Wenn sich in der kommenden Woche die Rechtspopulisten Matteo Salvini und Viktor Orbán in Budapest treffen, dürfen sie sich gegenseitig auf die Schultern klopfen.
Wie der Frust der Bürger den Rechtspopulisten Auftrieb gibt
Gemeinsam mit ihren Mitstreitern Le Pen, Meuthen oder Strache haben sie es geschafft, die Stimmung in der EU so zu vergiften, dass vier Wochen vor der Europawahl die Furcht vor einem Triumph der Nationalisten groß ist.
Geholfen haben ihnen dabei die Etablierten selbst: Denn Salvini und Co. saugen ihren Nektar aus dem wachsenden Frust vieler Menschen über eine EU, die Probleme nur noch verwaltet und nach Jahren der Dauerkrise saft- und kraftlos daherkommt.
Der Wähler stimmt inzwischen eher gegen etwas – als für etwas. Die Antihaltung ist eine mächtige Triebkraft, Wut mobilisiert weitaus stärker als Zufriedenheit.
Warum die Stärke der Rechtspopulisten gerade in der EU ein Problem ist
Für Europa sind das nicht nur aus ideologischen Gründen schlechte Nachrichten. Denn je stärker die Ränder sind, umso schwächer ist die Mitte. Die Kunst des politischen Kompromisses ist aber gerade in einer Union, die zu weiten Teilen auf das Prinzip der Einstimmigkeit baut, entscheidend.
Es ist ein Teufelskreis: Die Untergangsszenarien, die die Populisten zeichnen, könnten sich so auf geradezu zynische Art und Weise selbst erfüllen.