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Nach Bundestagswahl: Rücktritt AKK und Altmaier: Warum an der feinen Geste Restzweifel bleiben

Nach Bundestagswahl

Rücktritt AKK und Altmaier: Warum an der feinen Geste Restzweifel bleiben

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    Rücktritt AKK und Altmaier: Warum an der feinen Geste Restzweifel bleiben
    Rücktritt AKK und Altmaier: Warum an der feinen Geste Restzweifel bleiben

    Es gibt Leute, die sitzen über mehrere Stationen bequem im Bus und merken scheinbar gar nicht, dass die Seniorin neben ihnen auf dem Stehplatz im Gang sich kaum mehr an die Halteschlaufe klammern kann. Plötzlich springen sie dann auf und bieten der Oma mit großer Geste ihren Sitz an. Die anerkennenden Blicke, mit denen die Mitpassagiere die noble Geste quittieren, nehmen sie gerne mit. Dass sie an der nächsten Haltestelle sowieso raus müssen, weiß ja niemand.

    Rücktritt von Kramp-Karrenbauer und Altmaier: Nur eine feine Geste?

    Wenn mit Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier nun zwei CDU-Minister auf ihr Bundestagsmandat verzichten, ist das so ähnlich, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Sie begründen ihren faktischen Rückzug aus der Bundespolitik damit, für jüngere Abgeordnete den Weg freizumachen. Doch der großmütige Platzverzicht für den Nachwuchs erfolgte nicht zu Beginn der Fahrt, sprich bei der Vergabe der Direktkandidaturen und der Listenplätze.

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    Und auch nicht gleich nachdem das desaströse Wahlergebnis, durch das etliche jüngere CDU-Abgeordnete aus dem Parlament fielen, feststand. Das saarländische Duo hört zu genau dem Zeitpunkt auf, an dem endgültig klar ist, dass es die kommenden Jahre nicht auf bequemen Kabinettssesseln, sondern höchstwahrscheinlich auf der harten Oppositionsbank verbringen würde.

    Hätten sich AKK und Altamaier auch  von gewichtigen Posten zurückgezogen?

    Für den immer unwahrscheinlicheren Fall, dass es doch noch eine Regierung unter CDU-Beteiligung gibt, hätte allenfalls AKK noch Restchancen auf einen Ministerposten gehabt. Kramp-Karrenbauer aber, die ja einst als Merkel-Nachfolgerin aufgebaut wurde, hat den Niedergang ihrer Partei durch das eigene, glücklose Agieren an deren Spitze mitverschuldet.

    Ebenso wie Altmaier, der letzte Merkel-Vertraute im Kabinett, wird sie in der völlig ermüdeten CDU eher als Teil des Problems denn als Teil der Lösung empfunden. Recht haben beide indes mit der Einschätzung, dass ihre Partei einer Erneuerung bedarf, zu der auch eine Verjüngung gehört. Ob der Rückzug zugunsten der Jugend allerdings auch erfolgt wäre, wenn weiter gewichtige Rollen in Kabinett oder Partei drin gewesen wären, darf bezweifelt werden.

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