In Zeiten steigender Inflation und zunehmender Lebenshaltungskosten sehen sich viele Menschen mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Diese Entwicklung führt dazu, dass Arbeitnehmer und auch Gewerkschaften vermehrt für bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Gehälter eintreten.
Ein beliebtes Mittel hierfür sind Streiks, aktuell betrifft dies die Beschäftigten der Deutschen Post: Am Dienstagabend haben Mitarbeiter in allen DHL-Paketzentren bundesweit die Arbeit niedergelegt, was zu Verzögerungen bei der Brief- und Paketzustellung führt. Am Donnerstag legt die Gewerkschaft Verdi nach: Sie ruft Beschäftigte in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung an ausgewählten Standorten sowie in Service-Niederlassungen zu Warnstreiks auf. Laut Verdi Bayern sind insgesamt 37 Zustellstützpunkte mit etwa 800 Beschäftigten betroffen. Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass darunter die Standorte in München, Regensburg, Nürnberg und Augsburg sind.
Streik bei der Deutschen Post: Auch in Bayern bleiben Pakete liegen
Bundesweit haben etwa 4500 Beschäftigte in Zustell-Stützpunkten ihre Arbeit niedergelegt. Deshalb seien jeweils fünf Prozent der Tagesmenge an Briefen und Paketen vorerst liegengeblieben, teilte die Deutsche Presseagentur (dpa) mit. Damit sind die Auswirkungen geringer als am Mittwoch, als der dpa zufolge jedes vierte Paket nicht zugestellt werden konnte.
Die Gewerkschaft Verdi möchte in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die DHL Group erhöhen. Die vierte Verhandlungsrunde ist für kommenden Montag, den 3. März, angesetzt.
Beschäftigte bei der Deutschen Post streiken – es geht um Geld und Urlaub
Worum geht es? Die Gewerkschaft fordert für rund 170.000 Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent in einem auf zwölf Monate begrenzten Tarifvertrag. Zusätzlich sollen drei zusätzliche Urlaubstage gewährt werden, für Gewerkschaftsmitglieder sogar vier.
Die Deutsche Post bietet hingegen eine stufenweise Lohnerhöhung von insgesamt 3,8 Prozent über 27 Monate sowie einen zusätzlichen Urlaubstag für Mitarbeiter mit weniger als 30 Urlaubstagen pro Jahr an. Bereits vor wenigen Wochen gab es flächendeckende Warnstreiks der Post.
Deutsche Post und Verdi ringen um bessere Arbeitsbedingungen
In einer Mitteilung von Verdi Bayern erklärt David Merck, Landesbezirksfachbereichsleiter für Postdienste, Speditionen und Logistik: „Das von den Arbeitgebern in der dritten Verhandlungsrunde vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend und würde bei Annahme spürbare Reallohn-Einbußen für die Beschäftigten bedeuten.“

Die Kollegen und Kolleginnen würden nun zeigen, „dass sie deutlich mehr von ihrem Arbeitgeber erwarten“. Auch in Belgien gab es Frust wegen eines Poststreiks – er wirkte sich auf die Bundestagswahl aus. (mit dpa)
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