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Gesundheit: So gefährlich ist es, Sport mit Restalkohol zu machen

Gesundheit

So gefährlich ist es, Sport mit Restalkohol zu machen

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    Wer viel Alkohol trinkt, sollte danach auf Sport verzichten.
    Wer viel Alkohol trinkt, sollte danach auf Sport verzichten. Foto: Tobias Hase, dpa

    In den Rennen fährt er meistens nur noch hinterher - an der Sprüche-Front ist Kimi Räikkönen (39) aber immer noch der König im Fahrerlager der Formel 1. Der Ex-Weltmeister (2007 im Ferrari) haute am Rande des Grand Prix von Belgien (Sonntag) einen echten (Korken)Knaller raus. Angesprochen auf eine im Training zugezogene Verletzung an der Wade, antwortete der früher als Party-Pilot verschrieene Finne trocken: "Trinken ist eben sicherer als Sport."

    Zuerst Alkohol trinken und dann Sport - geht das?

    Party statt Training! Na, wenn's der Ex-Weltmeister sagt... Natürlich ist das kompletter Unsinn. Das weiß auch Räikkönen. Sein Kommentar war sicher nicht ganz ernst gemeint. Alkohol kurz vor einem Wettkampf oder einer Trainingseinheit geht gar nicht.

    Diplommediziner Vladislav Trivaks, der zum Ärzteteam der Augsburger Panther gehört, stellt klar: "Übermäßiger Alkoholkonsum schadet jedem Sportler. Es dauert mindestens 48 Stunden, bis sich der Körper wieder erholt hat. Heute Party auf dem Augsburger Plärrer, morgen Wettkampf oder Training - das funktioniert in der Realität natürlich nicht."

    Laut Trivaks kann schon "ein Bierchen" am Abend vorher negative Folgen haben. "Alkohol ist letztlich Gift für den Körper, das verarbeitet und abgebaut werden muss. Das fordert den ganzen Körper und schwächt ihn." Sein simpler Rat: 48 Stunden vor dem Training oder Wettkampf Finger weg vom Alkohol. "Für Profis wie unsere Spieler bei den Augsburger Panthern, die echte Athleten sind, ist das selbstverständlich. Aber auch Normal-Sportler sollten sich daran halten."

    Wer mit Restalkohol Sport treibt, erhöht das Verletzungsrisiko

    Ansonsten droht mehr als nur ein Brummschädel. Wer mit Restalkohol Sport treibt, der erhöht sein Verletzungsrisiko. Trivaks: "Durch den Alkohol nimmt die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit ab. Die Gefahr, sich zu verletzten, steigt dann an." Hinzu können noch Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt, dem Herzkreislauf sowie dem Blutdruck kommen.

    Schlechte Nachrichten hat der Diplommediziner auch für alle, die glauben, man könne den Alkohol nach einer durchzechten Nacht mit einer Sporteinheit am nächsten Tag "ausschwitzen". "Das ist ein Irrglaube. Der Körper ist durch den Abbau des Alkohol schon genug im Stress. Ihn dann noch mit intensivem Sport zu belasten, schadet mehr als es hilft."

    Der Spruch "Wer saufen kann, kann auch trainieren" ist damit genauso falsch wie Räikkönens nicht ganz ernst gemeinter Kommentar. (AZ)

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