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Fleisch-Debatte: Steuererhöhung: Grüne wollen Fleisch teurer machen

Fleisch-Debatte

Steuererhöhung: Grüne wollen Fleisch teurer machen

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    Kostet Fleisch bald mehr? Politiker von Grünen und SPD haben sich für eine Mehrwertsteuererhöhung auf Fleisch ausgesprochen.
    Kostet Fleisch bald mehr? Politiker von Grünen und SPD haben sich für eine Mehrwertsteuererhöhung auf Fleisch ausgesprochen. Foto: Hendrik Schmidt (dpa)

    Sechs Jahre ist es mittlerweile her, dass die Grünen im Bundestagswahlkampf 2013 mit der Forderung nach einem "Veggie-Day" Empörung und Spott auf sich zogen. Der Vorschlag trug zwar zum Image der Grünen als Verbotspartei bei, die Begrenzung des Fleischkonsums in Deutschland ist seitdem aber ein vieldiskutiertes Thema.

    Grüne: Mehrwertsteuerreduktion beim Fleisch "nicht zu erklären"

    Der neueste Vorschlag aus den Reihen der Grünen: eine Erhöhung der Steuer für Fleisch. "Ich bin dafür, die Mehrwertsteuerreduktion für Fleisch aufzuheben und zweckgebunden für mehr Tierwohl einzusetzen", sagte Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, am Mittwoch der Welt. Es sei nicht zu erklären, warum Fleisch mit 7 Prozent und zum Beispiel Hafermilch mit 19 Prozent besteuert werde.

    Die Reaktionen im Netz sind gespalten: Viele Nutzer glauben nicht daran, dass höhere Einnahmen aus einer Mehrwertsteuererhöhung dem Tierwohl zugute kommen würden. Stattdessen sei Deutschland auf dem Weg, Fleisch zum Luxusprodukt zu machen.

    Einige User würden den Steuererhöhungen aber zustimmen - vorausgesetzt, die Mehreinnahmen werden tatsächlich in die Modernisierung und Verbesserung der Tierhaltung investiert.

    SPD und CDU können sich Erhöhung der Fleischpreise vorstellen

    Auch aus SPD und CDU erhalten die Grünen Unterstützung: "Eine Fleischsteuer, der Einfachheit halber über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent, wäre ein möglicher Weg, der sich allerdings hauptsächlich auf die Konsumenten bezieht", sagte Rainer Spiering, agrarpolitischer Sprecher der SPD.

    Der CDU-Agrarpolitiker Albert Stegemann zeigte sich offen für den Vorstoß des Tierschutzbundes nach einer Fleischsteuer. "Eine solche Steuer kann ein konstruktiver Vorschlag sein. Dafür müssten diese Mehreinnahmen aber zwingend als Tierwohlprämie genutzt werden, um die Tierhalter in Deutschland beim Umbau zu unterstützen." Der Weg zu einer gesellschaftlich nachhaltig akzeptierten Nutztierhaltung koste Milliarden Euro, die die Landwirte in Deutschland nicht alleine tragen könnten.

    Umweltbundesamt fordert die Erhöhung der Steuern auf Fleisch seit langem

    Der Vorschlag der Grünen ist nicht neu: In den vergangenen Jahren hatte das Umweltbundesamt mehrfach darauf hingewiesen, dass Fleisch und andere Tierprodukte klimaschädlicher seien als andere Lebensmittel - und Mehreinnahmen aus der Konsumsteuer im Kampf gegen den Klimawandel verwendet werden könnten. 2017 hatte der Vorstoß des Bundesamtes noch heftige Kritik aus allen politischen Lagern hervorgerufen - auch bei den Grünen. (dfl, mit dpa)

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