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Silvester in Köln: Das sagt Claudia Roth zu den sexuellen Übergriffen in Köln

Silvester in Köln

Das sagt Claudia Roth zu den sexuellen Übergriffen in Köln

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    »Das, was in Köln passiert ist, ist furchtbar und mit nichts zu entschuldigen», sagte Claudia Roth.
    »Das, was in Köln passiert ist, ist furchtbar und mit nichts zu entschuldigen», sagte Claudia Roth. Foto: Sven Hoppe/Archiv (dpa)

    Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen in Köln hat  Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) davor gewarnt, die Vorfälle als Import sexualisierter Gewalt aus dem Ausland zu werten. "Das, was in Köln passiert ist, ist furchtbar und mit nichts zu entschuldigen", sagte die Grünen-Politikerin der "Welt" (Freitagsausgabe). Es werde aber "vernebelt, dass diese Form von Gewalt in Deutschland leider ein altes Phänomen ist".

    Roth forderte, es müssten jetzt vor allem die Opfer ins Zentrum gestellt und ihre Aussagen ernst genommen werden. "Aber so zu tun, als wären die Vorfälle aus der Silvesternacht die ersten Ausbrüche sexualisierter Gewalt in unserer Gesellschaft, ist falsch." Es gebe auch im Karneval oder auf dem Oktoberfest immer wieder Übergriffe gegen Frauen.

    Claudia Roth: Thema nicht für Anti-Flüchtlingskampagne werten

    Ein großer Teil der derzeitigen Empörung richtet sich Roth zufolge aber gar nicht gegen die Übergriffe auf Frauen, sondern beziehe sich auf Aussagen, wonach die potenziellen Täter nordafrikanisch und arabisch aussähen.

    Roth warnte, das Thema nun für eine Anti-Flüchtlingskampagne zu missbrauchen. Vor allem im Internet sei eine Verrohung der Debatte um die Flüchtlingspolitik zu beobachten. "Dort macht sich schon ein organisierter Mob daran, zur Jagd auf nicht-weiße Menschen aufzurufen und Rache zu üben", sagte die Grünen-Politikerin und warnte, manchen schienen die schrecklichen Vorfälle von Köln wie gerufen zu kommen für ihre Hetze.

    Silvester in Köln: Fast 400 Anzeigen

    In der Silvesternacht war es in Köln aus einer großen Menschenmenge heraus zu sexuellen Übergriffen und anderen Straftaten gekommen. Bis Samstagabend liegen fast 400 Strafanzeigen vor. Auch in Hamburg und Stuttgart Städten gab es derartige Vorfälle. Es steht der Verdacht im Raum, dass es sich bei den Tätern um Männer aus arabischen und nordafrikanischen Ländern handelt, von denen zumindest einige als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind.

    Die Ereignisse haben eine hitzige Debatte ausgelöst. So waren Forderungen nach Gesetzesverschärfungen laut geworden. Die Übergriffe in Köln stehen auch bei einem Treffen der CDU-Spitze am Freitag und Samstag in Mainz auf der Tagesordnung, wo unter anderem über die Konsequenzen daraus beraten werden soll. afp

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