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Sturm heute in Bayern: Warnung vor Unwetter mit Orkan - Ignatz in Deutschland

Wetter

Unwetterwarnung: Sturm Ignatz fegt über Bayern hinweg

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    Für Deutschland war am Donnerstag Sturm vorhergesagt. Auch für Bayern gab es Warnungen - teilweise vor Unwetter.
    Für Deutschland war am Donnerstag Sturm vorhergesagt. Auch für Bayern gab es Warnungen - teilweise vor Unwetter. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Das Sturmtief Ignatz hat am Donnerstagmorgen Deutschland erreicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für ganz Deutschland Warnungen vor Sturmböen herausgegeben.

    Das Sturmtief hat zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. In Nordrhein-Westfalen und Thüringen sei der Fernverkehr komplett eingestellt, teilte die Deutsche Bahn mit. Besonders betroffen waren auch das Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Teile Sachsens. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Die Länderbahn stellte ihren Betrieb in Nordbayern komplett ein. In München fuhren der Sprecherin zufolge keine S-Bahnen der Linie 3 zwischen Pasing und Olching.

    "Hunderte Mitarbeitende sind im Einsatz, um Bäume und andere Hindernisse aus den Gleisen zu räumen, Oberleitungen zu reparieren und Schäden aufzunehmen", teilte eine Sprecherin mit. Fahrgäste, die aufgrund des Unwetters ihre Reise verschieben wollen, können ihr gebuchtes Ticket ab sofort, bis einschließlich sieben Tage nach dem Ende der Störungen einlösen.

    DWD warnt heute vor Sturm - viele Schäden im Norden von Bayern

    Für die meisten Städte und Landkreise in Bayern lag auf der Seite des DWD eine Warnung vor Sturmböen vor - das galt auch für Schwaben und Oberbayern. Die Warnung galt für die meisten Städte und Landkreise erst einmal bis 18 Uhr am Donnerstagabend.

    Wegen Sturm "Ignatz" blieb der Augsburger Zoo am Donnerstag geschlossen, teilte die Stadt mit. Schäden gab es in Unter- und Oberfranken. Bäume stürzten auf Häuser und Bahngleise. Gegenstände flogen durch die Luft, Ziegelsteine wurden von Dächern gewirbelt, teils fiel der Strom aus. In den meisten Fällen ging es aber glimpflich aus.

    Die Einsatzzentrale in Oberfranken registrierte zwischen sechs und acht Uhr über 70 Notrufe. Der Schwerpunkt lag dabei im nördlichen Oberfranken. Verletzte habe es zum Glück nicht gegeben, teilte das Polizeipräsidium Oberfranken mit.

    In Mittelfranken hatten es die Einsatzkräfte überwiegend mit umgestürzten Bäumen zu tun, die Straßen blockierten. Seit sechs Uhr morgens seien knapp 100 Einsätze in ganz Mittelfranken abgearbeitet worden, sagte eine Polizeisprecherin. Den bislang größten habe es auf der Autobahn 7 bei Rothenburg ob der Tauber gegeben. Ein Lastwagen war durch eine Sturmböe umgekippt. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Autobahn war in dem Bereich voll gesperrt.

    Die Integrierten Leitstellen in Unterfranken meldeten bereits am Morgen Dutzende Einsätze. In Würzburg wurde etwa ein Baugerüst an einer Rettungswache des Roten Kreuzes umgeweht.

    Auf der Autobahn 7 bei Estenfeld (Landkreis Würzburg) wurde ein mit Styropor beladener Lastwagen ebenfalls von einer Windböe erfasst und kippte quer über die Fahrbahn. Der Fahrer wurde durch die Windschutzscheibe leicht verletzt geborgen.

    Sturm und Orkan in Bayern? Das sagt ein Wetter-Experte

    Laut Jürgen Schmidt von Wetterkontor ist der Donnerstag der "stürmischste Tag" in dieser Woche. Das Wetter verhält sich über den Tag wechselhaft. "Es kann in Bayern zu starken Böen bis zur Windstärke 8 oder 9 kommen", sagt der Experte. Gegen Abend sorgt eine Kaltfront für kühlere Temperaturen.

    Am Freitag wird es deutlich kälter: Nur noch bis zu elf Grad sind vorhergesagt. Ähnlich kühl bleibt es am Wochenende. "In Hochlagen sind Orkanböen möglich, aber in Nord- und Mitteldeutschland wird es voraussichtlich stürmischer als im Süden", erklärt Schmidt. Trotz kühler Temperaturen sei bis Ende Oktober nicht mit einem Wintereinbruch, sondern weiterhin mit einem milden Herbst zu rechnen.

    Im Norden von Deutschland seien "kurzlebige Tornados" nicht ausgeschlossen

    Auch im Rest von Deutschland gelten Warnungen vor Sturm und teilweise auch Unwetterwarnungen. Im Norden warnt der Wetterdienst vor Gewittern, die Richtung Osten ziehen und orkanartige Böen mit sich bringen könnten. Auch "kurzlebige Tornados" seien dabei nicht ausgeschlossen. Ab dem Nachmittag lasse der Sturm vom Westen her wieder nach.

    In Frankreich 250.000 Haushalte ohne Strom

    Heftige Sturmböen verursachten auch in Nordfrankreich Störungen im Verkehr und bei der Stromversorgung. Etwa 250.000 Haushalte seien ohne Strom, schrieb Netzbetreiber Enedis auf Twitter. Allein in der Normandie waren demnach 80.000 Haushalte betroffen.

    Im Norden und Nordwesten des Landes kam es teils zu massiven Zugausfällen. Auch in der Region um Paris herum war der Verkehr eingeschränkt. Die Sturmböen waren laut Météo France mit bis zu 175 Kilometern pro Stunde über das Land gezogen. Am Morgen galt noch für drei Départements im Nordosten die Warnstufe Orange. (mit dpa)

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