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Bayern: Ärger in Neutraubling: Erstes Burkini-Verbot in Schwimmbad

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Ärger in Neutraubling: Erstes Burkini-Verbot in Schwimmbad

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    Manche muslimische Frauen gehen in einem Burkini ins Schwimmbad. Eine erste bayerische Stadt hat das jetzt verboten.
    Manche muslimische Frauen gehen in einem Burkini ins Schwimmbad. Eine erste bayerische Stadt hat das jetzt verboten. Foto: Alexander Kaya

    Das ist ein Burkini

    Ein Burkini ist ein Badeanzug für muslimische Frauen. Bis auf Gesicht, Hände und Füße sind alle Körperpartien bedeckt.

    Das Kunstwort setzt sich aus den Begriffen Burka und Bikini zusammen.

    Jeder Burkini hat auch eine integrierte Kopfbedeckung, an der ein Kopftuch angenäht ist. Sie erinnert an die Haube der Eisschnellläufer.

    Burkinis ähneln Taucheranzügen. Sie sind aber nicht einteilig, sondern bestehen aus mehreren wassertauglichen Kleidungsstücken.

    Die meisten Burkinis sind weit geschnitten.

    Selbst wenn die Schwimmerin aus dem Wasser steigt, klebt der Stoff nicht am Körper. So werden keine weiblichen Rundungen sichtbar.

    Dafür sorgt das Material. Weite, mehrteilige Burkinis bestehen meist aus Polyester. Es saugt sich nicht mit Wasser voll.

    Es gibt aber auch eng anliegende Burkinis, die wie herkömmliche Bademode aus Elastan bestehen und Wasser aufnehmen.

    Sehr bekannt ist der Burkini, den die libanesischstämmige Australierin Aheda Zanetti 2003 erfunden hat, in Deutschland noch nicht.

    In Schaufenstern von Sportgeschäften ist er kaum zu finden. Wer einen Burkini kaufen möchte, muss im Internet auf die Suche gehen.

    Der Ganzkörperschwimmanzug, auch bekannt als Burkini, wird in einem Hallenbad in der Nähe von Regensburg nun verboten. Muslimische Frauen dürfen im Hallenbad von Neutraubling keinen Burkini mehr tragen. Badegäste hätten sich nach Angaben der Stadt Neutraubling mokiert, weil eine Muslimin am Frauenbadetag einen Burkini angezogen hatte.

    Kein ausdrückliches Burkini-Verbotsschild im Hallenbad

    Eine muslimische Schülerin sitzt  in einem Ganzkörper-Badeanzug am Rande des Schwimmbeckens.
    Eine muslimische Schülerin sitzt in einem Ganzkörper-Badeanzug am Rande des Schwimmbeckens. Foto: Rolf Haid dpa

    Der Bürgermeister von Neutraubling, Heinz Kiechle (CSU), sagte: "Warum der Burkini als Ganzkörperbadeanzug ausgerechnet beim Frauenbadetag notwendig sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar." Man dürfe sich zudem fragen, was der Burkini als eine Erfindung jüngster Zeit mit freier Religionsausübung zu tun habe. Zuerst hatte die "Mittelbayerische Zeitung" über den Fall berichtet.

    Kiechle stützt seine Entscheidung auf die Satzung für die Benutzung des Hallenbads, die aus hygienischen Gründen eine allgemein übliche Badekleidung - also Badehose, Badeanzug oder Bikini - fordert. Ein ausdrückliches Burkini-Verbotsschild gebe es aber nicht. 

    Im Islam sind viele gläubige Frauen mit Schleiern verhüllt. Die Burka ist nur die bekannteste Form der Verschleierung. Es gibt auch Nikab, Hidschab und Tschador. Ein Überblick.
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    Im Islam sind viele gläubige Frauen mit Schleiern verhüllt. Die Burka ist nur die bekannteste Form der Verschleierung. Es gibt auch Nikab, Hidschab und Tschador. Ein Überblick.

    Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer (CSU), betonte am Donnerstag, dass es seines Erachtens der erste Fall eines Burkini-Verbotes in Bayern ist. dpa/AZ

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