versorgt werden.
- Die Halbwertszeit von Thorium beträgt nur 200 Jahre (und nicht 20 000 wie bei Uran), was das Problem der Endlagerung fast völlig entschärft.
- Bei Thorium-Reaktoren kann keine Kernschmelze auftreten, denn bei einem Temperaturanstieg gehen die Kernreaktionen von selbst zurück.
Sie schreiben Grottenfalsches. Wo haben Sie das denn aufgeschnappt?
Erstens beträgt die Halbwertszeit (HWZ) des nahezu ausschließlich in der Natur vorkommenden Isotops Thorium 232 unendlich länger: 14 Milliarden Jahre. Zweitens sind nicht die Halbwertszeiten des Spaltstoffs sondern die der Spalt- und Brutprodukte entscheidend. Uran 235 hat eine HWZ von 704 Millionen Jahren. Uran 238 von 4,5 Milliarden Jahren. Doch die Spalt- und Brutprodukte, die beim Einsatz von U 235 und U 238 im Reaktor entstehen, strahlen beispielsweise fünf Jahre nach Entnahme der verbrauchten Spaltelemente aus dem Reaktor etwa 100 Millionen (!!) mal mehr als Uran. Und es braucht weit über 1 Million Jahre bis diese Spalt- und Brutprodukte auf das Strahlenniveau von Uran abgeklungen sind. Das können Sie bei Wikipedia nachlesen.
Raimund Kamm
Wo Frau H. das 'aufgeschnappt' hat?
Möglicherweise bei der Akademie für Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) https://scnat.ch/de/uuid/i/11c9f2ae-6aa8-5738-ae6d-a893e66584ab-Das_Risiko_einer_auf_Thorium_basierenden_Kernenergie_w%C3%A4re_akzeptabel
Und was es mit dieser auf sich hat, kann man dann bei wikipedia nachlesen, ja. https://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_der_Naturwissenschaften_Schweiz
"Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) [gegründet 1815] ist eine unabhängige Netzwerkorganisation im Bereich Bildung, Forschung und Innovation. Sie stärkt das öffentliche Bewusstsein für die Naturwissenschaften und unterstützt Politik, Verwaltung und Wirtschaft mit Fachwissen. Die rund 35'000 Experten des SCNAT-Netzwerkes setzen sich vorwiegend in Milizarbeit für eine nachhaltige Gesellschaft und Wissenschaft ein."
Man kann den Artikel auch kurz zusammenfassen.
Um wieviel der Krafstoffverbrauch durch ein Tempolimit gesenkt werden kann weiß keiner. Um wieviel weniger Öl aus Russland dadurch importiert werden müsste, weiß auch keiner. Immerhin sind Benzin und Diesel nur zwei von vielen Raffinerien-Produkten.
Wann das gegen Putin wirksam werden könnte ist noch unbekannter.
Aber es wäre ein Signal.
Damit wäre allgemein deutsche Politik der letzten 20 Jahre sehr gut zusammengefasst
Einführung von Tempolimits über die Hintertür des Wirtschaftskrieges gegen Russland. So kann man das auch nennen. Mit Tempo 130 auf BAB könnte man sich ja noch anfreunden, aber nicht mit weitergehenden Massnahmen 80 auf Landstrassen und Tempo 30 in Städten/Ortschaften. Man sollte vielleicht auch Mal bedenken, dass heute schon auf vielen BAB Abschnitten Tempolimits bestehen.
Am Wirtschaftskrieg gegen Russland werde ich mich persönlich nicht beteiligen und wenn nur unter Zwang. Mit den Sanktionen wird der Wertewesten den Krieg in der Ukraine nicht beenden. Die Sanktionen schaden der Wirtschaft und treiben die Inflation an.