Es war selbst für das Tierheim ein ungewöhnlicher Fall. Anfang Dezember 2015 brachte ein Paar eine rote Transportbox mit einer eingesperrten, halb toten Katze in die Holzbachstraße. Der schwarz-weiße Kater war halb verhungert, völlig ausgetrocknet und total verdreckt. Es sei eine Findelkatze, sagte das Paar, man habe die Box in einer Gartenanlage in Lechhausen gefunden. Das Tierheim bedankte sich herzlich bei den beiden „Lebensrettern“. Über das traurige Schicksal des ausgesetzten Katers, der nun den Namen „Jinger“ bekam, berichtete auch unsere Zeitung. Die Aufmerksamkeit zweier AZ-Leserinnen führte dazu, dass die Geschichte von „Jinger“ eine ungeahnte Wendung nahm. Aus den beiden vermeintlichen „Lebensrettern“ des Katers wurden nun Angeklagte in einem Prozess vor Jugendrichterin Ortrun Jelinek.
Augsburg