Rohstoffe werden immer teurer - und das belastet die bayerische Wirtschaft zunehmend. Der Rohstoffpreisindex der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 0,5 Prozent gegenüber dem letzten Quartal 2024 gestiegen. Im Jahresvergleich stieg der Index sogar um 11,4 Prozent. Damit hält der Trend nun schon über ein Jahr an. Vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sagte unserer Redaktion: „Wir beobachten diesen weiteren Anstieg mit Sorge. Die hohen Kosten für Rohstoffe werden zur Belastungsprobe für unsere Betriebe.“
Die Teuerung lasse sich laut Brossardt auch bei den verschiedenen Rohstoffgruppen beobachten. Die Preise für Industriemetalle etwa seien im Vergleich zum Vorjahresquartal um durchschnittlich 0,4 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Zeitraum vor einem Jahr aber noch deutlicher um durchschnittlich ganze neun Prozent. Aluminium (plus 19,3 Prozent), Kupfer (plus 10,6 Prozent), Wismut (plus 84,9 Prozent) und Germanium (plus 63,3 Prozent) werden massiv teurer. Auch die Preise für Seltene Erden, Edelmetalle und Rohöl gingen den weiteren Angaben zufolge nach oben.
Was die neue Bundesregierung vorhat
Die an diesem Dienstag startende neue Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, „den Primärrohstoffverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren, heimische sowie europäische Ressourcen besser zu nutzen, Rohstoffimporte zu diversifizieren und Handels- und Rohstoffpartnerschaften auf Augenhöhe abzuschließen.“ Brossardt dringt dabei auf mehr Tempo. Gerade neue Handels- und Rohstoffpartnerschaften und eine Erleichterung der heimischen Rohstoffgewinnung könnten zu einer Verbesserung beitragen. „Wichtig bleibt jetzt die schnelle Umsetzung.“
Für die Rohstoffversorgung in der EU spielt die Ukraine eine wichtige Rolle
Das ifo-Institut hat kürzlich darauf hingewiesen, dass die Ukraine bei der EU-Rohstoffversorgung eine „Schlüsselrolle“ spielen könnte. Das Land hat gerade erst - unter erheblichem Druck der Trump-Administration - mit den USA eine Übereinkunft abgeschlossen. Laut Ifo-Institut sind die ukrainischen Reserven in Europa für die Energiewende, die E-Mobilität und digitale Technologien „entscheidend“ - etwa für Lithium-Ionen-Batterien. Auch die EU hat 2021 eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine geschlossen, auch um die Abhängigkeit von China zu lösen.
Die Ukraine besitzt einer neuen Auswertung von EconPol Europe zufolge Reserven für zwei Drittel der 34 als kritisch eingestuften Rohstoffe. Gleichzeitig sei die Förderung dieser kritischen Materialien noch sehr begrenzt. „Damit die Ukraine mittelfristig ein zentraler Partner für die europäischen Lieferketten werden kann, braucht es mehr als Bergbau“, sagt ifo Forscherin Isabella Gourevich.


Man kann anscheinend aus allem ein Problem machen. Der Kupferpreis ist keine bayerische Eigenschaft, sondern eine weltweite: www.finanzen.net/rohstoffe/kupferpreis Demnach ist er ca. 10% niedriger als vor einem Jahr. Die Konkurrenz Bayerns ist also ebenso betroffen. Wo ist dann das Problem ? Ich verstehe den Artikel nicht.
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