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Kommentar: Corona-Krise: Ausflüge in die Berge müssen wirklich nicht sein

Kommentar

Corona-Krise: Ausflüge in die Berge müssen wirklich nicht sein

Maria Heinrich
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    Viele Menschen zieht es auch in diesen Tagen in die Natur. Aber müssen Bergtouren wirklich sein?
    Viele Menschen zieht es auch in diesen Tagen in die Natur. Aber müssen Bergtouren wirklich sein? Foto: G. Ehrenzeller, dpa

    Das soziale Leben ist jetzt auf ein Minimum heruntergefahren. Vieles, was uns normalerweise Freude bereitet, ist verboten, geschlossen oder findet einfach nicht statt. Da ist es verständlich, wenn der Wunsch groß ist, wenigstens in die Natur zu gehen, mal etwas anderes zu sehen und sich bei einem kleinen Ausflug von den Strapazen der Pandemie zu erholen. Doch bei allem Verständnis – in Zeiten, in denen viel zu viele Schwerstkranke auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen, in Zeiten, in denen immer mehr Menschen an dieser tückischen Seuche sterben, in diesen Zeiten müssen Ausflüge in entferntere Regionen und Bergtouren nicht sein. Nur wenn sich jetzt alle an die zugegebenermaßen oft sehr einschneidenden Beschränkungen halten, kann Leben gerettet werden.

    Mit einer kleinen Verletzung wird man zu einer Belastung für das überlastete Gesundheitssystem

    Auf Entspannung in der Natur muss man deswegen ja nicht verzichten: Das Tolle in Bayern ist doch, dass es überall – in Oberfranken wie im Allgäu, im Bayerischen Wald wie im Ries – so viel schöne Natur zu entdecken gibt. Man muss nicht weit fahren, um Erholung zu finden, sondern kann die Gelegenheit nutzen, um die Gegend vor der eigenen Haustüre zu erkunden. Dort ist auch das Gefahrenpotenzial geringer, das offenbar viele Menschen unterschätzen, wenn sie bei Schnee und Kälte durch die Berge wandern. Eine Tagestour kann im Winter schnell in einem gefährlichen Unfall enden. Doch schon mit einer kleinen Verletzung wird man zu einer zusätzlichen Belastung für das ohnehin überlastete Gesundheitssystem.

    Auf Ausflüge zu verzichten ist in diesen Tagen auch eine Frage des Respekts – und zwar denjenigen gegenüber, die täglich in den Kliniken, Praxen und Heimen gegen das Coronavirus kämpfen. Die längst weit über ihrer Erschöpfungsgrenze arbeiten. Und die ganz andere Sorgen plagen, als dass sie heuer auf ihre geliebte Schneeschuhwanderung verzichten müssen.

    Lesen Sie dazu auch den Artikel: Winterausflug in die Berge? Naturschützer warnen vor Gefahren für Mensch und Tier

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