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FC Augsburg: So will Fabian Giefer zurück ins Tor

FC Augsburg

So will Fabian Giefer zurück ins Tor

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    Die Vorbereitung ist schweißtreibend. Fabian Giefer will sie nützen, um Werbung in eigener Sache zu machen.
    Die Vorbereitung ist schweißtreibend. Fabian Giefer will sie nützen, um Werbung in eigener Sache zu machen. Foto: Ulrich Wagner

    Herr Giefer, Sie haben jetzt fast 20 Trainingseinheiten absolviert, hatten noch keinen freien Tag. Ein ganz schönes Pensum...

    Fabian Giefer: Wir freuen uns alle, wenn der erste freie Tag irgendwann hoffentlich kommt. Der Trainer hat da ein etwas anderes System. Wenn wir eine Vormittagseinheit haben, die um 13 oder 14 Uhr endet, und wir am nächsten Tag erst um 15 Uhr trainieren, ist das für ihn wie ein freier Tag. Daran müssen wir uns erst gewöhnen.

    Und wie geht es Ihnen? Sie mussten sich im März ja einer Sprunggelenksoperation unterziehen.

    Giefer: Es geht mir super, ich habe keine Probleme mehr. Mir musste an der rechten Ferse das Ostrigonum entfernt werden. Das ist ein kleiner Knochen, den nur zehn bis 15 Prozent aller Leute besitzen.

    Ist das die gleiche Verletzung, die auch Martin Hinteregger hatte?

    Giefer: Genau. Der kleine Knochen hat im Training irgendwann mal einen Schlag bekommen, ist dadurch aktiviert worden und hat mir immer wieder Probleme bereitet. Als Leistungssportler bekommt man das dann schwer wieder in den Griff. Deshalb nimmt man ihn raus, weil er keine Funktion hat. Jetzt kann ich den Fuß wieder voll belasten.

    Fällt es Ihnen schwer, sich weiter für den FCA zu motivieren? Ihre sportliche Lage ist ja alles andere als befriedigend. Der Trainer hat vor ein paar Tagen ganz offen kommuniziert, dass er eine neue Nummer eins sucht…

    Giefer: Zu motivieren gar nicht. Da ist man unabhängig von der eigenen Position zu sehr Sportler. Für mich gilt es in der Vorbereitung Vollgas zu geben, damit ich wieder auf ein Top-Level komme. Ich will die Zeit nutzen und dann sieht man ja, was passiert. Mein Fokus liegt jetzt nur darauf, wieder 100-prozentig fit zu werden.

    Es war für Sie eine aufregende Rückrunde. Ihnen wurde mit Gregor Kobel ein junger Torhüter vor die Nase gesetzt, Jens Lehmann kam als Co-Trainer…

    Giefer: Für mich war es schade, dass ich die meiste Zeit verletzt war, als Jens Lehmann da war. Er war ja nicht für uns Torhüter zuständig, trotzdem ist er eine Torhüter-Koryphäe und eine Persönlichkeit mit vielen Ecken und Kanten. Da hätte ich gerne etwas mehr mitgenommen. Ansonsten hat, so glaube ich, jeder Einzelne einen großen Haken hinter die vergangene Saison gemacht.

    Auch wenn Sie einen Haken dahinter gemacht haben, sie wirkt für Sie und auch Andreas Luthe nach. Gregor Kobel hat als 21-Jähriger in der Rückrunde als Nummer eins im Tor gestanden. Ein deutlicheres Zeichen kann man vom Verein doch nicht bekommen, dass einem nicht mehr zugetraut wird, hier konstant in der Bundesliga zu spielen.

    Giefer: Wie schon gesagt, im Moment liegt mein einziger Fokus darauf, dass ich wieder auf ein Top-Level komme. Im Fußball geht es oft sehr schnell. Ich habe es in die eine und in die andere Richtung schon erlebt. Deswegen ist es wichtig, mit Sachen, die passiert sind, abzuschließen. Es wird sich definitiv die eine oder andere Türe öffnen und dann muss man bereit sein.

    Glauben Sie, dass Sie noch eine reelle Chance bekommen?

    Giefer: Wir haben einen neuen Trainer, wir haben einen neuen Co-Trainer, wir haben im Prinzip neue Entscheidungsträger, die sich ein neues Bild auf dem Platz machen. Martin Schmidt hatte ja letzte Saison nur fünf, sechs Spiele, in denen er personell zaubern musste. Jetzt ist es eine komplett neue Konstellation.

    Die Zeit der Vorbereitung ist aber auch die Zeit der Transfers. Ist Ihr Berater auf der Suche nach Alternativen zum FCA?

    Giefer: Die Jungs im Hintergrund sind dafür da, dass ich meinen Fokus auf das Sportliche richten kann. Es ist wie das Torhüter-Spiel. Der Feldspieler muss erst eine Aktion machen, damit man darauf reagieren kann. Sobald sich der eine oder andere Baustein bewegt, muss man sich seine Gedanken machen.

    Fabian Giefer bei Aufwärmen vor einem Testspiel. Diese Saison will der Torhüter wieder angreifen.
    Fabian Giefer bei Aufwärmen vor einem Testspiel. Diese Saison will der Torhüter wieder angreifen. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Gibt es Interessenten?

    Giefer (lacht): Wie gesagt, damit beschäftige ich mich gerade nur sekundär.

    Sie hätten im Winter zum FC Ingolstadt wechseln können. Hätten Sie dieses Angebot annehmen sollen oder hat der FCA abgeblockt?

    Giefer: Es war tatsächlich nicht meine Entscheidung. Es ist gar nicht so weit gekommen. Wir sehen im Moment Fußballspieler, die einen Wechsel extrem erzwingen wollen. Die Fallhöhe könnte dabei aber für manche gravierend sein, aber anscheinend machen es die Vereine ja mit. Aber wir sehen auch Jungs, und die haben wir hier, die sich ordentlich verhalten. Aber das ist eine Charaktergeschichte. Wenn man einen Vertrag unterschreibt, ist man auch gebunden. Dann muss man eben auch Entscheidungen mittragen, die einem vielleicht nicht so passen.

    Michael Gregoritsch und Martin Hinteregger sind also keine Spieler, die ihren Wechsel erzwingen wollen?

    Giefer: Die beiden sind hier und geben im Training Gas. Ich glaube, solange beide für den FCA spielen, werden sie auch 100 Prozent geben.

    Wie sehen Sie den FCA für die kommende Saison aufgestellt?

    Giefer: Ich denke, wir haben eine gute Truppe. Es gibt zwei, drei Spieler, die – wie man in den Medien liest – vielleicht noch mit etwas anderem liebäugeln, aber hier einen Vertrag haben.

    Also muss man bis zum Transferschluss am 2. September abwarten...

    Giefer: Ich bin überzeugt, dass unsere Geschäftsführung und sportliche Leitung einen guten Job macht und dafür sorgen wird, dass wir gut aufgestellt sind.

    Sind Sie am 3. September dann immer noch beim FC Augsburg?

    Giefer: Bis dahin gibt es noch viele Trainingseinheiten und hoffentlich den einen oder anderen freien Tag.

    Lesen Sie dazu auch: Kann der FCA sein Torwart-Problem besser lösen als letzte Saison?

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