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Pfefferspray: Ist Pfefferspray zur Selbstverteidigung wirklich sinnvoll?

Pfefferspray

Ist Pfefferspray zur Selbstverteidigung wirklich sinnvoll?

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    Die Nachfrage nach Pfefferspray ist in Deutschland stark gestiegen.
    Die Nachfrage nach Pfefferspray ist in Deutschland stark gestiegen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Wie wirkt Pfefferspray?

    Der Reizstoff im Pfefferspray hat gleich mehrere Wirkungen. Die Augen brennen und schließen sich krampfartig, wodurch Angreifer orientierungslos werden. Außerdem juckt die Haut und auch die Atmung wird gereizt, was Husten und Atemnot auslöst.

    Was ist der Unterschied zu CS-Gas?

    Während beim Pfefferspray der starke Reizstoff aus dem Chilistrauch gewonnen wird, wirkt das rein chemische CS-Gas deutlich milder.

    Darf Pfefferspray überhaupt gegen Menschen eingesetzt werden?

    Im Gegensatz zum milderen CS-Gas darf Pfefferspray nur zur Tierabwehr eingesetzt werden. Wer es gegen Menschen richtet, macht sich wegen Körperverletzung strafbar. Einzige Ausnahme ist Notwehr. Dafür reicht es nach Angaben der Polizei aber nicht aus, sich beleidigt oder bedroht zu fühlen. Sprecher Robert Frank vom Polizeipräsidium im Augsburg erklärt: "Der Angreifer muss mich schon aktiv körperlich angehen, damit ich Pfefferspray einsetzen darf."

    Ist Pfefferspray zur Verteidigung sinnvoll?

    Die Polizei rät generell von Pfefferspray ab. "Mehr Sicherheit dadurch ist ein Trugschluss", sagt Sprecher Robert Frank. Denn für den effektiven Einsatz müsse der Umgang damit trainiert werden. "Auch Polizisten üben erst einmal lange an Dummys, bevor sie es einsetzen können", führt Frank aus. Bei Pfefferspray sei die Gefahr groß, sich selbst zu treffen. Leichter Gegenwind reiche dafür schon aus - vor allem bei Sprühnebel statt eines konzentrierten Strahls. Außerdem könne das Spray beispielsweise von Lederjacken zurückspritzen.

    Darf es überall mitgeführt werden?

    Nicht nur beim Einsatz von Pfefferspray muss viel beachtet werden, sondern auch schon beim Mitführen. Bei öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten oder Demonstrationen sowie in Discos ist es in der Regel verboten.

    Ist die Nachfrage nach den Übergriffen in Köln wirklich gestiegen?

    Händler bestätigen, dass seit den Übergriffen in Köln deutlich mehr Pfefferspray gekauft wird. Ingo Meinhard, Geschäftsführer des Waffenhändler-Verbands VDB, sagt: "Wegen der Terror-Anschläge in Paris war die Nachfrage schon vorher sehr hoch, seit den Vorfällen in Köln hat sie aber noch einmal extrem zugenommen." Manche Geschäften hätten ihm von regelrechten Warteschlangen berichtet.

    Was muss beim Kaufen von Pfefferspray beachtet werden?

    Das frei verkäufliche Pfefferspray ist als "Tierabwehrspray" gekennzeichnet. Es unterliegt nicht dem Waffengesetz und darf daher von jedem in Deutschland gekauft werden. Fehlt dieser Aufdruck, dann fällt das Pfefferspray in Deutschland unter das Waffengesetz und ist damit nicht ohne Weiteres erlaubt.

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