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Pro-Kommentar: Wählen schon mit 16 Jahren? Ja!

Pro-Kommentar

Wählen schon mit 16 Jahren? Ja!

Wolfgang Schütz
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    Wählen sollte auch auf Bundesebene schon mit 16 Jahren erlaubt sein, findet unser Autor.
    Wählen sollte auch auf Bundesebene schon mit 16 Jahren erlaubt sein, findet unser Autor. Foto: Alexander Kaya, Montage: stock.adobe.com, lea

    Von zwei Zielen einer zukunftsfähigen Politik in einer alternden Gesellschaft wird ja immer gerne geredet: 1. Sie solle auch die Interessen nachfolgender Generationen berücksichtigen, denn die müssten ja gleichwertig Maßstab für ein tatsächlich nachhaltiges und gerechtes Handeln sein. 2. Sie müsse sich an junge Menschen wenden – denn die derzeit nicht eben stabiler werdenden Fundamente der Demokratie bauen essenziell auf die Sensibilisierung ihrer Bürger für die Bedeutung von gesellschaftlicher Verantwortung und für die Prinzipien der kollektiven Entscheidungsfindung jenseits von den individuellen Bedürfnissen und auch jenseits von, sagen wir mal, Rezo-Defätismus und schnell abgehakten Online-Petitionen.

    Aus welchem Jahrhundert stammt die Pädagogik, die Heranwachsende kleinhält?

    Und was könnte wertvoller sein für beides als das Herabsetzen des Wahlalters, das bestmögliche Zeichen dafür, dass die Jugend mit ihrer Stimme ernst genommen wird, schlicht, weil sie zählt? Wer da nun mit Reife- und Mündigkeitsargumenten kommt, der soll sich doch auch zweierlei fragen: 1. Sollten wir dann, bitte schön, nicht gleich zu einer Art Stände-Wahlrecht zurück, in dem die Stimmen von Menschen nach ihrer (eben oft so gar nicht altersgemäßen) Vernunft gewichtet werden, Einordnung per Gute-Bürger*innen-Test?

    2. Aus welchem Jahrhundert stammt die Pädagogik, die Heranwachsende als unfertige Menschen kleinhält und aus Wesentlichem ausschließt, weil sie so in Abstand auf Demut getrimmt werden? Und in welchem Jahrhundert nun nehmen Jugendliche an gesellschaftlichen Entwicklungen als Konsumenten und in den Diskursen im Netz und auf Demonstrationen mit der größten Selbstverständlichkeit teil? Darum 3.: Teilhabe erweckt Teilnahme. Und 4.: Ja zur Herabsetzung des Wahlalters, endlich!

    Lesen Sie auch den Kontra-Kommentar von Daniel Weber.

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