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Booster-Impfung: Biontech oder Moderna – was ist besser?

Corona-Impfung

Biontech oder Moderna? Was Sie über die Impfstoffe wissen müssen

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    Bis Ende des Jahre soll in Deutschlands vordringlich Moderna-Impfstoff gespritzt werden.
    Bis Ende des Jahre soll in Deutschlands vordringlich Moderna-Impfstoff gespritzt werden. Foto: Matthias Bein, dpa

    Seine Entscheidung hat bei vielen Menschen für Verunsicherung gesorgt und Zweifel ausgelöst: Bis Ende des Jahre soll in Deutschlands vordringlich Moderna-Impfstoff gegen das Corona-Virus gespritzt werden. So hat es Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) festgelegt. Nicht alle, die eine erste, zweite oder dritte Spritze haben wollen, werden das Serum von Biontech bekommen können, das bislang mit Abstand der beliebteste Impfstoff ist. Mit seinem Beschluss hat sich der CDU-Politiker den Ärger der Ärzte zugezogen.

    Sie fürchten, dass Sie nun Termine umbuchen müssen und mehr Zeit benötigen, um verunsicherten Patienten zu erklären, dass Moderna ein gleich guter Impfstoff ist. Spahn bedauerte am Montag, dass er Verunsicherung ausgelöst habe und äußerte Verständnis für den Ärger der Ärztinnen und Ärzte. „Natürlich verstehe ich den. Ich spüre den auch“, sagte er. Viele Mediziner hätten sich bei ihm beschwert. „Die entscheidende Botschaft ist, wir haben ausreichend Impfstoff“, meinte Spahn. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Wirbel um Biontech im Überblick.

    Wird der Biontech-Impfstoff in den nächsten Wochen knapp?

    Nein, wenn es bei den Lieferungen bleibt, die der Bundesgesundheitsminister ankündigte. Demnach werden bis Jahresende noch 26 Millionen Impfdosen des Serums in Deutschland zur Verfügung stehen. In dieser Woche werden 6 Millionen Einheiten ausgeliefert, die laut Spahn auf 3 Millionen noch nicht verimpfte Dosen treffen. In den Folgewochen wird Biontech nur noch 2 bis 3 Millionen Einheiten zur Verfügung stellen. Mit den insgesamt 26 Millionen Dosen kann theoretisch beinahe der gesamte Bedarf für die Auffrischungsimpfungen gedeckt werden. Nachbestellen will Spahn deshalb nicht.

    Werden alle Biontech bekommen, die das wollen?

    Nein, aber die meisten. Spahn erklärte, dass ein Teil der Praxen und Impfzentren bis zum Jahreswechsel verstärkt mit dem Moderna-Impfstoff beliefert würden. Auch davon ist dem Minister zufolge reichlich vorhanden. 10 Millionen Einheiten liegen bislang ungenutzt im Lager, 16 Millionen kommen bis Jahresende hinzu. In Summe stehen Deutschland 50 Millionen Impfdosen mit dem M-RNA-Serum zur Verfügung. Hauptgrund für die Entscheidung, Moderna stärker einzusetzen ist, dass im ersten Quartal bislang ungenutzer Impfstoff verfallen würde.

    Welcher Impfstoff ist besser?

    „Beide Impfstoffe zeichnen sich durch besonders hohe Wirksamkeit und durch ein besonders niedriges Risikoprofil aus“, sagte der Chef des Paul-Ehrlich-Institutes, Klaus Cichutek. Das Institut ist für die Zulassung von Arzneimitteln zuständig. Statistisch komme es bei zehn von 100.000 Impfungen zu schwereren Nebenwirkungen. Der Leiter der Impfstoffforschung an der Berliner Charité, Leif Erik Sander, hält Moderna sogar für etwas wirkungsvoller als Biontech. Das habe sich aus Studien in mehreren Ländern ergeben.

    Können Impfstoffe gekreuzt werden?

    Sowohl Sander, Cichutek als auch die Ständige Impfkommission (Stiko) halten das für unproblematisch. „Die Kombination unterschiedlicher Impfstofftypen ist problemlos möglich“, sagte Sander. Aus Sicht der Forscher können Menschen, die bislang Biontech zweifach erhalten haben, zu Moderna wechseln und umgekehrt, ohne dass dadurch die Schutzwirkung beeinträchtig wird und verstärkt zu Nebenwirkungen ausgelöst werden. In Deutschland gibt es bereits Millionen Menschen, die nach einer ersten Impfung mit dem Serum von AstraZeneca eine zweite Spritze mit Moderna oder Biontech bekommen haben. Die Kreuzimpfung sorgt sogar zweitweise für einen besonders hohen Immunschutz. .„Wir leben im Schlaraffenland“, sagte Cichutek und bezog sich damit auf die Versorgung mit den Impfstoffen.

    Was unterscheidet Moderna und Biontech?

    Der Impfstoff von Moderna soll laut Stiko-Empfehlung nur an über 30-Jährige verabreicht werden. Grund sind wenige Fälle von Herzmuskelentzündungen infolge einer Immunisierung. Bei der Auffrischungsimpfung wird Moderna anders als Biontech nur in der halben Dosis gegeben.

    Braucht es nach der Booster-Impfung eine vierte Dosis?

    Dazu gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien. Charité-Professor Sander geht davon aus, dass nach der dritten Dosis der Antikörper-Spiegel länger hoch bleibt. „Eine zeitversetzte dritte Dosis stärkt das Imungedächtnis“, erklärte er. Die Auffrischung ist nötig, weil sechs Monate nach zweiten Spritze die Schutzwirkung deutlich nachlässt und sich auch Geimpfte wieder mit dem Virus infizieren können. Untersuchungen zur Booster-Impfungen aus Israel zeigen, dass der dritte Piks die Immunantwort deutlich nach oben fährt und das Ansteckungsrisiko um die Faktoren zehn bis 20 senkt.

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