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Sport: Freilaufende Hunde - der Alptraum der Jogger

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Freilaufende Hunde - der Alptraum der Jogger

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    Hunde interessieren sich für Jogger und rennen ihnen teils sogar hinterher. Für die Läufer ist das eine sehr unangenehme Situation.
    Hunde interessieren sich für Jogger und rennen ihnen teils sogar hinterher. Für die Läufer ist das eine sehr unangenehme Situation. Foto: Paul Zinken/dpa

    Alle Jogger fürchten diesen Moment. Sie sind alleine auf einem Feldweg unterwegs, weit und breit ist niemand zu sehen. Plötzlich taucht ein Hund in der Ferne auf, bewegt sich auf sie zu. Wird immer schneller. Er rennt. Und jetzt?

    Erst einmal durchatmen und Ruhe bewahren, empfiehlt Hundeexperte und Buchautor Harald Kuttert. „So schwer das in der Situation auch ist, Läufer sollten nicht in Hektik verfallen“, sagt der Weldener (Landkreis Augsburg). Das Tempo zu drosseln oder sogar langsam zu gehen sei stattdessen die richtige Wahl. „Ein Hund interpretiert einen auf sich zu rennenden Menschen falsch. Er sieht das vielleicht sogar als Angriff“, erklärt Kuttert.

    Der Versuch, sich gegenüber dem entgegenkommenden Hund zu profilieren, sei deshalb ebenfalls keine gute Idee, sondern verschlimmere die Situation sogar. „Ich rate dringend davon ab, sich groß zu machen oder den Hund anzubrüllen. Die meisten Tiere sind Gott sei Dank freundlich“, sagt der Experte. Durch ein hysterisches Benehmen könne die Stimmung allerdings leicht kippen.

    Hundehalter haben oft keinen Einfluss mehr

    Ob inzwischen das verzweifelte Herrchen, das seinem Haustier hinterher eilt und es zu sich ruft, aufgetaucht ist, hat derweil keine Bedeutung. „In dieser Situation hat der Hundehalter keinen Einfluss mehr, da hat sich schon alles verselbstständigt“, erläutert Kuttert. Der Läufer ist auf sich selbst gestellt. Er sollte nicht stehenbleiben, langsam weiter seinen Weg gehen und den Hund komplett ignorieren.

    Umdrehen und versuchen wegzulaufen ist dagegen alles andere als eine gute Idee. So wecken Sportler nur den Verfolgungstrieb eines Hundes, der sich in seinem Verhalten bestätigt fühlt und erst recht hinterher sprintet. Eine Chance gegen die Vierbeiner haben selbst die besten Läufer nicht. Mit dem Fahrrad sähe das schon anders aus. Vor allem kleinere Hunde ließen sich mit dem richtigen Tempo abhängen. Harald Kuttert empfiehlt jedoch auch Radlern, die Tiere nicht unnötig zu provozieren. Absteigen und das Rad langsam weiterzuschieben sei sinnvoller.

    Hunde spüren Angst

    Hunde spüren Angst und Nervosität. Den Helden spielen, obwohl man innerlich unsicher ist, sollte man laut dem Experten also auf keinen Fall. „Hunde nutzen die Schwäche beim Menschen eiskalt aus. Nur wer wirklich beherzt und furchtlos ist, sollte sich aktiv verteidigen und einen aggressiven Hund wegrempeln oder -schieben.“ Nach den Tieren zu treten oder schlagen sei in jedem Fall tabu.

    Harald Kuttert ärgert es, dass so viele Hundehalter ihre Tiere frei laufen lassen, obwohl sie sie nicht unter Kontrolle haben. „Es geht ja nicht nur um Jogger und Fahrradfahrer, auch Eltern mit Kinderwagen sind zum Beispiel oft in diesen unangenehmen Situationen“, sagt Kuttert. Für ihn sei es selbstverständlich, seinen Hund an die Leine zu nehmen und ihn neben sich hinsetzen zu lassen, wenn er anderen Menschen beim Spazierengehen begegnet. „Dann ist die Situation ganz entspannt. Das freut die Sportler, die sich dann oft bedanken.“

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